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spezialzukunft personal - Haufe.de

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hin die Fehlermeldung MVDSz96. Ein<br />

Anruf bei <strong>de</strong>r Hotline ergab, dass ich<br />

eine E-Mail an Elena schreiben muss,<br />

damit diese die Daten prüfen könne.<br />

Auf die E-Mail bekam ich es nunmehr<br />

schriftlich, dass ich die Daten mit <strong>de</strong>r<br />

Deutschen Rentenversicherung Bund<br />

abgleichen müsse.<br />

Ein erneuter Anruf bei <strong>de</strong>r Elena-<br />

Hotline ergab dann überraschend, dass<br />

die bisherigen Auskünfte und E-Mails<br />

„falsch“ seien. Nicht die Deutsche Rentenversicherung<br />

Bund sei zuständig, auch<br />

wenn diese die Daten bei sich än<strong>de</strong>re,<br />

habe dies keinen Einfl uss auf die Elena-<br />

Daten. Nur die Behör<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Sozialversicherungsausweis<br />

ausgestellt habe,<br />

sprich die Bun<strong>de</strong>sversicherungsanstalt<br />

für Angestellte (BfA) o<strong>de</strong>r die Lan<strong>de</strong>sversicherungsanstalt<br />

(LVA), könne hier<br />

tätig wer<strong>de</strong>n. Wie soll ich aber Behör<strong>de</strong>n<br />

fi n<strong>de</strong>n, die es doch eigentlich gar nicht<br />

mehr gibt? Da wer<strong>de</strong> ich wohl weiterhin<br />

mit <strong>de</strong>r Fehlermeldung MVDSz96 leben<br />

müssen.“<br />

Technische Basis ist vorhan<strong>de</strong>n<br />

Nadja Rie<strong>de</strong>l, Programmmanagerin<br />

Personal bei <strong>Haufe</strong>-Lexware, betrachtet<br />

die Diskussion um Elena aus Sicht <strong>de</strong>r<br />

Software-Hersteller: „Bürokratieabbau<br />

und Innovation för<strong>de</strong>rn – ein wichtiger<br />

und gutgemeinter Gedanke <strong>de</strong>s Wirtschaftsministeriums.<br />

Doch statt <strong>de</strong>r<br />

versprochenen Entlastung entstand ein<br />

teures Verfahren mit neuen zusätzlichen<br />

Mel<strong>de</strong>pfl ichten für Arbeitgeber. Durch<br />

Verzögerungen bei <strong>de</strong>r Verbreitung von<br />

Signaturkarten explodieren nun die geplanten<br />

Kosten. Wen wun<strong>de</strong>rt’s, wenn<br />

sich da die erhoffte Zufrie<strong>de</strong>nheit am<br />

neuen Verfahren auf keiner Seite einstellen<br />

mag.<br />

Dennoch: Wird in einem Büro eine Papierbescheinigung<br />

manuell erstellt und<br />

im Anschluss per Brief versandt, um danach<br />

in einem an<strong>de</strong>ren Büro wie<strong>de</strong>r in<br />

einen Computer eingegeben zu wer<strong>de</strong>n,<br />

ist dies sicher nicht mehr zeitgemäß.<br />

Man könnte sagen, Deutschland habe<br />

im Bereich <strong>de</strong>r papierlosen digitalen<br />

Pfl ichtverteidiger gesucht<br />

Wer Regierungsverantwortliche bittet, ein Gesetz<br />

zu erläutern, braucht normalerweise nicht lange zu<br />

suchen. Nicht nur, weil es ja schließlich eine Informationspfl<br />

icht <strong>de</strong>r öffentlichen Hand gibt, die sogar<br />

in einem amtlichen „Informationsfreiheitsgesetz“<br />

festgeschrieben ist. Vielmehr ist die Verteidigung<br />

amtlicher Eingriffe auch eine Frage <strong>de</strong>r persönlichen<br />

Reputation <strong>de</strong>r Verantwortlichen. Die bekommen<br />

damit Gelegenheit, „ihr“ Gesetz zu verteidigen.<br />

In Sachen „Elena“ herrscht hier allerdings mehr als<br />

Funkstille. Abtauchen statt Aufklärung heißt die<br />

Devise. Sie führte dazu, dass wir über Monate bei<br />

<strong>de</strong>n Ministerien mit Fragen zu „Elena“ gegen eine<br />

„Mauer <strong>de</strong>s Schweigens“ gerannt sind. Gerne hätten<br />

wir zumin<strong>de</strong>st aus <strong>de</strong>n Reihen <strong>de</strong>r Wirtschaft einen<br />

Verwaltung etwas nachzuholen. Bereits<br />

2002 begannen hierzu die ersten Bestrebungen.<br />

Jetzt, fast acht Jahre später,<br />

haben wir endlich eine in weiten Teilen<br />

funktionieren<strong>de</strong> technische Struktur.<br />

Dafür sind viel Arbeit und Millionen<br />

in die Umsetzung gefl ossen: Vonseiten<br />

<strong>de</strong>r Regierung, <strong>de</strong>r Datenschützer, <strong>de</strong>r<br />

Software-Hersteller und von <strong>de</strong>n Arbeitgebern.<br />

Jetzt alles hinzuwerfen, wäre<br />

wirtschaftlich alles an<strong>de</strong>re als sinnvoll.<br />

Das Ziel bleibt: Bürokratischen Aufwand<br />

reduzieren, Bearbeitungszeiten<br />

verkürzen, Medienbrüche vermei<strong>de</strong>n<br />

und Fehleranfälligkeit reduzieren. Die<br />

Umsetzung muss angepasst wer<strong>de</strong>n: Die<br />

für Bescheinigungen benötigten Daten<br />

sollten dann elektronisch übermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn sie gebraucht wer<strong>de</strong>n – im<br />

„Jetzt alles hinzuwerfen wäre wirtschaftlich<br />

alles an<strong>de</strong>re als sinnvoll.“<br />

Nadja Rie<strong>de</strong>l, Programmmanagerin Personal, <strong>Haufe</strong>-Lexware<br />

RECHT<br />

ELENA<br />

KOMMENTAR<br />

„Elena-Verteidiger“ gehört – etwa jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Anhörungen im Gesetzgebungsverfahren<br />

beteiligt war. Aber auch hier holten wir uns nur Absagen. Und so sitzt<br />

„Elena“ ohne Verteidiger auf <strong>de</strong>r Anklagebank. Lei<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn nun bleiben <strong>de</strong>m Chefankläger<br />

aus <strong>de</strong>m Wirtschaftsministerium, Rainer Brü<strong>de</strong>rle, wichtige Argumente verborgen.<br />

Zum Beispiele solche, die für eine angepasste „Elena“-Verwendung sprechen.<br />

Von Thomas Muschiol<br />

Thomas Muschiol<br />

leitet das Ressort „Recht“<br />

beim Personalmagazin.<br />

Bedarfsfall. Damit hätten sich die meisten<br />

Kritikpunkte <strong>de</strong>r Gegner erledigt,<br />

auch die technische Basis ist inzwischen<br />

vorhan<strong>de</strong>n. Bürokratieabbau und Innovation<br />

– zwei sinnvolle Ziele, die man bei<br />

aller Kritik an Elena nicht aus <strong>de</strong>n Augen<br />

verlieren darf.<br />

09 / 10 <strong>personal</strong>magazin<br />

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