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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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Diskussion<br />

such konnte bereits nach wenigen Stunden MTBE in der Atmosphäre nachgewiesen werden<br />

(Abb. 30) . Das gefundene MTBE trat immer nur pulsartig in der Luft auf und konnte nicht<br />

kontinuierlich detektiert werden . Der überwiegende Teil der Messwerte war mit 15 ng L- ' Luft<br />

noch deutlich über der Bestimmungsgrenze für gasförmige Proben am GC/MS-Gerät (Tab .<br />

23) . Abgesichert waren die Analysendaten durch 2 Qualifier-Ionen und die Quantifizierung<br />

erfolgte über eine Target-Masse . Andere Autoren, wie RAESE ET AL . (1995), sicherten ihre Da-<br />

ten mit nur einem Qualifier-Ion ab .<br />

Im ersten Säulenversuch wurde die mittlere Luftkonzen-<br />

tration durch die weniger sichere Methode (1 Qualifier-Ion) auf 9,63 ng L' Luft gesenkt, da<br />

hier mehr Messwerte mit niedriger Konzentration und einem höheren Signal-Rausch-Verhält-<br />

nis mit einbezogen wurden . In der Berechnung der möglichen Außenluftkonzentration durch<br />

Transport aus dem Grundwasser wurde mit dem Computer-Model zum RBCA Tier1-Scree-<br />

ning ähnlich hohe Luftkonzentrationen ermittelt (DEVAULL ET AL ., 1994) . Berechnet man aus<br />

den gefundenen MTBE-Gehalten in der Luft die Transportrate aus dem Boden, so lag diese im<br />

Mittel im ersten Versuch bei 1,94 ± 1,88 lag m -2 h -' . DEVAULL ET AL . (1998) fanden einen Fluss<br />

von 1 - 15 g m -2 h - ' nach einer direkten MTBE-Dampf-Kontamination am unteren Säulen-<br />

ende . Der Durchgang des MTBE von der wässrigen in die Bodenluft-Phase ist aber ein limi-<br />

tierender Faktor für den Stofftransport aus dem Grundwasser in die Atmosphäre . Somit sind<br />

die aus der Literatur bekannten höheren Flussraten des MTBE durch den Boden nachvollzieh-<br />

bar, zumal die Diffusion im Gasraum um den Faktor 10" schneller ist als im Wasser.<br />

Eine Anpassung an die Messwerte ergab einen exponentiellen Abfall der Transportraten mit<br />

der Zeit. Es konnte eine zusammengesetzte Exponentialfunktion gefunden werden, die eine<br />

gute Übereinstimmung mit den errechneten Transportraten aufwies (r2 = 0,976) (GI . 19) .<br />

Nach fünf Tagen hatte sich ein Gleichgewicht eingestellt und die Werte näherten sich einer<br />

Transportrate von ca . 800 ng m -2 h - ' (bei Zeit ---> - ist dieser Wert - yo = 450 in (GI . 19)) .<br />

Einen deutlicher Anstieg der Luftkonzentrationen konnte jeweils nach starken MTBE-Verlus-<br />

ten aus dem Grundwasser verzeichnet werden, bzw . nach der Nachdosierung des MTBE's ins<br />

Grundwasser . Eine Erklärung hierfür kann das Auftreten von Hot-Spots" oder NAPL's sein,<br />

d .h . hohen, noch nicht gelösten oder vollständig vermischten MTBE-Mengen (2 .1 .2 .1) . Ins-<br />

besondere nach der Erstapplikation war dieses Phänomen sichtbar (Abb . 32) . Daneben wird<br />

in der Abbildung die Größenordnung der Verflüchtigung deutlich . Die gefundenen MTBE<br />

Mengen in der Luft entsprechen nur einem Bruchteil (1 : 10 5 ) der MTBE-Verluste aus dem<br />

Grundwasser . Im zweiten Säulenversuch wurde fast kein MTBE in der Luft detektiert . In nur<br />

5 % aller Analysen konnte MTBE nachgewiesen werden und dabei auch nur mit Messwerten<br />

nahe der Bestimmungsgrenze (Abb . 39) . Eine Absicherung der Daten mit zwei Qualifier-<br />

Ionen war nicht möglich . Die errechneten Transport-Raten aus dem Boden in die Atmosphäre<br />

lagen bei 6,49 ± 4,28 ng m-2 h - ', wobei eine sinnvolle Berechnung aufgrund der wenigen Mess-<br />

werte fragwürdig ist. Eine mögliche Erklärung für den leichten Anstieg der Luftbelastung mit<br />

MTBE am 24 - 25 April kann der Ausfall des Thermostaten für die Grundwassertemperierung<br />

sein (s .o . ; Abb. 34) .<br />

Nach Versuchsende wurden die Bodensäulen sofort beprobt und die Bohrkerne in flüssigem<br />

Stickstoff gelagert . Die Bodenproben wurden segmentiert und extrahiert (3 .2 .2 .4) . Mit diesem<br />

Verfahren sollten die MTBE-Rückstände, welche sorbiert am Boden oder gelöst im Bodenwas-<br />

ser vorlagen, miterfasst werden, um eine abschließende Bilanz aufstellen zu können . Im ersten<br />

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