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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Einleitung und Zielsetzung<br />

Als Folge der festgestellten Grundwasserbelastungen wurden Risiko-Abschätzungen zu<br />

Gesundheitsgefahren, möglichen Quellen und Senken des MTBE und verschiedenen Sanie-<br />

rungsverfahren durchgeführt, so zum Beispiel mit dem Risk-Based Corrective Action<br />

(RBCA)"-Ansatz . Mit Hilfe dieser fortschrittlichen und rationellen Methodik wird den für die<br />

Sanierung eines Schadensfalls mit Mineralölkontamination verantwortlichen Personen eine<br />

mehrstufige Vorgehensweise unter Berücksichtigung von Expositions- und Risikoabschät-<br />

zungen vorgegeben . Ziel dabei ist die Sicherstellung eines geeigneten und kostengünstigen<br />

Sanierungskonzeptes nach einheitlichen Standards. Im Gegensatz zu früheren konservativen<br />

Vorgehensweisen wie z .B . Ausbaggern und Deponierung des kontaminierten Erdreiches ste-<br />

hen in RBCA dem Nutzer modernere Sanierungsverfahren, wie z .B . Bioremediation zur Ver-<br />

fügung .<br />

In diesem mehrstufigen Risk-Management-Konzept sind in der ersten Stufe der Gefahrenbe-<br />

urteilung ( Tier V') konservative Modellrechnungen zur Verbreitung von MTBE nach einer<br />

Grundwasserkontamination enthalten (ASTM, 1999 ; ASTM, 1996 ; DEVAULL ET AL ., 1994) .<br />

Hierbei ist es schwierig, aufgrund der vielen Einflussgrößen, den Transport von Mineralöl-<br />

kohlenwasserstoffen aus dem Grundwasser in die Außenluft oder in Gebäude mathematisch<br />

zu beschreiben . Ein Problem bei den Expositionsberechnungen ist die Vergleichbarkeit zwi-<br />

schen Realität und Modell zu gewährleisten, ohne zu komplexe, nicht anwenderfreundliche<br />

Modelle verwenden zu müssen . Wenn aber vereinfachte Screening-Verfahren zur möglichen<br />

Expositionsbelastung des Menschen mit Schadstoffen verwendet werden, wie z .B . bei den<br />

Transportprozessen aus dem Grundwasser in die Atmosphäre in RBCA, so ist die Korrektheit<br />

der gewählten Vereinfachungen in den Modellen zu überprüfen . Die verwendeten Transport-<br />

gleichungen sollten deshalb mit Datensätzen aus freilandähnlichen unter definierten Bedin-<br />

gungen durchgeführten Experimenten verglichen werden . In der vorliegenden Arbeit wurden<br />

dazu erste experimentelle Daten geliefert (s . 5 .4) .<br />

Die Transportwege von MTBE nach einer Grundwasserkontamination durch den Boden in<br />

die Atmosphäre sowie der biologische Abbau im verwendeten Boden waren die zentrale Fra-<br />

gestellung in dieser Arbeit . Hierbei sollte zunächst geklärt werden, ob MTBE nach einer Kon-<br />

tamination des Grundwassers durch einen definierten Bodenkörper wandert und in der At-<br />

mosphäre nachgewiesen werden kann und mit welchen Konzentrationsbereichen hierbei ge-<br />

rechnet werden muss. Ein ausführlicher Literaturüberblick zum Umweltverhalten von Mine-<br />

ralölkohlenwasserstoffen, dem mikrobiellen Abbau und den Gesundheitsgefahren von MTBE<br />

dient dem Verständnis der Problematik und als Grundlage für die Versuchsplanungen . Für<br />

die Transportprozesse von MTBE aus dem Grundwasserleiter durch den natürlichen Boden in<br />

die Atmosphäre gab es bis jetzt keine Untersuchungen in der Literatur . Ziel dieser Arbeit wa-<br />

ren deshalb die Konzipierung und der Aufbau einer standardisierten Versuchsanlage zur<br />

Bestimmung des Transports aus dem Grundwasser durch einen ungestörten Bodenkern unter<br />

einfachen, definierten und reproduzierbaren Umweltbedingungen . In Validierungsversuchen<br />

wurde die Funktionsfähigkeit des Systems überprüft .<br />

Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung einer neuen Probennahmeeinheit am<br />

Windkanal des Instituts für Radioagronomie zur Messung der Emission von flüchtigen Mine-<br />

ralölkohlenwasserstoffen aus einem Boden nach Grundwasserkontamination unter freiland-

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