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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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spielt für <strong>die</strong> Ausbreitung des Rechtsextremismus unter Jugendlichen ebensoeine Rolle wie <strong>die</strong> Normalisierung von rechtsextremen Treffpunkten und Geschäftenim Gemeinwesen. 10 Rechtsextreme Erlebniswelten und Infrastrukturbieten Raum dafür, dass aus einer rechtsextremen Orientierung oder Teilidentifikationenbei Jugendlichen und Erwachsenen gefestigte und eindeutige politischeIdentitäten werden.Kommunale Handlungsstrategien in der <strong>Auseinandersetzung</strong> <strong>mit</strong>rechtsextremen SzenelädenDie bisherigen Analysen rechtsextremer Infrastruktur, aber auch <strong>die</strong> praktischenErfahrungen der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) zeigen,dass über das Gelingen oder Scheitern rechtsextremer Raumgreifungsstrategienvor allem in den Kommunen entschieden wird. Dem <strong>kommunale</strong>nRaum kommt so<strong>mit</strong> eine zentrale Stellung zu – auch für <strong>die</strong> Rechtsextremenselbst. 11 Für sie ist <strong>die</strong> Kommune einerseits der Ort, an <strong>dem</strong> <strong>die</strong> alltäglicherechtsextreme Basisarbeit jenseits spektakulärer, öffentlichkeitswirksamer Aktionenstattfindet, andererseits wird eben darum <strong>die</strong>se Arbeit von der breitenÖffentlichkeit kaum oder gar nicht wahrgenommen. So ist <strong>die</strong> Kommune inden letzten Jahren für den Rechtsextremismus einerseits zum Ort der sozialenund ökonomischen Verankerung geworden, <strong>mit</strong>hin zur Basis und zum Rückzugsraum.Andererseits ist sie der Ausgangspunkt für <strong>die</strong> „eigentliche“, dasheißt über <strong>die</strong> <strong>kommunale</strong> Ebene hinausgehende Politik.Wichtig für den Umgang <strong>mit</strong> rechtsextremer Infrastruktur ist daher zuallererst,<strong>die</strong> Bedeutung der Kommune für den Rechtsextremismus überhaupt als solchezu erkennen – und da<strong>mit</strong> auch <strong>die</strong> Bedeutung des eigenen kommunalpolitischenHandelns. Ausgehend von der <strong>kommunale</strong>n Situationsanalyse musses dann Ziel <strong>kommunale</strong>r Politik sein, den Rechtsextremen entschlossen entgegenzutretenund den <strong>kommunale</strong>n Raum dauerhaft zu schützen. Mit „Raum“sind zum einen der Sozialraum der Kommune im Allgemeinen sowie bestimmteOrte darin gemeint. Dieser „Raum“ erstreckt sich zum anderen aber auch auf<strong>die</strong> lokalen und <strong>kommunale</strong>n Diskurse, etwa in den Kommunalparlamenten, inden Me<strong>die</strong>n oder auf öffentlichen Versammlungen und Veranstaltungen.10 Ebenda, S. 17 f.11 Vgl. Klose, Bianca; Benzing, Anne: Problemaufriss Rechtsextremismus in der Kommune. In:Molthagen, Dietmar u. a. (Hg.): Gegen Rechtsextremismus – Handeln für Demokratie. Bonn2008, S. 208 f.Rechtsextremismus und öffentlicher Raum 167

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