Mitteilungen der PsychotherapeutenkammerSchleswig-HolsteinDie KV-Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburginkl. der Stadt Flensburg, diejetzt von der Neuberechnung der Bedarfszahlendes Gemeinsamen Bundesausschussesprofitieren, weil sie fern vonGroßstädten liegen und eher ländlich geprägtsind, haben scheinbar verhältnismäßigviele Kostenerstatter, die dort den gravierendenMangel an erreichbaren Therapieplätzenetwas aufgefangen haben. Derdritte dünnbesiedelte Kreis, für den dasebenfalls gilt, wurde offenbar noch nichtvon KollegInnen entdeckt: Dithmarschen.Ansonsten verteilen sich die Kostenerstattungspraxengemessen an den Einwohnerzahlenrelativ gleichmäßig über dieKreise und Städte. Kiel als größte Stadt mitviel Umland und großer Uni hebt sich hervor.Die Auswertung der Freitextantwortenkann hier nur sehr verkürzt wiedergegebenwerden. Sie wird aber die Geschäftsstelleder PKSH und den Vorstand noch etwasbeschäftigen.Einige Wünsche zur Interessenvertretung:• Gespräche mit Krankenkassen zur Verbesserungder Versorgung von PatientInnenmit ambulanter Psychotherapie,• leichtere Beantragung von Psychotherapie,• rechtliche Unterstützung bei Ablehnungenvon Anträgen,• Kostenerstattung für Nicht-Richtlinientherapie,• mehr Werben für halbe Zulassungen,• mehr sachliche Information über Kostenerstattungusw.Der PKSH sind hier als Anstalt des öffentlichenRechts politisch enge Grenzen gesetzt.Gerade hinsichtlich der Zulassungvon Kassensitzen und der Abrechnung vonLeistungen ist eher die KassenärztlicheVereinigung bzw. deren Fachausschuss fürPsychotherapie der richtige Adressat fürForderungen und Kritik. Die Kammer wirdsich jedoch in ihrer Öffentlichkeitsarbeit, inden Gremien, in denen ihre VertreterInnenmitarbeiten und in der politischen Lobbyarbeitauf Landes- und Bundesebenevon den Wünschen ihrer Mitglieder anregenlassen. Das war Zweck dieser Befragung.Von großem Interesse ist für die Kammerdie Einschätzungen zum SuchdienstPsychinfo, an dem sie seit Anbeginn mitarbeitetund mitgestaltet. Hier wird vonmehreren KollegInnen bemängelt, dassfür Suchende der explizite Hinweis aufKostenerstatter fehlt bzw. diese Form desTherapieplatzangebotes schwer zu identifizierenist. Die PKSH ist hier schon ggü.den anderen beteiligten Kammern initiativgeworden. Sie wird die Anregungendieser Befragung auch wieder in die Diskussionzur Verbesserung des Diensteseinbringen. Bei der Durchsicht der nichtanonymen Antworten wurde jedoch auchfestgestellt, dass viele KollegInnen, dieAngebote außerhalb der Kassenpsychotherapiemachen, im Psychinfo nicht eingetragensind. Der Eintrag ist kostenlosund das Psychinfo ist über viele andereSuchdienste verlinkt.Auf einen umfangreichen Fragenkatalogzum Umgang mit der Kostenerstattung,der zeitgleich allen größeren GesetzlichenKrankenkassen in Schleswig-Holstein zugesandtwurde, erhielt die PKSH nur zweiAntworten der DAK und der AOK. DieAOK-Nordwest antwortet im Namen allerKassenverbände in Schleswig-Holstein. Eswürden keine statistischen Auswertungenzur Kostenerstattung gemacht, man wissenicht, wie viele „Kostenerstattungsfälle“existierten, man könne keine Aussagenüber regional unterschiedliche Handhabungder Geschäftsstellen machen, jederFall müsse individuell beurteilt werden undes lägen „Aussagen einzelner auch großerKrankenkassen vor“, nach denen der Anteilder Fälle von Kostenerstattung insgesamt„vernachlässigbar“ klein sei. Die DAK betont,dass Entscheidungen für Kostenerstattungnach