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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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Anders sieht <strong>die</strong>s in Reinhardtsdorf-Schöna aus. Bei den Kommunalwahlen2004 erreichte <strong>die</strong> NPD im Ort 25,2 % der Stimmen. Mit <strong>die</strong>sem Ergebnis hättesie drei Sitze im zehnköpfigen Gemeinderat besetzen können. Mit einem solchguten Ergebnis hatte <strong>die</strong> NPD offensichtlich selbst nicht gerechnet. Sie hattenur zwei Kandidaten aufgestellt. Der Erfolg war ihr vor allem deshalb beschieden,weil <strong>die</strong> NPD <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> örtlichen Klempnermeister Michael Jacobi und <strong>dem</strong>damaligen Vorsitzenden des Schönaer Heimatvereins Mario Viehrig lokal akzeptierteKandidaten vorweisen konnte. Beide engagieren sich für ihren Ortund <strong>die</strong> Selbstständigkeit der Gemeinde. Jacobi spendet für ortsansässige Vereine,besucht ältere Mitbürger/innen zu ihren Geburtstagen, macht sich fürdezentrale Abwasserentsorgung stark und ist vor allem ein zuverlässiger undangesehener Klempnermeister. Viehrig hält Kontakt zu den Jugendlichen, engagiertsich für einen neuen Jugendclub und gestaltete Kirmes und Ostersingenaktiv <strong>mit</strong>. Vielleicht wäre das andere Gesicht der NPD im Ort nie sichtbargeworden, zumal nur wenige Menschen in Reinhardtsdorf-Schöna ein Problemin den hohen Wahlergebnissen der NPD sahen, gäbe es nicht seit den Kommunalwahlen2004 <strong>die</strong> Bürgerinitiative „Demokratie anstiften“ und einige vonaußen initiierte Demokratieprojekte. Die Diskussionen darüber im Gemeinderatlocken dann doch <strong>die</strong> beiden NPD-Mandatsträger aus der Reserve.Bevor einzelne Beispiele näher betrachtet werden sollen, ist voranzustellen, dassnach Aussage des im Frühjahr 2006 neu gewählten Bürgermeisters beide NPD-Gemeinderäte im Vergleich zu den meisten anderen Rats<strong>mit</strong>gliedern immer sehrgut vorbereitet zu den Sitzungen erscheinen und <strong>die</strong>s durch aktive Mitarbeit auchverdeutlichen. Ihre Zielsetzung beschreibt <strong>die</strong> NPD in ihrem eigenen Publikationsorgan„Klartext“ für <strong>die</strong> Bürgerinnen und Bürger des Ortes folgendermaßen:„Die NPD möchte auf der Grundlage einer guten <strong>kommunale</strong>n Verankerung denMenschen zeigen, dass wir sehr wohl in der Lage sind, eine sinnvolle und bürgernaheRealpolitik zu betreiben. Wir wissen auch, dass es in Gemeinde- oder Stadträtenmeist um ganz alltägliche Dinge geht. Insofern stimmt <strong>die</strong> ,NPD-Politik‘auf Gemeindeebene auch weitgehend <strong>mit</strong> der Politik der anderen Gemeinderäteüberein“ (Quelle: Klartext Reinhardtsdorf-Schöna; Ausgabe Februar 2008).Im März 2007 stellten Jugendliche aus Reinhardtsdorf-Schöna <strong>die</strong> im Rahmendes Dorfentwicklungsprojekts (siehe www.kulturbuero-sachsen.de) gemeinsam<strong>mit</strong> Mitarbeiter/innen des Kulturbüro Sachsen e. V. und des Projekts Jugendlanderarbeitete Hausordnung für einen neuen Jugendclub im Gemeinderatvor. Der alte Jugendclub war gegen Ende des Jahres 2002 nach mehrerenrechtsextremen Vorfällen geschlossen worden. Ein Neubeginn der Jugendarbeitnach <strong>dem</strong>okratischen Grundsätzen und Werten sollte beginnen. NachVorstellung der Hausordnung meldete sich NPD-Gemeinderat Viehrig <strong>mit</strong> der230 Rechtsextremes Handeln in der Kommune

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