Zeitschrift - Kommunalverlag
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Kurz und bündig: Neues VKU-kompakt erschienen<br />
Auf zwölf Seiten komprimiert, informiert das neue VKU-kompakt<br />
über die aktuelle Situation der kommunalen Ver- und<br />
Entsorgungsunternehmen. Die Statistikbroschüre des Verbandes<br />
kommunaler Unternehmen (VKU) erläutert unter anderem,<br />
wie viel Umsatz die VKU-Mitglieder in der jeweiligen<br />
Sparte Energie, Wasser/Abwasser sowie Abfallwirtschaft<br />
und Stadtreinigung 2009 gemacht haben (insgesamt 94 Milliarden<br />
Euro), wie viele Arbeitnehmer sie beschäftigten (insgesamt<br />
235.568 Beschäftigte) und wie viel sie im vorletzten<br />
Jahr investierten (insgesamt rund acht Milliarden Euro). Die<br />
meisten Beschäftigten der kommunalen Ver- und Entsorger<br />
arbeiten im Energiebereich (Strom, Gas, Wärme), nämlich<br />
knapp über 103.000. Im Bereich Wasser / Abwasser arbei-<br />
Reststoffe werden Ressourcen<br />
teten 30.700 und im Bereich Abfallwirtschaft sowie Stadtreinigung<br />
75.000 Menschen (gerundete Zahlen). Zudem bildeten<br />
die rund 1.400 VKU-Mitglieder insgesamt annähernd 11.000<br />
junge Menschen aus. Die kommunalen Energieversorger erwirtschafteten<br />
2009 Umsätze von rund 71 Milliarden Euro,<br />
die kommunale Wasserwirtschaft 8,8 Milliarden Euro und die<br />
kommunalen Abfallentsorger und Stadtreiniger 9,4 Milliarden<br />
Euro (Angaben gerundet). Die acht Milliarden Euro Gesamtinvestitionen<br />
verteilen sich wie folgt auf die Sparten: Energie:<br />
3,8 Milliarden Euro, Wasser/Abwasser: 1,9 Milliarden Euro sowie<br />
Abfallwirtschaft und Stadtreinigung: 1,1 Milliarden Euro.<br />
Weitere Informationen unter: www.vku.de/kompakt2011.<br />
Neue Wertschöpfungsketten für biogene Reststoffe durch verbesserte Technologien. ttz Bremerhaven startet<br />
Netzwerk mit Leuchtturmprojekten<br />
Biogene Reststoffe aus der Landwirtschaft, Nebenprodukte<br />
der Lebensmittelherstellung oder „biologische“ Abfälle von<br />
Kommunen fallen in Deutschland in großen Mengen an. Die<br />
Substanzen bleiben zumeist ungenutzt und verursachen hohe<br />
Entsorgungskosten. Und das, obwohl in ihnen ein großes Potential<br />
zur stofflichen und energetischen Verwertung steckt.<br />
Das „BIORES-Netzwerk“ möchte dieses Potential mit neuen<br />
Technologien und Verfahren fördern.<br />
Mit der bloßen Entsorgung von Reststoffen, Nebenprodukten<br />
und Abfällen verschenkt die verarbeitende Industrie wertvolles<br />
Biomassepotential. Um bislang ungenutzte biogene<br />
Stoffströme aus der Lebensmittelindustrie, der Entsorgungsbranche<br />
oder der Land- und Forstwirtschaft verwertbar zu<br />
machen, werden im vom ttz Bremerhaven geleiteten Netzwerk<br />
BIORES Produkte und Verfahren für die stoffliche und<br />
energetische Nutzung biogener Reststoffe entwickelt. Im<br />
BIORES-Netzwerk sind Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette<br />
rund um die Biomassenutzung vertreten -<br />
vom Produzenten über das verarbeitende Gewerbe bis zum<br />
Anlagenbauer und Dienstleister.<br />
Lernen am Modell mit Leuchtturmprojekten<br />
Das ttz Bremerhaven und seine Partner erarbeiten neue Konzepte<br />
für existierende Standorte und Entsorgungsströme,<br />
