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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Diskussion<br />

beschrieben, sollte das Versuchssystem sich nach wenigen Tagen im Gleichgewicht befinden .<br />

Trotzdem wurden Schwankungen bei der MTBE-Konzentration im Grundwasser festgestellt .<br />

Eine mögliche Ursache kann die mangelnde Reproduzierbarkeit bei den GC/MS-Analysen<br />

sein . CHURCH ET AL . (1997) und BRODACZ (1998) berichten ebenso für die Direkt-Injektion<br />

von wässrigen Proben in der Gaschromatographie dieses Phänomen neben einem möglichen<br />

Retentionszeitshift (POTTER, 1996) und einer Verringerung der Lebensdauer der Trennsäule<br />

(GROB, 1984) (2 .2 .1) . Aus diesem Grund wurde, um die Messwerte abzusichern, bei den<br />

Wasseranalysen jeweils eine Dreifachbestimmung durchgeführt .<br />

Die Schwankungsbreite lag<br />

bei einer Konzentration von 222 mg L'bei bis zu 58 mg L-' . Eine Analyse der wässrigen Pro-<br />

ben mit der HPLC war nicht möglich, da MTBE im UV keine ausreichende Empfindlichkeit<br />

aufwies und die Konzentrationen von MTBE unter der Nachweisgrenze in der Radio-HPLC<br />

lagen .<br />

Im zweiten Säulenversuch bestand durch den Einsatz des [a,a'-'"C]-MTBE die Möglichkeit,<br />

mit einer '"C-Aktivitätsmessung auf MTBE-Äquivalente umzurechnen . Hierbei wurden we-<br />

sentlich schwächere Tagesunterschiede als bei den GC/MS-Analysen festgestellt (Abb . 35) . Die<br />

Nachdosierung auf den angestrebten MTBE-Gehalt erfolgte nach den aus den '^C-Daten be-<br />

rechneten MTBE-Verlusten . Im zweiten Säulenversuch wurde sieben Tage nach Versuchsstart<br />

ein gleichgewichtsähnlicher Zustand im System erreicht. Ab diesem Zeitpunkt war kein<br />

MTBE-Verlust aus dem simulierten Grundwasser messbar und demzufolge musste kein MTBE<br />

mehr nachdosiert werden (Abb . 36) .<br />

Im kumulierten Verlauf der MTBE-Verluste waren zwei deutliche Maxima erkennbar . Das<br />

Erste trat nach der ersten Nachdosierung (18 . April) und das Zweite nach einem Thermostat-<br />

ausfall (24 . April) und einer daraus resultierenden Erwärmung des Grundwassers (Abb. 34)<br />

auf . Eine Erklärung für den zweiten Anstieg kann wie folgt begründet werden : Die Verteilung<br />

des MTBE zwischen der Wasserphase und dem Luftporenraum des Bodens über dem Grund-<br />

wasseranstau ist abhängig vom HENRY-Koeffizienten (GI . 10) . Aus (GI . 11) wird der Einfluss<br />

der Temperatur auf das Verteilungsgleichgewicht deutlich (ROBBINS ET AL ., 1993) . Bei einer<br />

Temperaturerhöhung des Grundwassers von 11 auf 20 ° C wird der Anteil des MTBE im<br />

Luftporenraum etwa verdoppelt . Insgesamt betrachtet ist das Verhältnis von MTBE in der<br />

Bodenluft zum MTBE in der Wasserphase < 1 :100 . Die Abschätzung der für die Aufnahme<br />

von verdampften MTBE zur Verfügung stehenden Bodenluft ist nur näherungsweise möglich<br />

(210 cm -3 Bodengassonde-1 ) . Insgesamt hat die Bodensäule ein Bodenluftvolumen von ca .<br />

5,6 L . In Abb . 38 ist der kumulierte Verlust an 14 C-Aktivität dargestellt . Ein deutlicher Anstieg<br />

der '^C-Verluste aus dem Grundwasser erfolgte jeweils nach den Nachdosierungen ins<br />

Grundwasser . Nach der dritten Nachfüllung war scheinbar eine Übersättigung des Systems<br />

erreicht und MTBE wurde aus dem Bodenwasser an das Grundwasser zurückgegeben (negati-<br />

ver MTBE-Verlust) .<br />

Betrachtet man das Grundwasser als Quelle für den MTBE-Transport durch den Boden und<br />

Abgabe in die Atmosphäre, also den Luftraum über der Bodensäule, als Senke für das MTBE,<br />

so ließen sich in den beiden durchgeführten Studien unterschiedliche Mengen an MTBE in<br />

der Luft nachweisen . Diese stehen in keinem Zusammenhang mit der etwas geringeren Aus-<br />

gangskonzentration von MTBE im Grundwasser des zweiten Versuches .<br />

-14 2-<br />

Im ersten Säulenver-

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