Institutsbericht Institut für Baubetrieb 2007-2009
Institutsbericht Institut für Baubetrieb 2007-2009
Institutsbericht Institut für Baubetrieb 2007-2009
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orientierte Strategieansatz in Bezug auf<br />
die öffentliche Hand diskutiert und übertragen.<br />
Ergebnisse<br />
Es konnte der Zusammenhang zwischen<br />
kommunaler Immobilie und Aufgabenerfüllung<br />
unter Bezugnahme des Begriffs<br />
der kommunalen Einrichtung dargestellt<br />
werden.<br />
Aus Sicht des kommunalen Immobiliencontrollings<br />
konnten zwei wichtige Erkenntnisbeiträge<br />
erarbeitet werden.<br />
(1) Informationsversorgung: In Kooperation<br />
mit einer Kommune mittlerer Größe<br />
konnte die bestehende kommunale Informationsversorgung<br />
unter Zuhilfenahme<br />
von Expertengesprächen analysiert und<br />
Handlungsempfehlungen gegeben werden.<br />
Die hierbei entwickelte Methodik<br />
kann zukünftig bei anderen Einrichtungen<br />
der öffentlichen Hand zur Analyse und<br />
Optimierung der Informationsversorgung<br />
angewendet werden.<br />
(2) Informationsverarbeitung: Die aus der<br />
stationären Industrie stammende Prozesskostenrechnung<br />
konnte in einer Forschungskooperation<br />
beispielhaft am Immobilientyp<br />
Bürgerhaus angewendet werden.<br />
Hiermit wurde der Nachweis der<br />
Anwendbarkeit dieser Methodik in Bezug<br />
auf die öffentliche Verwaltung geführt. Die<br />
Prozesskostenrechnung ermöglicht es<br />
dabei, <strong>für</strong> bisher nicht anzutreffende<br />
Transparenz bei den Kosten und Erlösen<br />
zu sorgen. Kostenverursacher lassen sich<br />
genau identifizieren, externe oder interne<br />
Verrechnungssätze können entsprechend<br />
der zugrunde liegenden Kosten genau<br />
festgelegt werden. Somit leistet die Prozesskostenrechnung<br />
einen Beitrag zu einer<br />
gerechteren Verwendung der von der<br />
Kommune verwalteten finanziellen Mittel.<br />
Darüber hinaus kann die Prozesskostenrechnung<br />
die kommunalen Führungsgremien<br />
bei einer genaueren kostenbasierten<br />
Budgetierung unterstützen.<br />
Im Rahmen der Entwicklung und Übertragung<br />
eines kompetenzbasierten Strategieansatzes<br />
auf die öffentliche Hand wurden<br />
die bestehenden strategischen Ansätze<br />
aus dem Bereich öffentlicher Hand einer<br />
kritischen Diskussion unterzogen. Da<br />
im Besonderen festzustellen war, dass es<br />
an konkreten Methoden zu einer Identifikation<br />
kommunaler Erfolgspotenziale und<br />
Verfahren zu deren Konkretisierung in<br />
Form von Erfolgsfaktoren mangelt, wurde<br />
aus den in der Betriebswirtschaftlehre<br />
anzutreffenden Ansätzen ein kompetenzorientierter<br />
Ansatz gewählt. Als wichtige<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine erfolgreiche Übertragung<br />
galt es dabei, den Betrachtungsraum<br />
vom kommunalen Immobilienmanagement<br />
auf die gesamte Kommunalverwaltung<br />
zu erweitern. Somit wurde der<br />
vorgeschlagene, kompetenzorientierte<br />
Strategieansatz in Bezug auf seine Eignung<br />
<strong>für</strong> die gesamte öffentliche Hand<br />
diskutiert. Schließlich konnte er auf den<br />
Bereich der öffentlichen Verwaltung übertragen<br />
und in das bestehende Konzept der<br />
KGSt integriert werden.<br />
Unter Zuhilfenahme der vorgestellten Methodik<br />
der Informationsversorgung mittels<br />
Experteninterviews lassen sich dabei die<br />
in der Kommune zur Aufgabenerfüllung<br />
anzutreffenden, notwendigen Kompetenzen<br />
identifizieren. Bei der Bewertung dieser<br />
kommunalen Kompetenzen wird anstelle<br />
der sonst im kompetenzorientierten<br />
Ansatz üblicherweise herangezogenen<br />
Vergleichsgröße der „Marktattraktivität“<br />
die „Aufgabenrelevanz“ als Vergleichsgröße<br />
etabliert und entwickelt. Damit ist<br />
ein Verfahren vorgestellt worden, das es<br />
der öffentlichen Hand ermöglicht, kommunale<br />
Kompetenzen zu identifizieren und<br />
anhand des durch sie geleisteten Beitrags<br />
zur Aufgabenerfüllung zu bewerten.<br />
Der kompetenzorientierte Ansatz betont<br />
dabei die internen, in der Kommune vorhandenen<br />
Fähigkeiten und Ressourcen<br />
sowie die in Eigenleistung erfüllbaren<br />
kommunalen Aufgaben. Die Kompetenzen<br />
der öffentlichen Verwaltung sind somit als<br />
wertsteigernde Faktoren anzusehen. Daher<br />
kann zukünftig und zumindest auf theoretischer<br />
Ebene in Bezug auf die Außendarstellung<br />
der Kommune ebenfalls diskutiert<br />
werden, ob ein Goodwill in der kommunalen<br />
Bilanz anzusetzen ist, der die in<br />
der Kommune vorhandenen Kompetenzen<br />
sowie Informations- und Wissensbestände<br />
monetär erfasst und bewertet.<br />
<strong><strong>Institut</strong>sbericht</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Baubetrieb</strong> <strong>2007</strong>-<strong>2009</strong> 27