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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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„Ausländer“-Beiräte bei weitem nicht <strong>die</strong> real existierende Vielfalt der Zuwanderercommunitieswiderspiegeln, da sie sich meist aus Vertreter/innen deretablierten Zuwanderervereinigungen zusammensetzen, von denen <strong>die</strong> muslimischenVerbände türkischstämmiger Communities den prozentual größtenEinfluss haben. Die meisten hier lebenden muslimischen Gläubigen – nahezu80 % – sind hingegen nicht in <strong>die</strong>sen Verbänden organisiert und da<strong>mit</strong> weitestgehendunterrepräsentiert in solchen <strong>kommunale</strong>n Gremien. Daher sollteden unterschiedlichen <strong>kommunale</strong>n Migrantenselbstorganisationen (MSO) sowieden multikulturell und multiethnisch ausgerichteten Selbstorganisationenverstärkte Aufmerksamkeit zukommen. Sie spielen bei kulturellen, sozialenund auch bildungspolitischen Integrationsmaßnahmen eine erhebliche Rolle,<strong>die</strong> meist viel zu wenig öffentliche Anerkennung erfährt.Als positives Beispiel für <strong>die</strong> Stärkung der Selbsthilfepotenziale und Vernetzungzugewanderter Eltern kann das „Elternnetzwerk NRW“ herangezogenwerden. Dieses Netzwerk entstand aus <strong>dem</strong> Anspruch, neue Formen der Unterstützungund der Partizipation zugewanderter Eltern zu entwickeln, um so<strong>die</strong> Bildungschancen der Kinder <strong>mit</strong> Zuwanderungsgeschichte zu verbessern.Als ersten Schritt dazu wurde 2004 in Essen ein „Eltern-Kongress“ veranstaltet,bei <strong>dem</strong> 1 432 Menschen <strong>mit</strong> verschiedenem religiösen und kulturellenHintergrund teilnahmen und woraus das Elternnetzwerk entstand. Eine Untersuchung<strong>die</strong>ses Netzwerks kommt zu <strong>dem</strong> Ergebnis, dass Förderung vonKompetenz und gesellschaftliche Anerkennung bedeutende Schritte zur Verfestigungvon Selbsthilfe darstellen (Fischer u. a. 2007). Eine Kommune, <strong>die</strong>offensiv und aktiv <strong>die</strong> <strong>dem</strong>okratische Gemeindekultur stärken will, brauchtein breites und vielfältiges zivilgesellschaftliches <strong>dem</strong>okratisch-interkulturellesEngagement und muss <strong>die</strong>ses auch stärken. Umgekehrt brauchen MSO sowieantirassistisch und interkulturell orientierte zivilgesellschaftliche Gruppenmehr Unterstützung durch <strong>die</strong> Kommune sowie Kooperationen <strong>mit</strong> öffentlichenund <strong>kommunale</strong>n Einrichtungen wie ethnischen Vereinen, Bürgerhäusernund Nachbarschaftsheimen, Volkshochschulen, Kirchengemeinden, Schulenoder Jugendclubs.Solche Kooperationen und Förderungen sind notwendig, um:zivilgesellschaftliches interkulturelles Engagement zu fördern;bereits aktive Gruppierungen und Initiativen zu stärken;interkulturelle Netzwerke in den Stadtteilen aufbauen zu können;296 Prävention gegen Rechtsextremismus in der Kommune

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