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ALUMINIUMGUSS<br />
Umstellungsfrist <strong>de</strong>r TA Luft läuft En<strong>de</strong> Oktober aus<br />
Neue abgasarme Schmelzöfen kommen ohne Filter aus<br />
Vor nicht ganz fünf Jahren hat die<br />
Bun<strong>de</strong>sregierung in <strong>de</strong>r TA Luft<br />
neue Grenzwerte für die Immission<br />
und Emission verschie<strong>de</strong>ner<br />
Schadstoffe erlassen. Bis zum 30.<br />
Oktober 2007 ist noch Zeit, <strong>de</strong>n<br />
Abgasausstoß von Anlagen an die<br />
gesetzlichen Vorgaben anzupassen.<br />
Während jetzt viele Unternehmen<br />
in komplexe Filteranlagen investieren,<br />
um die verschärften Schadstoffgrenzwerte<br />
einzuhalten, bietet<br />
die ZPF therm Maschinenbau<br />
GmbH aus Siegelsbach <strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumindustrie<br />
eine Alternative,<br />
mit <strong>de</strong>r Schmelzöfen ganz ohne<br />
Filter auskommen.<br />
Das Spektrum <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r TA Luft<br />
betroffenen Unternehmen reicht von<br />
landwirtschaftlichen und Industriebetrieben<br />
bis hin zu Kraftwerken. In<br />
Bereich <strong>de</strong>r <strong>Alu</strong>miniumproduktion<br />
ruht <strong>de</strong>r Blick <strong>de</strong>s Gesetzgebers vor<br />
allem auf <strong>de</strong>n Feinstaubemissionen<br />
und <strong>de</strong>n für Pflanzen toxischen Fluorverbindungen.<br />
Aber auch Stickoxi<strong>de</strong><br />
und Chlorwasserstoff stehen auf <strong>de</strong>r<br />
schwarzen Liste <strong>de</strong>r TA Luft.<br />
Maximal 250 mg Stickstoffoxi<strong>de</strong>,<br />
30 mg Chlorwasserstoff und 5 mg<br />
Fluorwasserstoff darf <strong>de</strong>r Kubikmeter<br />
Luft aus <strong>de</strong>m Schmelzofen laut<br />
TA Luft enthalten. Für <strong>de</strong>n Gesamtkohlenstoff<br />
liegt die Grenze bei 50 mg,<br />
für Staub bei nur 10 mg – beson<strong>de</strong>rs<br />
diese letzten Werte bereiten älteren<br />
Anlagen Probleme.<br />
Im Wissen um die hohen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Richtlinie 2002<br />
eine Umstellungsfrist von fünf Jahren<br />
eingeräumt. En<strong>de</strong> Oktober läuft diese<br />
Frist nun endgültig ab. Danach müssen<br />
alle <strong>Alu</strong>miniumschmelzöfen die<br />
Vorgaben <strong>de</strong>r TA Luft erfüllen, ansonsten<br />
droht <strong>de</strong>n Betreibern <strong>de</strong>r Entzug<br />
<strong>de</strong>r Anlagengenehmigung. Die neuen<br />
Grenzwerte zwingen viele Unternehmen<br />
dazu, ihre Werke mit Nass- o<strong>de</strong>r<br />
Trockenfiltern auszurüsten o<strong>de</strong>r komplexe<br />
Abgasverbrennungssysteme<br />
einzubauen. Die Kosten dafür sind<br />
jedoch hoch, <strong>de</strong>r Preis einer Filteranlage<br />
liegt bei 10 bis 15 Prozent vom<br />
Wert eines komplett neuen Ofens.<br />
Norbert Feth, Vertriebsleiter<br />
<strong>de</strong>r ZPF therm<br />
GmbH, stellt mittlerweile<br />
auch einen abweichen<strong>de</strong>n<br />
Trend fest. „In<br />
<strong>de</strong>n letzten Monaten bekommen<br />
wir vermehrt<br />
Aufträge von Kun<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>ren Schmelzöfen zwar<br />
noch gut funktionieren,<br />
aber die Emissionsvorgaben<br />
nicht erfüllen“,<br />
berichtet er. „Aus Sicht<br />
<strong>de</strong>r Unternehmer lohnt<br />
es sich nicht, solche älteren<br />
Öfen, die ohnehin<br />
nur noch wenige Jahre genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
könnten, mit teuren Filtern nachzurüsten.“<br />
Der Preis für die Neuzustellung<br />
eines alten Ofens liegt je nach Größe<br />
bei etwa 50.000 bis 150.000 Euro.<br />
Zählt man die Kosten <strong>de</strong>r Filteranlagen<br />
