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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Literaturübersicht<br />

Hazard Assessments (OEHHA) mit 5 ppb (3,7 lag L- ') und ein gesundheitsbezogener<br />

primary-MCL" von 17 ppm (13 Ng L - ') empfohlen (SCHWARTZ, 1999 ; NICHOLS ET AL ., 2000) .<br />

2.1 .4 .2 Toxikokinetik und Metabolismus<br />

Unter Toxikokinetik versteht man quantitative Studien, wie eine Substanz (hier MTBE) im<br />

Körper eines Lebewesens aufgenommen, in die einzelnen inneren Organe verteilt, dort metabolisiert<br />

sowie wieder aus dem Körper eliminiert wird . Viele Autoren haben sich mit der<br />

Toxikokinetik von MTBE im Tierversuch, insbesondere an Ratten (FROINES ET AL ., 1998 ;<br />

MILLER ET AL ., 1997) und Mäusen (FROINES ET AL ., 1998 ; ECETOC,1997 ; BORGHOFF ET AL .,<br />

1996) beschäftigt . MTBE kann auf verschiedenen Wegen in den Organismus gelangen . Die<br />

wichtigsten Aufnahmewege sind die orale Aufnahme, z.B . mit kontaminiertem Grundwasser<br />

und die inhalative Aufnahme durch die belastete Luft (BROWN, 1997) . Je nach Aufnahmeweg<br />

werden auch verschiedene Verteilungen im Tierorganismus beobachtet. Die Wiederfindung<br />

war nur nach der oralen Aufnahme gleich 100 % der applizierten Radioaktivität (% AR) .<br />

Somit wird mit dem Trinkwasser mehr MTBE in den menschlichen Organismus aufgenommen<br />

als auf anderen Wegen und dieser Aufnahmeweg stellt damit ein besonderes Risiko dar<br />

(ECETOC, 1997) . Die Nettoaufnahme nach inhalativer Aufnahme beträgt 38 - 40 % des zugeführten<br />

MTBE . Aus diesen Untersuchungen geht hervor, dass sich MTBE und seine Metaboliten<br />

nach einem schnellen Anfluten im Blut mit nachfolgender Umverteilung auf die inneren<br />

Organe langfristig nicht im lipidreichen Gewebe akkumulieren . Bei der Metabolisierung von<br />

hohen Dosen an MTBE wird sehr schnell die Metabolisierungskapazität überschritten und<br />

MTBE unverändert aus dem Körper wieder ausgeschieden (TESSERAUX & Koss, 1999) .<br />

Mögliche Metaboliten sind TBA, Formaldehyd, a-Hydroxyisobuttersäure (HBA), 2-Methyl-<br />

1,2-propandiol (MPD) und C02 (Abb . 5) . Die Blut-/ Fett-Verteilung liegt im Gleichgewicht<br />

bei 1 :10 . Die Elimination funktioniert überwiegend über die Niere (Urin 65 %AR) und durch<br />

Abatmen durch die Lunge (21 % AR) . Weitere Ausscheidungswege, wie über die Feces und<br />

die Haut spielen dabei eine untergeordnete Rolle . Die Eliminationshalbwertszeit beträgt für<br />

MTBE < 1,0 h und für TBA < 10 h (FROINES ET AL ., 1998 ; MILLER ET AL., 1997) . NIHLEN ET AL .<br />

(1998a) fanden in einer Kurzzeitbelastungsstudie an gesunden Probanden eine Abatmungsrate<br />

von 32 - 47 % der über die Atmung aufgenommenen Schadstoffmenge (42 - 49 % der<br />

verfügbaren MTBE Menge), etwa gleiche Werte wie MILLER ET AL . (1997) im Tierversuch .<br />

Aufgrund der kurzen biologischen Halbwertszeit schlagen sie TBA als Markermolekül für<br />

MTBE im Körper vor .

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