einem bundesweit einheitlichenVorgehen erfolgten, aber „vor Ort“individuell abgestimmt würden. Man seibemüht, die Versicherten bei der Suchenach Vertragspsychotherapeuten zu unterstützen.ZusammenfassendeBewertung:Viele der Angaben von Befragten sprechenfür eine gewisse Stetigkeit oder gar Zunahmedieses Angebotsmodells außerhalbder Kassenpsychotherapie. Für zahlreicheKammermitglieder ist dieses „Geschäftsmodell“kein Provisorium, sondern scheintbewusst gewählt. Gleichzeitig zeigen dieDaten für Schleswig-Holstein ein langjährigesVersagen der offiziellen Bedarfsplanung.Daran werden auch die neuen Kassensitzewenig ändern, denn viele davonwerden wahrscheinlich durch Umwandlungvon schon existierenden Sonderbedarfszulassungenoder Ermächtigungen„aufgesogen“. Von den ehemals von derBPtK berechneten 44 neuen Kassensitzenfür unser Land werden vermutlich ab Spätherbstdeutlich weniger wirklich neu aufden Markt kommen. Kostenerstattungbleibt daher weiterhin notwendig bei derVersorgung von PatientInnen mit ambulanterPsychotherapie. Neueste Berechnungender BPtK zeigen eine Steigerung derGKV-Ausgaben von 2010 bis 2012 von30,5 Mio. € auf 41,2 Mio. €. Das sind 35%Zuwachs. In zehn Jahren haben sich dieZahlungen mehr als verfünffacht! An derEntwicklung dieser Zahlen wird sich dienur zaghaft verbesserte Bedarfsplanungdes GB-A messen müssen. Die Krankenkassenzeigen derzeit wenig Interesse aneiner bedarfsgerechten/morbiditätsangepasstenAngebotsplanung und scheinendas Thema Kostenerstattung lieber kleinhalten zu wollen. Es mutet unverständlichan, dass es über jährlich anfallende Kostenaußerhalb des Planungsrahmens keinesystematischen Auswertungen geben soll.Der „BPtK-Ratgeber Kostenerstattung“ istauf der Website der PKSH unter www.pksh.de/index.php/patienteninformationen/downloadsals Download erhältlich.GeschäftsstelleAlter Markt 1 – 224103 KielTel. 0431/66 11 990Fax 0431/66 11 995Mo bis Fr: 09 – 12 Uhrzusätzlich Do: 13 – 16 Uhrinfo@pksh.dewww.pksh.deKlaus ThomsenVorstandsmitglied342 <strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/<strong>2013</strong>
Impressum <strong>Psychotherapeutenjournal</strong>Das <strong>Psychotherapeutenjournal</strong> publiziertBeiträge, die sich auf die Prävention, Therapieund Rehabilitation psychischer Störungenund auf psychische Aspekte somatischerErkrankungen sowie auf wissenschaftliche,gesundheitspolitische, berufs- und sozialrechtlicheAspekte der Aus-, Fort- undWeiterbildung und der Berufspraxis von PsychologischenPsychotherapeuten und Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeutenbeziehen. Die Zeitschrift ist der Methodenvielfaltin der Psychotherapie und ihren wissenschaftlichenGrundlagendisziplinen sowieder Heterogenität der Tätigkeitsfelderder Psychotherapeuten verpflichtet.Das <strong>Psychotherapeutenjournal</strong> erscheintviermal jährlich für die Mitglieder der PsychotherapeutenkammernBaden-Württemberg,Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg,Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer.12. Jahrgang, Ausgabe 3/<strong>2013</strong>HerausgeberinBayerische Landeskammer derPsychologischen Psychotherapeutenund der Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutenSt.