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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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Thor Steinar-Laden zu protestieren, und zwar bis zu dessen Schließung. Hierwurden <strong>die</strong> wichtigsten Möglichkeiten friedlichen Protestes ausgeschöpft: voneiner professionellen Selbstdarstellung durch Flugblätter, Presskonferenzen undeine ständige Me<strong>die</strong>npräsenz über dauerhaft installierte Informationscontainer(ein Protestcontainer wurde u. a. direkt vor <strong>dem</strong> Laden postiert) bis zu einemStraßenfest und Filmabenden in den Containern. Dabei hat <strong>die</strong> Initiative nichtnur eine deutliche Positionierung und ein entsprechendes Engagement vomBezirksamt und <strong>dem</strong> Land Berlin eingefordert (Genehmigungen, logistischeUnterstützung etc.), sondern auch bewirkt. Auch in <strong>die</strong>sem Fall hat also organisierteszivilgesellschaftliches Engagement mobilisierend auf <strong>die</strong> Kommunalpolitikgewirkt (http://<strong>mit</strong>tegegenrechts.blogspot.com).Die Handlungsmöglichkeiten für Kommunalpolitik und -verwaltung„Neonazi-Laden seit 1994 in Prenzlauer Berg präsent – Bürgermeister siehtkeine Handhabe“ 13 , so lautet der Untertitel eines Presseartikels vom März desJahres 2008. Auch wenn der genannte Bürgermeister angibt, er würde Protestein der Nachbarschaft des Szeneladens unterstützen, sobald sich solcheorganisierten, steht seine Position doch im Gegensatz zum Agieren von Kommunalpolitikund Verwaltung im benachbarten Bezirk Mitte. Diese laden imgleichen Monat zu einem öffentlichen Runden Tisch ein, um gemeinsam <strong>mit</strong>Anwohner/innen und Expert/innen über den Umgang <strong>mit</strong> der Eröffnung deserwähnten Ladens der bei Rechtsextremen beliebten Bekleidungsmarke ThorSteinar in ihrem Bezirk zu beraten. 14 Ziel der Veranstaltung ist <strong>die</strong> Vereinbarunggemeinsamer Aktivitäten gegen Rechtsextremismus von <strong>kommunale</strong>r Verwaltung,Politik und Zivilgesellschaft im Bezirk.Dass es in der Kommunalpolitik zu solch unterschiedlichem Umgang <strong>mit</strong> rechtsextremenSzeneläden kommt, liegt auch am fehlenden Wissen über politischeund rechtliche Möglichkeiten im Umgang <strong>mit</strong> Szeneläden. Das führt oft dazu,<strong>dem</strong> Rechtsextremismus einerseits allein <strong>mit</strong> juristischen und repressiven Mittelnbegegnen zu wollen, ohne jedoch <strong>die</strong> rechtlichen Möglichkeiten genauzu kennen und auszuschöpfen, und andererseits <strong>die</strong> politische <strong>Auseinandersetzung</strong>zu vernachlässigen oder gar ganz aufzugeben.13 Der Artikel „Kaum Proteste gegen Harakiri“ erschien am 26.3.2008 beihttp://www.berlinonline.de (ddp-Meldung).14 Der Artikel „Runder Tisch berät über ‚Thor Steinar‘“ erschien am 12.3.2008 inDer Tagesspiegel.170 Rechtsextremismus und öffentlicher Raum

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