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Psychotherapeutenjournal 3/2013 (.pdf)

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R. J. Siegelnehmer zur Mitgliederzahl der Psychotherapeutenkammer.So gab es 2012 in denBundesländern der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammerinsgesamt 7,75, inRheinland-Pfalz 7,25 und in Berlin 6,11Prüfungsteilnehmer pro 100 Kammermitglieder.Schlusslicht ist Schleswig-Holsteinmit nur 2,66 Prüfungsteilnehmern pro 100Kammermitglieder.In Schleswig-Holstein und Baden-Württembergwurden die in der Einleitung beschriebenenSchätzungen zu notwendigenAnzahl neuapprobierter PP in 2012 nahezuerreicht (Schleswig-Holstein: Schätzung =27 vs. Prüfungsteilnehmer = 26; Baden-Württemberg: Schätzung = 135 vs. Prüfungsteilnehmer= 134), während dieSchätzung in Bayern und Hessen inzwischenweit übertroffen wurden (Bayern:Schätzung = 134 vs. Prüfungsteilnehmer =214; Hessen: Schätzung = 140 vs. Prüfungsteilnehmer= 186).Tabelle 3: Mitgliederzahlen der Landespsychotherapeutenkammern und Bundespsychotherapeutenkammerim Dezember 2005 und Dezember 2011 sowie Anzahl der IMPP-Prüfungsteilnehmerund das Verhältnis von Prüfungsteilnehmern pro 100 Psychotherapeuten im Jahr2012.PsychotherapeutenDez.2005 (nachBPtK, 2006)PsychotherapeutenDez. 2011Prüfungsteilnehmer2012Prüfungsteilnehmer/Psychotherapeutenin %Baden-Württemberg 3977 4888 172 3,52Bayern 4706 5540 279 5,04Berlin 3246 3602 220 6,11Bremen 480 502 23 4,58Hamburg 1272 1529 72 4,71Hessen 2614 3271 186 5,69Niedersachsen 2932 3128 151 4,83Nordrhein-Westfalen 6852 8219 465 5,66Rheinland-Pfalz 1222 1434 104 7,25Saarland 405 456 17 3,73Schleswig-Holstein 982 1129 30 2,66OPK* k. a. 2774 215 7,75Diskussion<strong>Psychotherapeutenjournal</strong> 3/<strong>2013</strong>Gesamt ohne OPK* 28688 33698Gesamt 36472 1934 5,30* OPK = Ostdeutsche PsychotherapeutenkammerZunächst einmal bestätigen die Prüfungsergebnisseein relativ gutes Abschneidender Prüfungsteilnehmer mit durchschnittlichknapp 80% richtig gelöster Antworten.Die Durchfallquote ist auch für die Teilnehmerder Prüfung zum KJP relativ gering.Der signifikante Unterschied zwischen denErgebnissen der Prüfungen von KJP undPP dürfte auf die unterschiedlichenZugangsvoraussetzungen zur Ausbildungzum PP und KJP und die große inhaltlicheSchnittmenge zwischen den Inhalten einesPsychologiestudiums und dem Gegenstandskatalogder IMPP-Prüfungen zurückzuführensein. Die Absenkung desQualifikationsniveaus bei der Ausbildungzum KJP durch die Bologna-Reform unddie damit in einzelnen Bundesländern verbundeneZulassung von Bachelorabsolventenin Pädagogik und Sozialpädagogikzur Ausbildung könnte diesen Unterschiedin den Prüfungsergebnissen noch einmalverstärken. Da der Gegenstandskatalogder Prüfung vielfach kritisiert wurde (vgl.Hoffmann & Margraf, 2003; Ruggaber,2008), bisher keine Validierungsstudienfür die schriftlichen IMPP-Prüfung vorliegenund es zweifelhaft ist, ob man mit derschriftlichen IMPP-Prüfung die psychotherapeutischeKompetenz erfassen kann, istallerdings keine Aussage darüber möglich,ob Personen mit schlechteren Noten inder schriftlichen IMPP-Prüfung sich auchtatsächlich schlechter für den Beruf desPsychotherapeuten eignen.Die Auswertungen der Absolventenzahlenbelegen, dass derzeit in Deutschland keingravierender Mangel an neu ausgebildetenPsychotherapeuten besteht, wie es vonSchulte und Lauterbach im Jahr 2002 prognostiziertwurde. Lediglich in einzelnenBundesländern wie Schleswig-Holsteinwerden nur die als minimal eingeschätztenAbsolventenzahlen erreicht, was jedochdurch die hohe Anzahl an Absolventenanderer Bundesländer kompensiertwerden dürfte.Insgesamt hat der Beruf des Psychotherapeutentrotz der zum Teil widrigen Umständein der Ausbildung nicht an Attraktivitätverloren. Im Gegenteil: Es scheinenimmer mehr Absolventen eines Psychologie-,Pädagogik oder Sozialpädagogikstudiumsmit der Ausbildung zu beginnen. Wieweit die Absolventenzahlen in den nächstenJahren weiter steigen, bleibt abzuwarten.Zumindest ist aber nicht davon auszugehen,dass die Psychotherapeutenkammernzukünftig zu schrumpfen drohen,wie auch die Erhöhung der Mitgliederzahlenim Zeitraum von 2005 bis 2012 zeigt.Ob diese Erhöhung allerdings primär aufdie Zunahme der Absolventenzahlen oderaber auf eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit(durch die Aufhebung der Altersbeschränkungfür niedergelassene Psychotherapeutenbzw. die Veränderung desRenteneintrittsalters) zurückzuführen ist,kann hier nicht geklärt werden. Auch dieQuotierung von Masterplätzen scheint weitweniger problematisch ausgefallen zusein, als ursprünglich befürchtet (vgl.Frensch, <strong>2013</strong>). Dabei ist ohnehin fraglich,inwiefern die Verfügbarkeit von deutschenStudienabschlüssen eine solide Basis füreine Schätzung der Ausbildungsteilnehmerdarstellt, da inzwischen aufgrund deshohen Numerus Clausus für Psychologiein Deutschland Interessenten zunehmend259

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