24.11.2012 Aufrufe

VCP SPUREN: Wasser ist Leben - Thinking Day

VCP SPUREN: Wasser ist Leben - Thinking Day

VCP SPUREN: Wasser ist Leben - Thinking Day

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WasseR <strong>ist</strong> LeBeN<br />

Im Judentum <strong>ist</strong> der reinigende Aspekt des <strong>Wasser</strong>s ganz besonders wichtig. Es gibt<br />

sehr viele Reinigungspflichten, die nicht nur rituelle, sondern auch hygienische Gründe<br />

haben. Das häufige Waschen war auch ein Grund dafür, warum jüdische Menschen im<br />

Mittelalter seltener an Seuchen erkrankten. Die sogenannte Mikwe, das Ritualbad<br />

mit fließendem <strong>Wasser</strong> <strong>ist</strong> für jede jüdische Gemeinde verpflichtend. Wenn es kein<br />

Quellwasser gibt, dient ein Grundwasserbrunnen. Vor jedem Sabbat (Ruhetag), nach<br />

jedem Kontakt mit Körperflüssigkeiten und nach der Berührung mit einem Toten muss<br />

die Mikwe aufgesucht werden. Frauen suchen nach jeder Menstruation und Geburt<br />

die Mikwe auf. Orthodoxe Juden gehen sogar täglich in die Mikwe. Bei der rituellen<br />

Waschung darf nichts mehr am Körper sein, keine Kontaktlinsen, kein Schmuck oder<br />

Schminke. Vor dem rituellen Bad wäscht oder duscht man sich. In der Mikwe muss man<br />

komplett untertauchen, um gereinigt zu sein. Vor allen religiösen Handlungen und vor<br />

den Mahlzeiten sind die Hände zu waschen. Dabei wird das <strong>Wasser</strong> abwechselnd über<br />

die rechte und die linke Hand gegossen und dazu ein Segensgebet gesprochen. Auch<br />

zum Judentum konvertierte Menschen gehen in die Mikwe, um »wiedergeboren« zu<br />

werden. Hier hat die Mikwe eine ähnliche Funktion wie die chr<strong>ist</strong>liche Taufe.<br />

Auch im Chr<strong>ist</strong>entum hat <strong>Wasser</strong> einen großen Symbolwert. Er <strong>ist</strong> Gottes Geschenk,<br />

aber auch Gottes Strafe. Im ersten Schöpfungsbericht der Bibel (1. Mose 1,1–3) wird<br />

berichtet, dass die Erde zuerst völlig mit <strong>Wasser</strong> bedeckt war. Dann trennte Gott das<br />

<strong>Wasser</strong> von der Erde. Im zweiten Schöpfungsbericht dagegen (1. Mose 2,4–6) <strong>ist</strong> zuerst<br />

alles trocken und dürr, dann zieht Nebel auf und befeuchtet die Dürre. So entsteht der<br />

Garten Eden. In der Sintflut wird <strong>Wasser</strong> zum Vollstrecker der göttlichen Strafe. Nur<br />

Noah, seine Familie und die ausgewählten Tiere überleben das nasse Strafgericht.<br />

Der Regenbogen, der Himmel und Erde verbindet <strong>ist</strong> auch das Symbol für den neuen<br />

Bund zwischen Menschen und Gott. Im Alten Testament gibt es viele Geschichten über<br />

<strong>Wasser</strong>, aber auch den Mangel daran. Sei es der Kampf um Brunnen, sei es die Teilung<br />

des Roten Meeres, damit die Israeliten trockenen Fußes vor den ägyptischen Verfolgern<br />

Workshops<br />

135

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!