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spezialzukunft personal - Haufe.de

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34 POTENZIALANALYSE<br />

<strong>personal</strong>magazin 09 / 10<br />

Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an kristina.en<strong>de</strong>rle@<strong>personal</strong>magazin.<strong>de</strong><br />

Mit Grips gegen die Mail-Flut<br />

PRAXIS. Mit einer speziellen Übung lässt sich testen, wie effi zient Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte die Nachrichtenfl ut in ihrem elektronischen Postfach bearbeiten.<br />

Von Petra Hausmann und Juliette Maggu<br />

Sie haben 46 neue Mails“ – tagtäglich<br />

wer<strong>de</strong>n Arbeitnehmer an ihrem<br />

Arbeitsplatz regelrecht von<br />

eingehen<strong>de</strong>n E-Mails überfl utet.<br />

Nimmt jemand eine Schnittstellenposition<br />

ein, so können am Tag<br />

locker um die 100 E-Mails<br />

im Posteingang eintru<strong>de</strong>ln.<br />

Das Internet ist zu<br />

einem <strong>de</strong>r am häufi gsten<br />

genutzten Kommunikationsmittel<br />

gewor<strong>de</strong>n, bis<br />

zu 40 Mal am Arbeitstag<br />

blickt ein Arbeitnehmer<br />

in seinen Mail Account.<br />

© VLADRU<br />

Hochkomplexe Aufgabe<br />

Neben allen Vorteilen,<br />

die das virtuelle Kommunikationsmittel<br />

mit sich<br />

bringt, birgt die elektronische<br />

Informationsfl ut<br />

auch Gefahren.<br />

Erstens: Der Blick in<br />

<strong>de</strong>n Posteingang wird<br />

zur zeitfressen<strong>de</strong>n Sucht<br />

mit <strong>de</strong>m klassischen Sägezahneffekt:<br />

Eigentlich<br />

wichtige Aufgaben wer<strong>de</strong>n unterbrochen,<br />

<strong>de</strong>r Aufwand, sich wie<strong>de</strong>r neu in<br />

die Aufgabe hineinzuarbeiten, ist groß<br />

und <strong>de</strong>r Arbeitsstil wird ineffi zient.<br />

Zweitens: Unter <strong>de</strong>n vielen Mails geht<br />

<strong>de</strong>r Überblick verloren. Bei <strong>de</strong>r Bearbeitung<br />

wird häufi g nur auf <strong>de</strong>m niedrigsten<br />

Abstraktionsniveau vorgegangen, oft nach<br />

<strong>de</strong>m Motto „Eins nach <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren“. Nicht<br />

verwun<strong>de</strong>rlich, dass jegliches Gefühl für<br />

Effi zienz und <strong>de</strong>r Blick für wichtige Vernetzungen<br />

dabei zu kurz kommen.<br />

Drittens: Es entsteht ein Teufelskreis<br />

<strong>de</strong>r „Überkommunikation“. Wer<strong>de</strong>n zusammenhängen<strong>de</strong><br />

E-Mails nacheinan<strong>de</strong>r<br />

bearbeitet, so erhält <strong>de</strong>rselbe Empfänger<br />

vom selben Absen<strong>de</strong>r oft gar zum selben<br />

Die Nachrichten im elektronischen Postfach sollten sinnvoll sortiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Thema mehrere Mails und bearbeitet<br />

diese nun seinerseits Stück für Stück<br />

und so weiter. Durch die Möglichkeit,<br />

Empfänger vermeintlich geschwind auf<br />

„Cc“ (o<strong>de</strong>r gar „Bcc“) zu setzen und E-<br />

Mails unkommentiert weiterzuleiten,<br />

tragen viele dazu bei, weitere Massen an<br />

zum Teil überfl üssigen Informationen in<br />

<strong>de</strong>n virtuellen Umlauf zu setzen, anstatt<br />

die Informationen auf die wesentlichen<br />

Inhalte und Adressaten zu reduzieren.<br />

Viertens: Auch wer<strong>de</strong>n Wichtigkeit<br />

und Dringlichkeit <strong>de</strong>r eingehen<strong>de</strong>n<br />

Nachrichten laufend miteinan<strong>de</strong>r verwechselt,<br />

Prioritäten somit nicht richtig<br />

gesetzt und Entscheidungen entsprechend<br />

falsch getroffen.<br />

„In-box“-Test zur<br />

Potenzialanalyse<br />

Wissenschaftlich betrachtet<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um eine<br />

hochkomplexe Aufgabe,<br />

<strong>de</strong>nn bei <strong>de</strong>r täglichen<br />

Bearbeitung <strong>de</strong>s Posteingangs<br />

sind vier Komplexitätsfacetten<br />

zugleich stark<br />

ausgeprägt: Die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r Informationen, die<br />

Vielfalt <strong>de</strong>r Inhalte, die<br />

Vernetzung von Informationen<br />

miteinan<strong>de</strong>r und<br />

die Dynamik (das heißt<br />

das Tempo) <strong>de</strong>r Interaktionen.<br />

Wer hier nicht untergehen<br />

will, muss mit<br />

analytischem Blick vorgehen,<br />

um <strong>de</strong>r Komplexität<br />

systematisch zu Leibe zu<br />

rücken.<br />

Die Fähigkeit, mit <strong>de</strong>r immer schnelleren<br />

Verän<strong>de</strong>rung in Richtung und<br />

Intensität (Dynamik) umzugehen, die<br />

wachsen<strong>de</strong> Komplexität zu reduzieren<br />

und Prioritäten richtig zu setzen – <strong>de</strong>r<br />

Organisationspsychologe Professor<br />

Michael Kastner von <strong>de</strong>r Universität<br />

Dortmund nennt die Kombination aus<br />

Dynamik und Komplexität treffend<br />

„Dynaxität“ – , ist künftig eine unver-

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