spezialzukunft personal - Haufe.de
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42 VERGÜTUNG<br />
<strong>personal</strong>magazin 09 / 10<br />
Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an katharina.schmitt@<strong>personal</strong>magazin.<strong>de</strong><br />
Mehr als ein „kleiner Unterschied“<br />
SELBSTTEST. Der Test Logib-D zeigt Unternehmen, ob es in ihrer Vergütung Ungerechtigkeiten<br />
zwischen Frauen und Männern gibt und wo die Grün<strong>de</strong> liegen.<br />
Von Friedrich A. Fratschner und Tim Böger<br />
Nicht nur auf internationaler<br />
Ebene hat eine intensive Diskussion<br />
über Strategien und<br />
Maßnahmen zur Verringerung<br />
<strong>de</strong>s Entgeltabstands zwischen Frauen<br />
und Männern (Gen<strong>de</strong>r Pay Gap) eingesetzt.<br />
Auch in Deutschland wird das Ziel<br />
<strong>de</strong>r Entgeltgleichheit mit Nachdruck verfolgt.<br />
Das Statistische Bun<strong>de</strong>samt hat für<br />
2009 in Deutschland einen Entgeltunterschied<br />
von 23 Prozent (unbereinigte<br />
Entgeltlücke) zwischen Frauen und Männern<br />
ermittelt. Dabei wird von <strong>de</strong>n unbereinigten<br />
Entgeltdaten ausgegangen, das<br />
heißt, dass die durchschnittlichen Bezüge<br />
von Männern und Frauen unabhängig<br />
von Hierarchie und Stellenzugehörigkeit<br />
verglichen wer<strong>de</strong>n. Die Entgeltlücke ist<br />
zum Teil auf die familienbedingten Unterbrechungen<br />
von Frauen und auf die<br />
Tatsache zurückzuführen, dass sie in bestimmten<br />
Berufen und Branchen fehlen<br />
und ebenso auf höheren Stufen <strong>de</strong>r Karriereleiter<br />
seltener vertreten sind. Zweiter<br />
Faktor ist die traditionell schlechtere<br />
Bewertung typischer Frauenberufe, die<br />
auch individuelle wie kollektive Lohn-<br />
und Gehaltsverhandlungen bislang nicht<br />
nachhaltig überwin<strong>de</strong>n konnten.<br />
Das Projekt Logib-D und seine Ziele<br />
Um ver<strong>de</strong>ckte Entgeltunterschie<strong>de</strong> zwischen<br />
Frauen und Männern in Unternehmen<br />
zu i<strong>de</strong>ntifi zieren und die Ursachen<br />
gezielt zu erkennen, bietet das Bun<strong>de</strong>sfamilienministerium<br />
zusammen mit<br />
<strong>de</strong>n Beratungsunternehmen Baumgartner<br />
& Partner und Personalmarkt jetzt<br />
Die Entgeltanalyse von Logib-D beruht auf empirischen und <strong>de</strong>skriptiven Auswertungen.<br />
© PERSONALMARKT<br />
über das webbasierte Programm Logib-D<br />
(Lohngleichheit im Betrieb) Personalentschei<strong>de</strong>rn<br />
eine kostenfreie Vergütungsanalyse<br />
und -beratung (zur Bewerbung<br />
siehe Online-Kasten rechts).<br />
Dabei nehmen Unternehmen an einer<br />
erweiterten statistischen Regressionsanalyse<br />
<strong>de</strong>r Entgeltstruktur auf Basis<br />
<strong>de</strong>r bereinigten Entgeltlücke teil. Dazu<br />
berechnet Logib-D <strong>de</strong>n prozentualen<br />
(bereinigten) Entgeltunterschied von<br />
Frauen und Männern die hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r Merkmale Ausbildung, Dienstjahre,<br />
Berufserfahrung, Stellung im Unternehmen<br />
und Anfor<strong>de</strong>rungsniveau am<br />
Arbeitsplatz vergleichbar sind. Daneben<br />
wer<strong>de</strong>n weitere geschlechtsspezifi sche<br />
Entgeltdifferenzen berechnet, beispielsweise<br />
Entgeltunterschie<strong>de</strong> von Frauen<br />
und Männern für verschie<strong>de</strong>ne Dienstaltersgruppen<br />
o<strong>de</strong>r Funktionsbereiche.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>skriptiven Auswertungen<br />
(Entgeltunterschie<strong>de</strong> nach<br />
personen-, arbeitsplatz- o<strong>de</strong>r unternehmensbezogenen<br />
Merkmalen) fi n<strong>de</strong>n<br />
Parameter wie Alter, Teilzeit, Leistungsspanne,<br />
berufl iche Stellung, Befristung<br />
und Ähnliches Eingang in <strong>de</strong>n Analysebericht<br />
(Basis Total-Cash). Daneben wer<strong>de</strong>n<br />
auch Überstun<strong>de</strong>nlöhne, variable<br />
Vergütungen und Nebenleistungen wie<br />
Firmenwagen und betriebliche Altersversorgung<br />
untersucht. Ergebnis ist ein mehr<br />
als 100 Seiten umfassen<strong>de</strong>r Bericht, <strong>de</strong>r<br />
alle Analyseergebnisse im Detail aufzeigt.<br />
Ergebnisse und Beratung<br />
Die seit Juni durchgeführten ersten Beratungen<br />
im Kontext von Logib-D zeigen,<br />
dass die unbereinigte Gehaltsdifferenz