VCP SPUREN: Wasser ist Leben - Thinking Day
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48 Virtuelles <strong>Wasser</strong><br />
WasseR <strong>ist</strong> LeBeN<br />
Hier geht es um einen unbekannteren Aspekt zum Thema <strong>Wasser</strong>. »Virtuelles<br />
<strong>Wasser</strong>« oder auch »verstecktes <strong>Wasser</strong>« <strong>ist</strong> das <strong>Wasser</strong>, das für die Produkti-<br />
on bzw. Bereitstellung der vielen verschiedenen Güter und Dienstle<strong>ist</strong>ungen<br />
gebraucht wird, die wir jeden Tag konsumieren. Es wird definiert als »<strong>Wasser</strong>,<br />
das zur Herstellung von Produkten benötigt (oder durch Verschmutzung<br />
unbrauchbar gemacht) wird – und am Ort der Verwendung der Produkte<br />
eingespart wird.« (hoeksTra & Ch a P a g a i n, 2006).<br />
Der Begriff Virtuelles <strong>Wasser</strong> <strong>ist</strong> nicht unbedingt glücklich gewählt, da er<br />
fälschlicherweise so aufgefasst werden könnte, als ob es das Virtuelle <strong>Wasser</strong><br />
gar nicht wirklich gibt, es eben nur virtuell <strong>ist</strong>. Tatsächlich handelt es sich<br />
aber um real ex<strong>ist</strong>ierendes und tatsächlich verbrauchtes <strong>Wasser</strong>. Alternativ-<br />
begriffe wie verstecktes oder globales <strong>Wasser</strong> konnten sich bislang jedoch<br />
nicht durchsetzen.<br />
Auch wenn die Autoren der Ansicht sind, dass der Begriff Virtuelles <strong>Wasser</strong><br />
nicht optimal <strong>ist</strong>, wird er hier verwendet, da er der offizielle wissenschaftliche<br />
Fachbegriff <strong>ist</strong>.<br />
Ein Beispiel: In Brasilien wird Sojamehl in den dortigen Sojaanbauregionen angebaut,<br />
was eine entsprechende Bewässerung erfordert. Nun wird das Sojamehl nach Deutsch-<br />
land importiert und hier an Schweine verfüttert. Dadurch spart man hierzulande (»am<br />
Ort der Verwendung«) diesen <strong>Wasser</strong>einsatz, der bereits in Brasilien erfolgte. In der<br />
Folge bedeutet dies, dass wir hier Produkte konsumieren (in diesem Fall z. B. Schwei-<br />
neschinken), dessen Produktion zum Teil auf Kosten des <strong>Wasser</strong>haushaltes in den<br />
brasilianischen Sojaanbauregionen erfolgt <strong>ist</strong>.<br />
Mit Virtuellem <strong>Wasser</strong> <strong>ist</strong> die <strong>Wasser</strong>menge bezeichnet, die nach einer um-<br />
fassenden Bilanz als tatsächlich verbrauchte Menge pro Produkt anfällt. In