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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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Ausgrenzung „nichtarischer“ und „volksschädlicher“ Menschen und aktuellerAusländerfeindlichkeit nicht gesehen bzw. aktiv geleugnet wird, sind <strong>die</strong> Möglichkeitensehr begrenzt, bereits zu ausländerfeindlichem Denken neigendeMenschen zum Umdenken zu bewegenSchändung von Gedenkstätten und deren SchutzGedenkstätten für NS-Opfer haben in der Bundesrepublik Deutschland währendder ersten Nachkriegsjahrzehnte nicht bestanden oder ein Randdaseinohne gesellschaftliche Aufmerksamkeit gefristet. So waren vor allem jüdischeEinrichtungen im Visier der Schändungen <strong>mit</strong> politischem Hintergrund. DieHakenkreuzschmierereien an der Kölner Synagoge 1959 und fast 1 000 Folgetaten1960 haben zu einer Bildungsgegenoffensive geführt. Als Mittel wurden<strong>die</strong> Landeszentralen für politische Bildung auf- und ausgebaut. In den abEnde der 1970er-Jahre neu gegründeten Gedenkstätten hat es immer wiederSchmierereien oder Übergriffe gegeben und gibt es bis heute.Nach der deutschen Einheit wurden <strong>die</strong> Gedenkstätten – gerade in den neuenBundesländern – massiv von Neonazis bedroht. Neben <strong>dem</strong> spektakulärenBrandanschlag 1992 auf <strong>die</strong> Baracke 38 in der Gedenkstätte und MuseumSachsenhausen, in der im KZ-Sachsenhausen zeitweise jüdische Häftlinge untergebrachtwaren, hat es immer wieder Pöbeleien gegen Gedenkstättenbesucherund Rangeleien von Rechtsextremen gegeben – teilweise auf <strong>dem</strong> Wegzur Gedenkstätte, teilweise auch in den historischen Orten selbst.Seit Mitte der 1990er-Jahre ist ein signifikanter Rückgang rechtsextrem motivierterGesetzesverstöße in Gedenkstätten zu verzeichnen. Jedoch sind vorallem Propagandadelikte, aber auch tätliche Angriffe auf Gedenkstätten immernoch gegeben. Zu<strong>dem</strong> scheinen sich <strong>die</strong> Aggressionen auf andere, weniger geschützteZiele verlagert zu haben, wie zum Beispiel jüdische Friedhöfe.Für <strong>die</strong>se Entwicklung gibt es drei Ursachen:1. Eindeutiges zivilgesellschaftliches Bekenntnis zu den GedenkstättenRechtsextreme Übergriffe auf Gedenkstätten benötigen neben anderen Ursachenein entsprechendes Milieu, in <strong>dem</strong> <strong>die</strong> inhaltlichen Anliegen – Gedenkenan <strong>die</strong> Opfer und Eintreten für <strong>die</strong> heutige gesellschaftliche Anerkennung derdamaligen Opfergruppen, Verständigung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Ausland, Frage nach der Tä-Rechtsextremes Handeln in der Kommune 241

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