-Paul-Str. 980336 MünchenRedaktionsbeiratDr. Dietrich Munz (Baden-Württemberg),Mareke de Brito Santos-Dodt (Baden-Württemberg),Dr. Nikolaus Melcop (Bayern), Dr.Heiner Vogel (Bayern; Sprecher des Redaktionsbeirats),Anne Springer (Berlin), Dr. ManfredThielen (Berlin), Dr. Sylvia Helbig-Lang(Bremen), Hans Schindler (Bremen), UlrichWirth (Hamburg), Dr. Renate Frank (Hessen),Jürgen Hardt (Hessen), Gertrud Corman-Bergau(Niedersachsen), Jörg Hermann(Niedersachsen), Cornelia Beeking(Nordrhein-Westfalen), Dr. Samia Härtling(OPK), Andrea Mrazek (OPK), Dr. Andrea Dinger-Broda(Rheinland-Pfalz), Bernhard Morsch(Saarland), Juliane Dürkop (Schleswig-Holstein),Bernhard Schäfer (Schleswig-Holstein).RedaktionRedakteurin Dipl.-Psych. Nina Rehbach(V.i.S.d.P.)Bayerische Landeskammer derPsychologischen Psychotherapeutenund der Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutenSt.-Paul-Str. 980336 MünchenTel.: 089/515555-19Fax: 089/515555-25redaktion@psychotherapeutenjournal.dewww.psychotherapeutenjournal.deDie Verantwortlichkeiten (V.i.S.d.P.) für den Inhaltdes Anzeigenteils des Verlages und vomVerlag beigefügte Werbebeilagen ergeben sichaus dem gesonderten Impressum des Anzeigenteilsbzw. der jeweiligen Beilage.Der Bezug der Zeitschrift ist im Mitgliedsbeitragder Psychotherapeutenkammern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg,Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holsteinund der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammerenthalten.Verlagmedhochzwei Verlag GmbH, Alte EppelheimerStr. 42/1, 69115 HeidelbergSatzStrassner ComputerSatz69126 HeidelbergDruckwestermann druck38104 BraunschweigManuskripteRedaktionsschluss für Ausgabe 4/<strong>2013</strong> istder 20. September <strong>2013</strong>, für Ausgabe 1/2014der 16. Dezember <strong>2013</strong>. Manuskripte sindelektronisch (CD, E-Mail) im Word- oder rtf-Format an die Redaktion (s.o.) zu senden.Abbildungen sind jeweils zusätzlich als Originaldatei(jpg-Format, mind. 300 dpi), Tabellenin getrennten Dateien einzureichen.Der Umfang des Manuskripts sollte im Regelfall35.000 Zeichen nicht überschreiten,während der Titel des Beitrages nicht längerals 70 Zeichen sein sollte. Buchrezensionensollten nicht mehr als 4.500 Zeichen betragen(jeweils inkl. Leerzeichen).Die verwendete Literatur ist nach den„Richtlinien zur Manuskriptgestaltung“, herausgegebenvon der Deutschen Gesellschaftfür Psychologie (Göttingen: HogrefeVerlag, 1997), im Text zu zitieren und amSchluss des Manuskripts zu einem Literaturverzeichniszusammenzustellen. JedemManuskript ist eine Zusammenfassung vonmaximal 120 Worten und eine Kurzbeschreibungmit bis zu 50 Worten (für dasInhaltsverzeichnis) beizulegen. Die Redaktionbehält sich das Recht auf Kürzungen vor.Weitere Hinweise für Autorinnen und Autorenfinden Sie auf www.psychotherapeutenjournal.de.Autoren erhalten jeweils zwei Belegexemplareder Ausgabe des <strong>Psychotherapeutenjournal</strong>s,in der ihr Beitrag erschienen ist.Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträgeund Abbildungen sind urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung außerhalbder engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzesist ohne Zustimmung der BayerischenLandeskammer der Psychologischen Psychotherapeutenund der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutenunzulässigund strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungenund die Einspeicherung und Verarbeitungin elektronischen Systemen. AlleRechte, auch das der Übersetzung, bleibenvorbehalten. Namentlich gekennzeichneteBeiträge geben nicht unbedingt die Meinungder Herausgeberin wieder.<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/<strong>2013</strong>343