12.07.2015 Aufrufe

Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aus <strong>dem</strong> Nachvollziehen der Situation der Verfolgten ergeben sich Fragennach der Verantwortung für <strong>die</strong>se Verbrechen. Wer waren <strong>die</strong> Täter undwie hat <strong>die</strong> Organisation der staatlichen Menschenrechtsverletzungen,Kriegsverbrechen und des Völkermordes funktioniert?Gerade <strong>die</strong> Hinterfragung des Übergangs von der Demokratie zu der nationalsozialistischenDiktatur führen immer wieder zum Nachdenken über<strong>die</strong> Verwundbarkeit der Demokratie und <strong>die</strong> daraus folgende Verantwortungim gesellschaftlichen Zusammenhang und persönlichen Umgang.Die Gedenkstätten für NS-Opfer stellen eine Brüskierung rechtsextremer Ideologiedar: Zum ersten zeigen sie unmissverständlich auf, dass zum NS-Regimevon Beginn an Unterdrückung, Verfolgung und Massenmord gehören.Zum zweiten gedenken sie der „anderen“, der Nichtdeutschen und der ausder deutschen Mehrheitsgesellschaft aufgegrenzten deutschen Opfer. Sie rufendaher ein Eintreten für das Menschen- und Bürgerrecht von Andersseiendenund Andersdenkenden hervor. Und zum dritten sind <strong>die</strong> Gedenkstätten<strong>mit</strong> der Frage nach den Verantwortlichkeiten für <strong>die</strong> Verbrechen auch immerOrte der Aufforderung an <strong>die</strong> <strong>dem</strong>okratische Gesellschaft, sich ihrer Grundwertezu versichern.Gerade <strong>mit</strong> der Abnahme der Möglichkeit, Überlebenden der NS-Zeit persönlichbegegnen zu können, werden <strong>die</strong> historischen Orte zunehmend an Bedeutunggewinnen. Mit Hilfe der dort vorhandenen Geschichtsüberreste undgesammelten schriftlichen Zeugnisse, Fotos und Objekte kann <strong>die</strong> Geschichteanschaulich ver<strong>mit</strong>telt werden. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass <strong>die</strong> interessiertenBesucher beginnen, sich über <strong>die</strong> Zusammenhänge von Geschichteund eigener Gegenwart Gedanken zu machen.Die Bildungsarbeit in Gedenkstätten geht davon aus, dass <strong>die</strong> Darstellung dernationalsozialistischen Verfolgungsgeschichte so wirkungsmächtig ist, dass sieein kritisches Nachdenken und im besten Fall <strong>die</strong> Entwicklung von Handelsoptionengegen Diskriminierung, sowohl im persönlichen Umfeld als auch durchstaatliches Handeln anregen. Gerade <strong>mit</strong> zunehmen<strong>dem</strong> zeitlichem Abstandvon der NS-Geschichte kann ein solches Handeln aber nur durch eine sachliche,offene historische Information und nicht durch moralisierende Appelle,<strong>die</strong> häufig kontraproduktiv sind, hervorgerufen werden.Zugleich hat auch <strong>die</strong>se Aufklärungsarbeit ihre Grenzen. Da vor allem Ausländerfeindlichkeitauf vielfältigen Motivationen beruht und von Rechtsextremender ideologische Zusammenhang zwischen historischer nationalsozialistischer240 Rechtsextremes Handeln in der Kommune

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!