Institutsbericht Institut für Baubetrieb 2007-2009
Institutsbericht Institut für Baubetrieb 2007-2009
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Dipl.-Ing. Alexander Nolte<br />
Qualitätssicherung in der Schalungstechnik<br />
Ausgangssituation<br />
Die kontinuierliche Veränderung in der<br />
Baubranche wird substanziell von den unterschiedlichen<br />
Prozessen im Kerngeschäft,<br />
den Baustellen, geprägt. Trotz<br />
stärkerer Anteile der Ausbaugewerke spielen<br />
der Stahlbetonbau und die damit verbundene<br />
Schalungstechnik weiterhin eine<br />
elementare Rolle.<br />
Neben dem klassischen Verkaufsgeschäft<br />
hat sich <strong>für</strong> die Schalungshersteller in den<br />
letzten Jahrzehnten das Vermieten von<br />
Schalung zu einem zusätzlichen Geschäftsfeld<br />
weiterentwickelt. Diese Entwicklung<br />
basiert im Wesentlichen auf betriebswirtschaftlichen<br />
Optimierungen seitens<br />
der Bauunternehmen wie der Minimierung<br />
von Lagerbeständen und reduzierten<br />
Vorhalte- und Lagerkosten. Ferner<br />
sind hier die Einsatzvariabilität und die<br />
hohe Qualität der Mietschalung aufzuführen.<br />
Der Betrieb eines modernen Schalungsmietparks<br />
ist komplex: Die Logistik, Abrechnung<br />
und Instandhaltung der Schalung<br />
sind neben der herstellereigenen<br />
Schalungstechnologie wesentliche Punkte<br />
<strong>für</strong> den erfolgreichen Betrieb eines Mietparks.<br />
Vorgegebene Qualitätsstandards<br />
wie die des Güteschutzverbandes Betonschalungen<br />
e.V. statuieren Vorgaben <strong>für</strong><br />
den Betrieb und Abwicklung von Mietschalungen.<br />
Die Kosten <strong>für</strong> das Mieten einer Schalung<br />
bestehen neben den Abwicklungs- und<br />
Logistikkosten sowie den Kosten <strong>für</strong> Zusatzleistungen<br />
primär aus den Mietkosten<br />
<strong>für</strong> das Schalungsmaterial, die orientiert an<br />
der BGL nach dem monatlichen Neupreis<br />
abgerechnet werden. Im Gegensatz zu<br />
dem betriebenen Mietmodell entstehen<br />
die „wahren“ Kosten nicht zeitabhängig,<br />
da der Verschleiß des Schalungssystems<br />
primär von der Anzahl der Betonagen abhängig<br />
ist. Die nicht bedarfsgerechte Abrechnung<br />
und der nicht ordnungsgemäße<br />
Einsatz von Mietmaterial auf Baustellen<br />
führen oft zu schwerwiegenden Konflikten<br />
zwischen Mietparkbetreiber und Mieter.<br />
Ziele<br />
Der Einfluss der Schalung als formbildendes<br />
Element ist elementar <strong>für</strong> die Ausführung<br />
im <strong>Baubetrieb</strong> und die Qualität des<br />
finalen Beton-Produktes. Da die Schalungshersteller<br />
abgesehen vom Produktdesign,<br />
der projektbezogenen Unterstützung<br />
durch Schalungsingenieure und der<br />
Bereitstellung im Rahmen des Mietgeschäftes<br />
nur geringe Einflüsse auf die eigentliche<br />
Bauausführung haben, wird der<br />
Fokus der Arbeit auf die Prozesse im Bereich<br />
der Mietschalungsabwicklung gelegt.<br />
Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines<br />
Modells zur bedarfsgerechten Abrechnung<br />
von Mietschalung. Dies erfordert Untersuchungen<br />
in folgenden Bereichen:<br />
• Prozessidentifikation und Optimierung<br />
auf Mietlager- und Baustellenebene,<br />
• Entwicklung eines Systems zur Erfassung<br />
von Betonagen,<br />
• branchenübergreifende Analyse von<br />
Mietmodellen,<br />
• Klassifizierung von Schalung,<br />
• Logistikmanagement und Dokumentation<br />
von Schalungstransaktionen.<br />
Vorgehensweise<br />
Im ersten Arbeitsschritt wurde eine Prozessdarstellung<br />
des Lebenszyklus von<br />
Mietschalungselementen, folgend als<br />
Schalungszyklus bezeichnet, entwickelt.<br />
Als Basis der Arbeit dient der Schalungszyklus<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung eines bedarfsgerechten<br />
Abrechnungsmodells <strong>für</strong> Mietschalung.<br />
<strong><strong>Institut</strong>sbericht</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Baubetrieb</strong> <strong>2007</strong>-<strong>2009</strong> 45