hinzu, kann es sich durchaus rechnen,<br />
statt<strong>de</strong>ssen in eine neue Anlage<br />
zu investieren, die auch ohne Filter<br />
Richtlinienkonformität garantiert.<br />
ZPF therm gibt diese Garantie für<br />
ihre Öfen auch schriftlich. Durch mo<strong>de</strong>rne<br />
Konstruktionsprinzipien wer<strong>de</strong>n<br />
die Vorgaben <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />
Richtlinie <strong>de</strong>utlich unterschreiten.<br />
Der Feinstaubgehalt in <strong>de</strong>n Abgasen<br />
<strong>de</strong>r ZPF-Anlagen liegt bei weniger<br />
als drei Milligramm pro Kubikmeter,<br />
für Stickoxi<strong>de</strong> beträgt <strong>de</strong>r Wert etwas<br />
über 11 mg, bei Fluorwasserstoff nur<br />
0,4 mg.<br />
Der Grund für die niedrigen<br />
Emissionen liegt in <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren<br />
Bauweise <strong>de</strong>r ZPF-Öfen. Herzstück<br />
<strong>de</strong>r Anlagen ist die Brennkammer<br />
aus Beton. Die dicke Hülle fungiert<br />
als Schutzschicht zwischen <strong>de</strong>r äußeren<br />
Stahlhaut und <strong>de</strong>n Isolationsschichten<br />
einerseits und <strong>de</strong>m aggressiven<br />
Flüssigaluminium an<strong>de</strong>rerseits.<br />
Zusätzlich dient sie auch als Wärmespeicher<br />
und sorgt für eine konstant<br />
hohe Grundtemperatur im Inneren<br />
<strong>de</strong>s Ofens. Ein ausgeklügeltes Isolationssystem<br />
hält die Wärmeenergie<br />
im Ofeninnenraum und trägt so zur<br />
Brennstoffeinsparung bei. Während<br />
in <strong>de</strong>r Nähe eines herkömmlich gedämmten<br />
Schmelzofens nicht selten<br />
Die ZPF-Öfen erreichen je nach Größe Schmelzleistungen<br />
von 300 bis 4.000 kg <strong>Alu</strong>minium je Stun<strong>de</strong><br />
Temperaturen von bis zu 100 °C oberhalb<br />
<strong>de</strong>r Raumtemperatur herrschen,<br />
verringert sich die Hitzeabstrahlung<br />
aufgrund <strong>de</strong>r verbesserten Isolation<br />
bei ZPF-Anlagen auf 40 bis 60 °C<br />
oberhalb <strong>de</strong>r Raumtemperatur.<br />
Den Hauptanteil an <strong>de</strong>r Abgasreduktion<br />
trägt allerdings die verän<strong>de</strong>rte<br />
Abgasführung. Die Rauchgase<br />
gelangen bei <strong>de</strong>n ZPF-Öfen nicht direkt<br />
aus <strong>de</strong>m Schmelzschacht durch<br />
<strong>de</strong>n Kamin in die Atmosphäre, son<strong>de</strong>rn<br />
wer<strong>de</strong>n zunächst im Inneren<br />
<strong>de</strong>s in sich geschlossenen Systems<br />
gehalten. Dabei wer<strong>de</strong>n die Rückstän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Schmelzprozesses quasi<br />
nachverbrannt. Ein aufwändiges<br />
Ausfiltern erübrigt sich. Zusätzlich<br />
wirkt sich die längere Verweildauer<br />
<strong>de</strong>r Abgase in <strong>de</strong>r Brennkammer auch<br />
positiv auf die Energieeffizienz <strong>de</strong>r<br />
Öfen aus. So kann etwa <strong>de</strong>r Brenner<br />
für das Warmhaltebecken eingespart<br />
wer<strong>de</strong>n, da die Abgase das Beheizen<br />
<strong>de</strong>s geschmolzenen <strong>Alu</strong>miniums<br />
komplett übernehmen.<br />
Das Auffangen und Ausnutzen <strong>de</strong>r<br />
Rauch- und Abgase ist eine umweltschonen<strong>de</strong><br />
und zugleich wirtschaftliche<br />
Maßnahme. Im Fall <strong>de</strong>r ZPF-<br />
Öfen lassen sich durch diese Metho<strong>de</strong><br />
zur optimalen Wärmeausnutzung 20<br />
bis 30 Prozent mehr Leistung erzielen<br />
als bei vergleichbaren Schmelzöfen<br />
mit offenen Abgassystemen, so das<br />
Unternehmen.<br />
ZPF therm ist Aussteller auf <strong>de</strong>r Gifa,<br />
Halle 4, Stand A25.<br />
42 ALUMINIUM · 6/2007<br />
ZPF therm