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Psychotherapeutenjournal 3/2013 (.pdf)

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OstdeutschePsychotherapeutenkammerBrandenburgMecklenburg-VorpommernSachsenSachsen-AnhaltThüringenMitteilungen der OstdeutschenPsychotherapeutenkammerForensische Psychotherapie – ein neues Thema für die OPK:Fachkommission Forensik soll gegründet werden – Ihre Fachkenntnis wird gesuchtOstdeutsche PsychotherapeutenkammerEs bewegt sich etwas in (Ost-)DeutschlandsJustizministerien. Das Interesse vonJustiz, Verwaltung und auch einzelnen Abgeordnetenan der Psychotherapie wächstspürbar. Immer öfter wird dazu auch dasGespräch mit der OPK gesucht. Dabeigeht es sowohl um Fachfragen, zum Beispielum Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen,als auch um die Suche nach geeignetempsychotherapeutischen Personal.Hintergrund dieses Interesses sind dieneue Zuständigkeit der Bundesländer fürden Strafvollzug sowie eine Folge von Urteilenzur Ausgestaltung der Sicherungsverwahrung,die auch Folgen für den Strafvollzughaben.Bedarf an Psychotherapie imJustizvollzug wächstDie Zuständigkeiten für den Bereich derForensik haben sich mit der Förderalismusreformverschoben. Nun ist nicht mehr,wie zuvor, der Bund für den Strafvollzugzuständig, sondern die Bundesländer sindgehalten, den Strafvollzug eigenständig zuregeln. Dies könnte zwar im Extremfall dazuführen, dass sich der Strafvollzug vonBundesland zu Bundesland in seiner Ausgestaltungunterscheidet, ist aber letztendlichpolitisch gewollt. In den OPK-Bundesländernist daher aktuell ein Prozess inGang, landeseigene Straf- und Maßregelvollzugsgesetzein den Landtagen zu diskutierenund zu verabschieden. Und Dankder immer professioneller werdenden politischenArbeit von OPK-Vorstand und OPK-Geschäftsstelle wird die OPK mittlerweilevon der Politik als Ansprechpartner wahrgenommenund bei Fachfragen um Ratgebeten. In den neuen Strafvollzugsgesetzender Bundesländer spielt nun Psychotherapieeine größere Rolle als zuvor.Grund dafür sind in den letzten Jahren ge-fällte Urteile des Europäischen Gerichtshofsfür Menschenrechte und des Bundesverfassungsgerichteszur Sicherungsverwahrung.Diese zwingen die Politik, denStrafvollzug zukünftig stärker therapeutischauszurichten, als es bislang der Fall war.Das bedeutet: Künftig wird auch Psychotherapieeine größere Rolle im Strafvollzugspielen. Erreicht werden soll so, dass sowenige Insassen wie möglich im Anschlussan ihre Strafe sicherheitsverwahrt werdenmüssen. Sie sollen bereits während ihrerGefängnisstrafe therapeutisch behandeltwerden, um so im Anschluss an die Gefangenschaftihre Chance auf ein Leben inFreiheit ohne schwere kriminelle Rückfällezu erhöhen. Sicherungsverwahrung solldadurch bei möglichst vielen Gefangenengar nicht erst nötig werden. Dieser Ansatzverlangt ein Umdenken und eine Neuausrichtungdes Strafvollzugs. Zwar gibt es mitden sozialtherapeutischen Anstalten oderAbteilungen bereits Einrichtungen, in denenein therapieorientierter Strafvollzugumgesetzt wird. Dies hatte aber bislangkaum Auswirkungen auf den Regelvollzugaußerhalb dieser Einrichtungen. Man darfdaher gespannt sein, ob und wie dieserParadigmenwechsel tatsächlich Eingang indie Realitäten des Strafvollzugs findet. Zuerwarten ist jedenfalls, dass sich die Länderzukünftig verstärkt um therapeutischesPersonal für den Strafvollzug bemühenmüssen. Der Bedarf an PsychotherapeutInnenim Justizvollzug wächst, und dieOPK sieht sich zunehmend mit der Bitteum Unterstützung bei der Personalsuchekonfrontiert. Vielerorts müssen sich allerdingsdie Arbeitsbedingungen für approbiertePsychotherapeutInnen noch verbessern.Ihre dienstrechtliche Einstufung undihre Rolle im Vollzugsalltag sind noch nichtin allen Bundesländern und in allen Einrichtungenangemessen für einen akademischenHeilberuf. Hier nutzt die OPK jedeGelegenheit, darauf hinzuweisen, dass derWettbewerb um qualifiziertes Personal nurdurch attraktive Arbeitsbedingungen zugewinnen ist.Fachkommission Forensik:Es werden Mitglieder gesucht!Grund genug für Vorstand und Geschäftsstelleder OPK, sich vermehrt mit der Rollevon Psychotherapie im Justizwesen auseinanderzusetzen.Dazu brauchen wir IhreUnterstützung, denn natürlich kann keintheoretisch erarbeitetes Konzept den Einblickin die Praxis ersetzen. Wir möchtendeshalb eine Fachkommission Forensikins Leben rufen. In diesem Gremium sollenforensisch tätige KollegInnen den Vorstandund die Geschäftsstelle fachlich beraten.Falls Sie Interesse an einer Mitarbeithaben, melden Sie sich, gerne unter AngabeIhrer forensischen Erfahrung, Ihres Einsatzortesund Ihres Vertiefungsverfahrens.Dafür und um alle Fragen rund um dieFachkommission steht Ihnen Kerstin Dittrich(kerstin.dittrich@opk-info.de) aus derGeschäftsstelle gerne zur Verfügung.Der Bereich der Forensik bietet ein zukunftsträchtiges,interessantes und gesellschaftlichwichtiges Tätigkeitsfeld für PsychotherapeutInnen.Viele an sich an diesemGebiet interessierte KollegInnenfürchten jedoch, für das herausforderndeArbeitsumfeld Forensik fachlich oder persönlichnicht gerüstet zu sein. Weil außerdemnur wenige potenziell interessierteOPK-Mitglieder das Arbeitsumfeld „Forensik“aus Studium oder Ausbildung kennen,haben wir einen erfahrenen Kollegen überseinen Arbeitsalltag im Maßregelvollzugbefragt: OPK-Mitglied Jörg Bischof arbeitetseit vielen Jahren in der Klinik für Forensi-326 <strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/<strong>2013</strong>

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