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WIRTSCHAFT<br />
ATAG-Fertigungsstation: Demontage und Entgraten<br />
wer<strong>de</strong>n Schleifkörner ausgesiebt, die<br />
aufgrund ihrer Größe durch ein Sieb<br />
mit 600 Maschen pro Zoll fallen. Die<br />
Maschenanzahl wird <strong>de</strong>r Maßeinheit<br />
„mesh“ ergänzt.<br />
Größter Vorteil <strong>de</strong>s neuen Honpatents<br />
<strong>de</strong>r ATAG: Es löst die übliche<br />
chemische Behandlung zur Zurücksetzung<br />
<strong>de</strong>r Al-Matrix durch ein<br />
mechanisches Oberflächenfinish ab.<br />
Neben <strong>de</strong>m Wegfall <strong>de</strong>r Umweltbe-<br />
lastungen durch chemisches Ätzen<br />
bringt <strong>de</strong>r Honprozess vor allem eine<br />
Reduzierung <strong>de</strong>r Produktionskosten<br />
mit sich. Die bei<strong>de</strong>n vorab beschriebenen<br />
Honverfahren „Vorhonen“<br />
und „Basishonen“ sind auch bei <strong>de</strong>r<br />
chemischen Freilegung <strong>de</strong>r Siliziumkörner<br />
eine Grundvoraussetzung.<br />
Daran schließt sich eine umfassen<strong>de</strong><br />
Prozesstechnik wie Reinigen, Aktivieren,<br />
Spülen, Trocknen und Aufbringen<br />
eines Korrosionsschutzes an,<br />
die nicht nur kostenintensiv, son<strong>de</strong>rn<br />
auch störanfällig ist. All das entfällt<br />
bei <strong>de</strong>m neuen Honpatent und wird<br />
durch <strong>de</strong>n Prozessschritt „Fertig-<br />
Zylin<strong>de</strong>rkurbelgehäuse aus<br />
<strong>Alu</strong>minium auf <strong>de</strong>m Vormarsch<br />
Der Anteil von Zylin<strong>de</strong>rkurbelgehäusen<br />
aus <strong>Alu</strong>miniumlegierungen<br />
erreicht auf <strong>de</strong>m europäischen<br />
Markt mittlerweile die<br />
50%-Marke.<br />
Die Anwendung beim Zylin<strong>de</strong>rkurbelgehäuse<br />
bietet dabei entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Vorteile, nämlich eine Massenreduzierung<br />
von 40 bis über 50<br />
Prozent aufgrund geringer Werkstoffdichte<br />
sowie eine spürbare thermische<br />
Entlastung aufgrund <strong>de</strong>s sehr<br />
guten Wärmeleitvermögens.<br />
Der Werkstoff Magnesium hat<br />
zwar eine noch geringere Dichte, <strong>de</strong>r<br />
Problemkreis Warmfestigkeit, Kriechneigung<br />
und Kontaktkorrosion ist<br />
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honen“ ersetzt, <strong>de</strong>r sich sehr einfach<br />
über eine dritte Spin<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>n Fertigungsablauf<br />
integrieren lässt.<br />
Ein weiterer Vorteil neben <strong>de</strong>m<br />
Wegfall zusätzlicher Investitionen ist<br />
das optimale Oberflächenergebnis.<br />
Bei <strong>de</strong>m Honverfahren wer<strong>de</strong>n die<br />
Si-Körner an <strong>de</strong>n Kanten gerun<strong>de</strong>t.<br />
Im Vergleich dazu stehen sie beim<br />
chemischen Freilegen scharfkantig<br />
aus <strong>de</strong>r Matrix heraus. Die Abrundungen<br />
reduzieren jedoch die Gefahr<br />
<strong>de</strong>s Brechens <strong>de</strong>r Körner und vermin<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>n Verschleiß an Kolben und<br />
Kolbenringen.<br />
�<br />
jedoch in Bezug auf kostengünstige<br />
Legierungen weiterhin als noch nicht<br />
befriedigend gelöst zu betrachten. Zu<strong>de</strong>m<br />
erfor<strong>de</strong>rn die geringe Steifigkeit<br />
und <strong>de</strong>r im Vergleich zu <strong>Alu</strong>minium<br />
noch größere Wärmeaus<strong>de</strong>hnungs-<br />
Koeffizient zusätzliche konstruktive<br />
Maßnahmen.<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen beim <strong>Alu</strong>minium-Zylin<strong>de</strong>rkurbelgehäuse<br />
<strong>Alu</strong>minium verfügt einerseits über<br />
bisher kaum ausgereizte Festigkeitsreserven,<br />
an<strong>de</strong>rerseits ist ein entsprechen<strong>de</strong>s<br />
Zylin<strong>de</strong>rkurbelgehäuse<br />
aufgrund spezifischer Werkstoffeigenschaften<br />
nicht frei von „Problemzonen“.<br />
Primär lassen sich zwei Bereiche<br />
i<strong>de</strong>ntifizieren, die <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs<br />
sorgfältigen Auslegung bedürfen:<br />
zum einen die Zylin<strong>de</strong>rlaufflächen<br />
und zum an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>r Hauptlagerbereich.<br />
Herkömmliche <strong>Alu</strong>minium-Gusslegierungen<br />
verfügen nicht über die<br />
für Zylin<strong>de</strong>rlaufflächen erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Verschleißfestigkeit. Daher konkurrieren<br />
recht unterschiedliche Technologien<br />
unter strengen Kostenkriterien.<br />
Der gegenüber <strong>de</strong>n Kurbelwellenwerkstoffen<br />
Stahl o<strong>de</strong>r Gusseisen<br />
doppelt so große Wärmeaus<strong>de</strong>hnungskoeffizient<br />
von <strong>Alu</strong>minium erfor<strong>de</strong>rt<br />
beson<strong>de</strong>re Maßnahmen zur Beherr-<br />
20 ALUMINIUM · 6/2007