Institutsbericht Institut für Baubetrieb 2007-2009

1.3 Simulation in der Bauwirtschaft – Arbeitsgruppe Unikatprozesse
Der Forschungsschwerpunkt Simulation
des Instituts für Baubetrieb ist in einen
Forschungsverbund Simulation integriert.
Seit 2007 wurden die Ergebnisse und Visionen
im Austausch mit Instituten der
Bereiche Baubetrieb, Informatik und Geodäsie
sowie Vertretern der Industrie in
regelmäßigen Treffen diskutiert.
Den Auftakt der Initiative bildete die Einladung
von Univ.-Prof. Dr.-Ing. V. Franz vom
Institut für Bauwirtschaft der Universität
Kassel zum Workshop „Simulation in der
Bauwirtschaft“ am 13. September 2007.
Das Institut für Baubetrieb nahm dies zum
Anlass, die laufenden Arbeiten zum Thema
Bauprozessdetektion und -simulation
dem Fachpublikum zu präsentieren [1].
Im Anschluss an den Workshop bildete
sich eine Initiative von wissenschaftlichen
Einrichtungen der Bereiche Baubetrieb,
Informatik und Geodäsie mit dem Ziel,
Entwicklungen und mögliche Synergien
auf dem Feld der Simulation zu diskutieren.
In zwei weiteren Treffen am 21./22.
September 2007 in Berlin und am 21./22.
Januar 2008 am Institut für Baubetrieb in
Darmstadt wurden die Visionen zur Simulation
von Bauprozessen weiterentwickelt.
Am 31. März 2008 wurde von der Initiative
ein weiterer Workshop zur Simulation von
Bauprozessen in Weimar, „Auf dem Weg
zum digitalen (Bau-)Haus-Bau“, durchgeführt
[2].
Um der Initiative einen formellen Rahmen
zu geben, wurde sie an die Arbeitsgemeinschaft
Simulation (ASIM) der Gesellschaft
für Informatik e.V. angegliedert.
Dort bildet sie die „Arbeitsgruppe Unikatprozesse“,
eine von drei aktiven Arbeitsgruppen
der ASIM-Fachgruppe „Simulation
in Produktion und Logistik“ (SPL).
Am 26. Mai 2009 traf sich die Arbeitsgruppe
Unikatprozesse am Institut für
Bauwirtschaft der Universität Kassel zu
ihrer konstituierenden Sitzung. Dabei wurden
Univ.-Prof. Dr.-Ing. V. Franz und Univ.-
Prof. Dr.-Ing. M.Sc. H. Bargstädt von der
Bauhaus-Universität Weimar, Professur
Baubetrieb und Bauverfahren, per Akkla-
mation zum Sprecher bzw. zum stellvertretenden
Sprecher gewählt. Am 15. September
2009 wurde eine weitere Sitzung
der Arbeitsgruppe Unikatprozesse an der
Bauhaus-Universität in Weimar durchgeführt.
Die Arbeitsgruppe Unikatprozesse beschäftigt
sich mit der ereignisdiskreten
Simulation von Herstellungsprozessen.
Dabei werden nicht nur die Bauindustrie,
sondern auch verwandte Industrien wie
z.B. der Schiffsbau betrachtet. Das verbindende
Glied ist der Unikatcharakter des
herzustellenden Produktes. Begonnen
wurde damit, die Definition von Simulation
herauszuarbeiten. Die Arbeitsgruppe Unikatprozesse
hat sich dabei auf die Definition
des Verbands Deutscher Ingenieure
VDI, wie in der Richtlinie 3633 Blatt 1 in
der jeweils gültigen Fassung festgelegt,
geeinigt. Darin wird Simulation als „[...]
das Nachbilden eines Systems mit seinen
dynamischen Prozessen in einem experimentierfähigen
Modell, um zu Erkenntnissen
zu gelangen, die auf die Wirklichkeit
übertragbar sind“ definiert [3]. Des Weiteren
wird empfohlen, parallel die Definitionen
der REFA – Verband für Arbeitsstudien,
Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung
e.V. – heranzuziehen.
Die Arbeitsgruppe wird zu drei Sitzungen
pro Jahr zusammenkommen. Einmal pro
Jahr soll ein öffentlicher Workshop ausgerichtet
werden. Des Weiteren sollen die
ASIM Fachgruppentagungen durch eigene
Sessions ergänzt werden.
Literatur
[1] Motzko, C.; Hinrichs, N.; Mehr, O.; Maffini, S.:
Dokumentation und Simulation von Bauprozessen
mithilfe von Bildverarbeitungssystemen. In:
Simulation in der Bauwirtschaft. Hrsg.: V.
Franz. Kassel: kassel university press Gmb,
2007. Schriftenreihe Bauwirtschaft, 1. IBW-
Workshop Simulation in der Bauwirtschaft.
[2] Bargstädt, H. (Hrsg.): Auf dem Weg zum digitalen
(Bau-)haus-Bau. Weimar: Blueprint kopie_druck_medien
gmbh 2008. Schriften der
Professur Baubetrieb und Bauverfahren Nr. 17.
[3] VDI-Richtlinie 3633, Blatt 1: Simulation von
Logistik-, Materialfluß- und Produktionssystemen,
Grundlagen. Hrsg.: Verein Deutscher Ingenieure.
1993.
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