19.08.2012 Aufrufe

Zeitschrift - Kommunalverlag

Zeitschrift - Kommunalverlag

Zeitschrift - Kommunalverlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mit Kraft-Wärme-Kopplung kann NRW 35 Prozent CO2-Emissionen<br />

und Rohstoffe einsparen<br />

Neue Studie zeigt großes Potenzial bei gleichzeitiger Erzeugung von Wärme und Elektrizität<br />

Nordrhein-Westfalen bietet hervorragende Voraussetzungen<br />

für den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Eine neue<br />

Studie im Auftrag des NRW-Klimaschutzministeriums und<br />

der EnergieAgentur.NRW zeigt, dass in NRW ein beachtliches<br />

Potenzial besteht. Grundsätzlich können 35 Prozent der CO2-<br />

Emissionen und 35 Prozent der Rohstoffe eingespart werden,<br />

wenn Elektrizität und Wärme gleichzeitig produziert werden.<br />

„Hier liegt ein ungeheures Potenzial. Gerade die dicht besiedelten<br />

Ballungsräume an Rhein und Ruhr sind ideal, um Energie<br />

wirklich effizient einzusetzen. Während andere Bundesländer<br />

gute Standorte für Solarenergie oder Wasserkraft sind,<br />

ist NRW ein guter Standort für Kraft-Wärme-Kopplung. Wo<br />

sonst liegen Industrie und Wohngebäude oder Bürogebäude<br />

so nah zusammen wie bei uns. Das macht es einfach, die<br />

Wärme zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu bringen“,<br />

sagt Klimaschutzminister Johannes Remmel.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung ist eine der wichtigen Schlüsseltechnik<br />

für die Energiestruktur der Zukunft. Minister Johannes<br />

Remmel begrüßte daher die jüngsten Investitionsentscheidungen<br />

von Stadtwerken für den Bau neuer Gaskraftwerke<br />

als Basis für Kraft-Wärme-Kopplung. „Mit dem Beschluss<br />

etwa des Energieversorgers Trianel zur Errichtung eines<br />

Gaskraftwerkes in Krefeld sieht der Minister gute Chancen<br />

für eine Verbindung von Nah- und Fernwärme an der Rhein/<br />

Ruhr-Schiene. Remmel: „Die Fernwärmeunternehmen im<br />

Ruhrgebiet wollen eine Herausforderung angehen, die im<br />

Sinne von Klimaschutz, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit<br />

auf der Hand liegt: die Chance für ein technische und wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit auszuloten. Die Landesregierung<br />

