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Psychotherapeutenjournal 3/2013 (.pdf)

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Mitteilungen der PsychotherapeutenkammerBremenein „neuer“ Dialog wichtig, zu dem sie diePKHB gerne einlade. Sie habe zudem bereitswährend ihrer vorherigen Tätigkeit imKlinikum Ochsenzoll die Psychotherapeutenals innovativ und engagiert erlebt –dort seien auch Eingruppierung bis Entgeltgruppe15 möglich, allerdings keinesogenannte „Oberarztstelle“ für Psychotherapeutenausgewiesen gewesen.Als wichtige Neuerung habe sie daran mitgewirkt,dass zurzeit 30 „Ausbildungsplätze“für die Praktische Tätigkeit für ein geringesEntgelt von 500,– € pro Monat in Bremenzur Verfügung stehen. Das sei zwar nichtviel, aber immerhin eine Form der Anerkennungder geleisteten Arbeit und positiv fürdie angehenden Psychotherapeuten. Dievon Prof. Francke genannten rechtlichen Aspekteseien ihr außerordentlich wichtig. Siewisse auch, dass Psychotherapeuten in Leitungsfunktioneneingesetzt werden, wobeisie in der Diskussion darauf hinwies, dassPsychotherapeuten im Rahmen der Krankenhaus-Buchführungsverordnungim sogenannten„medizintechnischen Dienst“eingruppiert werden. Die Möglichkeit fürPsychotherapeuten, in Leitungsfunktionenzu gelangen, ergebe sich allein schon durchdie Tatsache, dass derzeit zehn Ärztestellenim Klinikum nicht besetzt seien.Dr. Heidrun Gitter schlug vor, bei der Reformder Ausbildung die ärztliche Ausbildungzum Vorbild zu nehmen. Sie betonte,dass sie als Ärztin keine „Berührungsängste“habe, zudem im Team häufig das Gleichegetan werde.Das Erreichen eines Facharztstandes fürangestellte Psychotherapeuten sei mitdem kommunalen Arbeitgeberverband jedochso gut wie unmöglich, da dieserdurch Verwaltungsjuristen geprägt sei.Bundesweit seien da noch sehr dicke Bretterzu bohren. Eine stärkere Interessenvertretungder Psychotherapeuten in denKrankenhäusern regte aber auch sie an,wobei die jeweiligen Vor- und Nachteileder unterschiedlichen Formen von Gewerkschaftenund Verbänden abgewogenwerden müsse.Peter Härtl bezeichnete die landesrechtlicheSituation bei der Anerkennung der Berufsgruppender PP und KJP im Landeskrankenhausgesetzals Erfolg, Bremen wardas zweite Bundesland, das eine Nennungvon nichtärztlichen Psychotherapeuten ineinem Landesgesetz vorgenommen hat.Hinsichtlich der „Tariffähigkeit“ von Psychotherapeutenhabe er jedoch keine Möglichkeitder Einflussnahme, da das Landkein Tarifpartner sei, wobei die Situationder verbeamteten Psychotherapeuten eineAusnahme darstelle. Es bestehe keineeigene Regelung der Länder. Möglicherweisesei es nach einer Ausbildungsreformund entsprechender Gesetzgebung imBund leichter, etwas Neues über die Vergütungssituationzu erreichen. Auch erstellte fest, dass bei der Durchsetzung derInteressen den Verbänden und Gewerkschafteneine besondere Bedeutung zukomme.Karl Heinz Schrömgens betonte abschließenddie Rolle, die die beiden Berufsgruppenim Rahmen der „sprechenden Medizin“(ICD-10, F-Kategorien) spielen, undwandte sich gegen die Bezeichnung „psychiatrischeBehandlung“, da sie ein ausschließlichesTätigkeitsfeld einer anderenBerufsgruppe induziert. Es bestehe einKonzeptionsproblem „psychotherapeutischvs. psychiatrisch“. Notwendig seienBefugniserweiterungen wie die Verordnungvon Heil- und Hilfsmittel, das Rechtzur Ein- und Überweisung, zur Feststellungvon Arbeitsunfähigkeit. Aber auch dieMöglichkeit zur Verordnung von Medikamenten(welche formell in der „Arzneimittelverordnung“geregelt wird) dürfe aufDauer kein Tabu sein. Der Handlungsspielraumder Politik sei aus seiner Sicht größerals er oft dargestellt werde.Nach einer interessanten und lebhaftenDiskussion im Plenum bedankte sich ModeratorAxel Janzen für die Teilnahme derPodiumsgäste und die Beteiligung an derDiskussion.„Psychinfo“ präsentiert sich in neuem Design – Benutzerfreundlichkeitkonnte deutlich verbessert werdenViele Kammermitglieder dürften es bereitsbemerkt haben: Das kostenlose öffentlicheSuchprogramm „Psychinfo“, das sichan Patienten und Ratsuchende gleichermaßenrichtet, ist komplett überarbeitetworden und seit Mai <strong>2013</strong> in neuer Formonline. Es hat ein zeitgemäßes Design bekommenund wurde noch anwenderfreundlicher.Dem Relaunch voraus ging eine intensiveAuswertung von über 50 Psychotherapeuten-Suchprogrammen.Alle untersuchtenProgramme, einschließlich derSysteme der Kassenärztlichen Vereinigungenund der Krankenkassen, weisen gegenüber„Psychinfo“ etliche Nachteile sowohlfür Anbieter als auch für Nutzer auf.Viele Programme wiesen keinen repräsentativenund aktuellen Datenbestandaus und waren für die Psychotherapeuten-Sucheeher unspezifisch, da sie teilweiseauch Heilpraktiker nach dem HPG,nicht psychotherapeutisch tätige Psychologensowie Ärzte erfassen. Zudem gehensie nicht auf das Thema „Kostenerstattung“ein. Von allgemeinen Unzulänglichkeiten,wie undurchsichtige Verschachtelungender Website und mangelhafteSuchstruktur einmal abgesehen, steht fürviele der untersuchten Programme dieWerbung für den jeweiligen Betreiber imVordergrund. Hinzu kommt, dass etlichePortale für die Erfassung weiterführenderDaten (außer Adress- bzw. Basisdaten)Kosten berechnen.Die genannten Schwächen weist „Psychinfo“,das 2004 als Gemeinschaftsprojektder Psychotherapeutenkammern Bremen,Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gegründet worden ist und demsich später die Kammern Saarland und Berlinangeschlossen haben, nicht auf. „Psychinfo“ist im Übrigen auch das einzige speziellfür die Suche nach approbierten Psychotherapeutenund Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutenexistierende Programm,das vom Ärztlichen Zentrum für Qualitätssicherungim Gesundheitswesen bereits2008 zertifiziert worden ist.Heute wird täglich über 1.200-mal mit „Psychinfo“nach Psychotherapeutinnen undPsychotherapeuten gesucht. Der Bekannt-306 <strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/<strong>2013</strong>

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