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TECHNIK<br />

Abb. 15: Ofen nach Entleerung über<br />

Bo<strong>de</strong>nablass und vor <strong>de</strong>r Reinigung<br />

Abb. 16: Messeinrichtung zur Erfassung<br />

<strong>de</strong>r Energieverbrauchswerte <strong>de</strong>r Tauchheizkörper<br />

einen Tiegelofen mit drei Tauchheizkörpern<br />

à 7 kW und 800 kg Schmelzeinhalt<br />

und Stopfenverschluss zur<br />

Restentleerung (Abb. 15). Das Gesamtnettogewicht<br />

<strong>de</strong>s Ofens liegt bei ca.<br />

1,3 Tonnen. Die Ofenverlustleistung<br />

sollte unter 1 kW pro 100 kg Schmelzeinhalt<br />

liegen. Für das Aufheizen <strong>de</strong>r<br />

Schmelze bei geschlossenem Ofen<br />

stan<strong>de</strong>n somit min<strong>de</strong>stens 13 kW Heizleistung<br />

zur Verfügung.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r positiven Resonanz<br />

und <strong>de</strong>r bereits vorliegen<strong>de</strong>n Erfahrungen<br />

mit Tauchheizern wur<strong>de</strong>n die<br />

Kenndaten dieses Versuchsträgers ermittelt.<br />

Dazu wur<strong>de</strong>n die Steuerparameter<br />

<strong>de</strong>s Ofenreglers und die tatsächlichen<br />

Leistungswerte mit einem<br />

in <strong>de</strong>r Heizerzuleitung eingeschleiften<br />

Mess-System (Abb. 16) erfasst und<br />

aufgezeichnet.<br />

Der Ofen wur<strong>de</strong> lediglich mit <strong>de</strong>n<br />

Tauchheizkörpern vorgeheizt und<br />

nach Erreichen <strong>de</strong>r Vorheiztemperatur<br />

mit Schmelze befüllt. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>r limitierten Schmelzkapazität <strong>de</strong>r<br />

Versuchseinrichtung konnte <strong>de</strong>r Ofen<br />

am ersten Tag nur mit 300 kg und erst<br />

am zweiten Tag mit weiteren 300 kg<br />

befüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der geschlossene Ofen mit 600 kg<br />

Schmelzeinhalt zeigt eine Verlustleistung<br />

von ca. 4,5 kWh und eine sehr<br />

konstante Temperaturführung bei T =<br />

730 °C (Abb. 17).<br />

Die Infrarotaufnahme<br />

<strong>de</strong>s<br />

Versuchsofens<br />

nach einer<br />

Woche Betriebszeitbestätigt<br />

die geringeVerlustleistung<br />

(Abb.<br />

18). Wegen <strong>de</strong>s<br />

geringen Energiebedarfs<br />

und<br />

vorhan<strong>de</strong>ner<br />

Leistungsreserven<br />

wür<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Ofen auch<br />

bei Ausfall<br />

eines <strong>de</strong>r drei<br />

Heizer nicht einfrieren. Der Austausch<br />

eines <strong>de</strong>fekten Heizers ist bei<br />

gefülltem Ofen möglich.<br />

Zur Ermittlung <strong>de</strong>r Aufheizrate<br />

und <strong>de</strong>s Energiebedarfs wur<strong>de</strong> die<br />

Schmelze zunächst auf 700 °C abgekühlt.<br />

Die 600-kg-Schmelze wur<strong>de</strong><br />

dann auf 750 °C aufgeheizt. Bei einer<br />

Heizrate von 0,6 K/min wur<strong>de</strong>n 19<br />

kWh benötigt (Abb. 19).<br />

Bei offenem Deckel steigt <strong>de</strong>r Energieverbrauch<br />

von 4,5 kWh auf 13 kWh.<br />

Das ist eine Strahlungsverlustleistung<br />

von ca. 8,5 kWh für 0,5 m² Badoberfläche.<br />

Bei sämtlichen Versuchen war<br />

die Grenztemperatur <strong>de</strong>s Heizdrahtes<br />

auf 900 °C limitiert. Damit konnte<br />

eine maximale Schmelzetemperatur<br />

von 800 °C erreicht. Durch Erhöhung<br />

<strong>de</strong>r Grenztemperatur kann sowohl<br />

die Aufheizrate als auch die Maximal-<br />

Schmelzetemperatur noch gesteigert<br />

wer<strong>de</strong>n. Dieses Potenzial sollte aber<br />

nur in Ausnahmefällen genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />

da dies die Lebensdauer <strong>de</strong>r Heizer<br />

negativ beeinflusst.<br />

Der Ofen wur<strong>de</strong><br />

nach einer Woche<br />

Testbetrieb über einen<br />

Stopfenverschluss am<br />

Bo<strong>de</strong>n entleert. Wegen<br />

<strong>de</strong>r konstruktiven Trennung<br />

von Ofengehäuse<br />

und Heizung wäre eine<br />

Entleerung auch mit<br />

Hilfe eines Staplers mit<br />

Dreheinrichtung über<br />

eine Ausgießschnauze<br />

möglich. Die noch<br />

verbleiben<strong>de</strong> dünne<br />

<strong>Alu</strong>miniumhaut konnte<br />

Abb. 17: Energieverbrauch im Warmhaltebetrieb bei T = 730 °C<br />

nach Abkühlung leicht aus <strong>de</strong>m Ofen<br />

entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Resultate<br />

haben sich die Entwicklungspartner<br />

entschlossen, diese Technologie zu<br />

vermarkten bzw. einzusetzen. Die<br />

vorgestellte Technologie ist flexibel,<br />

um Schmelzebehälter in nahezu je<strong>de</strong>r<br />

gewünschten Form nach kun<strong>de</strong>nspezifischen<br />

Vorgaben anzufertigen.<br />

Derzeit wird diese Heiztechnik bei<br />

verschie<strong>de</strong>nen Betrieben in <strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumbranche<br />

getestet.<br />

Seit Anfang dieses Jahres steht eine<br />

weiterentwickelte Heizergeneration<br />

mit gesteigertem Leistungspotenzial<br />

zur Verfügung. Durch eine verbesserte<br />

Keramik wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Heizeinsatz<br />

auf die Kun<strong>de</strong>nbedürfnisse angepasst.<br />

Ein größerer Windungsdurchmesser<br />

<strong>de</strong>s Heizdrahteinsatzes erlaubt eine<br />

Verkürzung <strong>de</strong>r Heizzone bei i<strong>de</strong>n-<br />

Abb. 18: Infrarotbild bei 600 kg Schmelzeinhalt und 730 °C<br />

Schmelzetemperatur. Wegen <strong>de</strong>s geringen Emissionsgra<strong>de</strong>s<br />

wur<strong>de</strong> zur Messung <strong>de</strong>r tatsächlichen Oberflächentemperatur<br />

ein Emissionslack (senkechter Streifen) aufgesprüht.<br />

68 ALUMINIUM · 6/2007

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