wird dieses Engagement unterstützen.“<br />

Erstellt wurde die wissenschaftliche Studie vom Bremer Energie<br />

Institut, dem Fraunhofer Institut System- und Innovationsforschung,<br />

dem Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien<br />

IREES GmbH und der Energieberatung GmbH. Die<br />

Institute kommen zu dem Ergebnis, dass die Verdoppelung<br />

des Anteils der Kraft-Wärme-Kopplung an der Nettostromerzeugung<br />

in Nordrhein-Westfalen möglich ist. „Auf dieses<br />

ungeheure Potenzial können wir nicht verzichten, wenn wir<br />

die Energiewende beschleunigen wollen“, so Remmel. Bereits<br />

im Koalitionsvertrag hat die Landesregierung das Ziel<br />

formuliert, den Anteil der KWK an der Stromerzeugung bis<br />

2020 auf mehr als 25 Prozent zu erhöhen. Durch Kraft-Wärme-Kopplung<br />

wird bei der Produktion von Energie ein Teil in<br />

Strom umgewandelt und ins Netz eingespeist. Zugleich wird<br />

Wärme für die Heizung von Gebäuden und die Erwärmung<br />

von Brauchwasser erzeugt und vielfach über Nah- oder Fern-<br />

Umrüstung in großem Maßstab<br />

Etwa 31.000 Leuchten betreibt die Stadt Bielefeld, um ihre<br />

Straßen, Wege und Parkanlagen zu erhellen. Mehr als 5.000<br />

von ihnen werden gegen die effizienten VFL540 LED-Leuchten<br />

von WE-EF ausgetauscht.<br />

Dem regen Engagement für Klimaschutz und Kostenersparnis<br />

in Bielefelds Verwaltung ist es zu verdanken, dass bald<br />

mehrere Stadtviertel in den Genuss einer neuen Straßenbe-<br />

wärmeleitungen transportiert. Im Vergleich zu reinen stromerzeugenden<br />

Kraftwerken bedeutet dies eine höhere Ausnutzung<br />

der eingesetzten Brennstoffe, damit stellen moderne<br />

Heizkraftwerke eine sehr effiziente Art der Energieversorgung<br />

dar. Die Art des Brennstoffs kann variieren.<br />

Die Institute errechneten ein wirtschaftliches KWK-Potenzial<br />

in NRW von insgesamt 75 Terrawattstunden pro Jahr. Das<br />

entspricht rund 36 Prozent des landesweiten Nutzwärmebedarfs.<br />

Die erzeugte Strommenge läge für die Neuanlagen<br />

bei etwa 80 Terrawattstunden pro Jahr. Die Studie belegt,<br />

dass die KWK vor allem in Großstädten, also zum Beispiel in<br />

den Ballungsräumen und Großstädten wie Düsseldorf oder<br />

Essen eine wirtschaftliche Option ist: Rund zwei Drittel des<br />

wirtschaftlichen Potenzials entfallen auf Städte mit mehr als<br />

150.000 Einwohnern. Dagegen sind neue Fernwärmenetze<br />

für kleinere Kommunen in der Regel keine wirtschaftliche Lösung.<br />

Hier bieten sich dagegen einzelne KWK-Projekte an,<br />

zum Beispiel bei größeren Gewerbe- oder Dienstleistungsobjekten.<br />

„Wir müssen die Möglichkeiten der modernen Energieerzeugung<br />

und auch der Verteilung von Energie gezielt<br />

einsetzen“, sagt Minister Remmel. Die EnergieAgentur.NRW<br />

berät Kommunen und Investoren, welche Lösung für welches<br />

Projekt die richtige ist. „Aber neben Information brauchen wir<br />

auch Förderung. Um Planungssicherheit herzustellen, muss<br />

das KWK-Gesetz an die neuen Rahmenbedingungen angepasst<br />

und die Förderkonditionen verbessert werden“, fordert<br />

Remmel und fügt hinzu: „Während die Bundesregierung hier<br />

untätig geblieben ist, haben wir das Thema durch einen Bundesratsantrag<br />

auf die Tagesordnung gebracht. Wir brauchen<br />

KWK für eine moderne Energieversorgung. KWK begünstigt<br />

vor allem kleine und mittlere Energieversorger, etwa die<br />

Stadtwerke. Die Bundesregierung hingegen begünstigt vor<br />

allem die großen Energiekonzerne. Bundesumweltminister<br />

Röttgen muss hier Verantwortung für Nordrhein-Westfalen<br />

zeigen. Darauf werden wir drängen.“<br />

Im Bereich der industriellen KWK-Nutzung orten die Autoren<br />

der Studie zusätzliche Potenziale. So zeigt die Analyse, dass<br />

allein durch die Modernisierung der bereits bestehenden Anlagen<br />

eine Steigerung der Stromerzeugung um bis zu 12,7<br />

Terrawattstunden pro Jahr möglich ist. In 2008 lag die Stromerzeugung<br />

aus industrieller KWK bei 6,2 Terrawattstunden<br />

pro Jahr. Die Modernisierung der KWK-Anlagen betrifft vor<br />

allem die Unternehmen in der Chemie-, Ernährungs- und Papierindustrie<br />

– aber auch in der Metallerzeugung.<br />

Weitere Informationen unter: www.umwelt.nrw.de.<br />

leuchtung kommen. Im März 2011 hatten die Verantwortlichen<br />

einen Förderantrag beim Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit für den Wechsel von<br />

5.100 Leuchten in Wohn- und Anliegerstraßen gegen LED-<br />

Leuchten gestellt. Sofort nach der Bewilligung der Mittel, die<br />

40% der Gesamtinvestition betragen, initiierten sie eine öffentliche<br />

Ausschreibung, bei der WE-EF mit den VFL540 LED<br />

Straßenleuchten überzeugt hat.<br />

470 Kommunalwirtschaft 08/2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!