12.07.2015 Aufrufe

vsbericht-2013

vsbericht-2013

vsbericht-2013

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

RECHTSEXTREMISMUSGefangenenhilfsorganisationen zur Betreuung inhaftierterRechtsextremisten dienen weniger humanitären Zielen als vielmehrdem Erhalt des szenespezifischen Gewaltpotenzials.GefangenenhilfeDiese Strafgefangenen sind gesellschaftlich kaum integriert undverfügen in der Regel über nur wenige Verbindungen außerhalbder Szene. Sie sind für eine Kontaktaufnahme besondersempfänglich und ideologisch oft leicht zu manipulieren. DieBestätigung der Täter als „Opfer des Staates“ erspart ihnen eineselbstreflexive Auseinandersetzung mit ihren Taten und derzugrundeliegenden Ideologie. Sie können sich vielmehr in ihrerIntention bestärkt und als Teil einer „Gemeinschaft“ fühlen, dieihre Taten nicht verurteilt, wenn nicht gar anerkennt. Im Ergebniswerden ein Resozialisierungsprozess und eine Deradikalisierungverhindert und das Gewaltpotenzial der Straftäter bleibt derrechtsextremistischen Szene weiterhin erhalten.Die Szene versucht gegenwärtig, den Verlust der im September2011 durch den Bundesminister des Innern verbotenen,seinerzeit größten bundesweit agierenden neonazistischen „Hilfsorganisationfür nationale politische Gefangene und deren Angehörigee.V.“ (HNG) zu kompensieren. Die Aktivitäten werdenderzeit von mehreren, z.T. neu gegründeten Gefangenenhilfsorganisationenund -initiativen getragen, wie den „Kameraden inHaft“ (KiH) oder dem Projekt „GefangenenHilfe.info“ (GH), dasausdrücklich die „Wiedereingliederung der ehemaligen Häftlingein unsere Gemeinschaft“ 15 als vorrangiges Ziel proklamiert. DieInitiativen konkurrieren nicht miteinander. Sie nutzen – andersals vormals die HNG – das Internet intensiv als KommunikationsundInformationsplattform. Zudem führen sie regelmäßig Solidaritätskundgebungenoder -konzerte durch und unterstützendie Inhaftierten durch die Vermittlung von Briefkontakten undBesuchen sowie durch kleinere Sachspenden.In Einzelfällen versuchten inhaftierte Rechtsextremisten,sogenannte Knastkameradschaften zu gründen. So konnte imApril <strong>2013</strong> in der hessischen Justizvollzugsanstalt Hünfeld dievon einem Neonazi gegründete „AD 16 Jail Crew“ aufgedecktwerden. Sie hatte versucht, ein Netzwerk von Gefangenen in„Knastkameradschaften“15Homepage GH (31. Oktober <strong>2013</strong>).16AD steht laut Satzung der Gruppierung für „Aryan Division“.75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!