im Rahmen derer neue Verwertungstechnologien eingeführt<br />
werden. So sollen Leuchtturmprojekte entstehen, deren Rentabilität<br />
in Wirtschaftlichkeitsanalysen geprüft wird. Das ttz<br />
Bremerhaven wird zusammen mit den Netzwerkunternehmen<br />
Technologien entwickeln und erproben. Ziel ist die Etablierung<br />
neuer Wertschöpfungsketten rund um biogene Reststoffe im<br />
Verbund mit Firmen, Verbänden und Forschungsdienstleistern.<br />
Die Modellstandorte sind über das gesamte Bundesgebiet<br />
verteilt. Im Bereich Entsorgung wird die Nehlsen AG in<br />
Bremen einen Recyclingpark bereitstellen. Die Optimierung<br />
landwirtschaftlicher Reststoffströme wird in Niedersachsen<br />
beim Abwasserverband Braunschweig sowie in Bayern im<br />
Landkreis Rhön-Grabfeld untersucht. Ein Leuchtturmprojekt<br />
aus der Lebensmittelwirtschaft wird noch ausgewählt.<br />
Mehr-Wert: Stoffliche vor energetischer Nutzung<br />
In BIORES werden Nebenprodukte als Wertstoffe betrachtet,<br />
da sie Grund- oder Rohstoffe anderer Produkte sein können.<br />
Die stoffliche Nutzung von Biomasse nutzt das große Potential<br />
von Reststoffen am effizientesten und hat deshalb Vorrang<br />
vor der thermischen Verwertung.<br />
Die bei der stofflichen Verarbeitung anfallenden Nebenprodukte<br />
können ihrerseits weiter verarbeitet oder durch speziell<br />
entwickelte Technologien aufbereitet und energetisch nutzbar<br />
gemacht werden. Mit Knowhow sollen so aus vermeintlichen<br />
„Reststoffen“ Verpackungsmaterialien, Baustoffe, Grund-<br />
oder Feinchemikalien, Dünger oder Futtermittel entstehen.<br />
Die Co-Feuerung in Kraftwerken oder dezentralen Kleinkraft-<br />
und Heizwerken sind potentielle Einsatzmöglichkeiten. Denkbar<br />
ist auch die Verarbeitung zu Pellets, Alkohol oder energetisch<br />
nutzbaren Gasen. Erst wenn das nicht mehr möglich ist,<br />
kommt eine Deponierung in Frage.<br />
Starke Partnerschaften über Branchen hinweg<br />
Das BIORES-Netzwerk bietet seinen Mitgliedern vielfältige<br />
Leistungen an. Hierzu gehören Marktrecherchen, Betriebs-<br />
und Produktanalysen sowie Strategie-Entwicklungen für die<br />
Markteinführung neuer Produkte und Verfahren. BIORES<br />
leistet eine unabhängige und praxisnahe Beratung bei Förderanträgen<br />
wie etwa im Bereich der Technologieentwicklungen.<br />
Außerdem verbreitet und bewirbt das Projekt das Thema<br />
biogene Reststoffe anhand der geplanten Leuchtturm-Projekte.<br />
Deshalb bietet das Netzwerk eine attraktive Onlinepräsenz<br />
(www.biores-netzwerk.de) mit den wichtigsten Informationen.<br />
Gefördert wird das Projekt „BIORES-Netzwerk“ vom Programm<br />
ZIM-NEMO des Bundeswirtschaftsministeriums.<br />
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden bei<br />
Produkt- und Verfahrensentwicklungen unterstützt. Projektpartner<br />
neben dem ttz Bremerhaven sind der Abwasserverband<br />
Braunschweig, Agrokraft GmbH, bvse-Bundesverband<br />
Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., florafuel AG, Herlt<br />
EnergieSysteme, N-Zyme BioTec GmbH, Nehlsen und Martin<br />
Braun Backmittel und Essenzen KG, Phytolutions GmbH<br />
sowie die Pusch AG.<br />
Weitere Informationen unter: www.ttz-bremerhaven.de und<br />
www.bvse.de.<br />
486 Kommunalwirtschaft 08/2011