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Institutsbericht Institut für Baubetrieb 2007-2009

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gen. So wechseln die Rahmenbedingungen<br />

von Projekt zu Projekt, wie beispielsweise<br />

der Ort, das zu erstellende Objekt<br />

oder die Zusammensetzung der Beteiligten.<br />

Durch den unmittelbaren Einfluss des<br />

Kunden, der in umfassender Weise über<br />

die Verwendung der Produktionsfaktoren<br />

und über die produktrelevanten Parameter,<br />

wie Termine, zu verwendende Materialen<br />

und Produktionsverfahren entscheidet,<br />

haben die Unternehmen der Braubranche<br />

oftmals nur geringen Einfluss auf<br />

den Bauprozess. Durch die notwendige<br />

Einzelfertigung ist eine Wiederholbarkeit<br />

von Arbeitsvorgängen bzw. eine Standardisierung<br />

nur in vergleichsweise geringem<br />

Umfang gegeben. Auf den Einsatz industrieller<br />

und standardisierter Produktionsverfahren<br />

muss bis auf die Fertigung bestimmter<br />

Einzelelemente weitgehend verzichtet<br />

werden. [2]<br />

Um mehr Einfluss auf die produktrelevanten<br />

Parameter zu gewinnen, versuchen<br />

viele Unternehmen frühzeitiger auf den<br />

Projektverlauf einzuwirken. Dies gelingt<br />

u.a. indem sie bereits in frühen Projektphasen<br />

Ihre Erfahrungen den potenziellen<br />

Kunden anbieten oder mit neuen Vertragsmodellen<br />

bzw. Vertragsformen verstärkten<br />

Einfluss auf die Ausgestaltung<br />

der Projekte gewinnen.<br />

Durch den Trend der Unternehmen zur<br />

Ausführung immer komplexerer Leistungen<br />

mit höheren terminlichen und qualitativen<br />

Anforderungen sowie der stärkeren<br />

Integration von Nachunternehmern in den<br />

Leistungserstellungsprozess steigt auch<br />

der Bedarf nach geeigneten Nachunternehmern.<br />

Diese zu identifizieren, auszuwählen,<br />

in den Leistungserstellungsprozess<br />

zu integrieren und deren Leistung zu<br />

kontrollieren, stellt eine besonders anspruchsvolle<br />

Aufgabe dar.<br />

In diesem Kontext ist auch zu beachten,<br />

dass oft die Verhältnisse zwischen den<br />

Vertragspartnern konfliktbelastet sind und<br />

teilweise beide Seiten konträre Ziele verfolgen<br />

und somit die Projektziele oft nicht<br />

auf allen Seiten wunschgemäß erfüllt<br />

werden können.<br />

Aus der Sicht des Generalunternehmers<br />

ist es deshalb notwendig, geeignete Strategien<br />

und Konzepte zu entwickeln, die es<br />

ihm ermöglichen, die zu vergebenden<br />

Leistungen über den gesamten Prozess<br />

mit den notwendigen Hilfsmitteln zu begleiten.<br />

Denn nur durch geeignete baubetriebliche<br />

Konzeptionen, welche die besonderen<br />

Bedürfnisse der Unternehmen<br />

berücksichtigen, können die vielfältigen<br />

Herausforderungen bewältigt werden.<br />

Diese Prozesse dem Zufall zu überlassen<br />

führt nicht zum erwünschten Ziel. Aus<br />

diesem Grund sollte möglichst umgehend<br />

mit der Gestaltung geeigneter Maßnahmen<br />

begonnen werden.<br />

Ziel<br />

Wie aus Ausgangssituation abzuleiten ist,<br />

erfordern die dargestellten Entwicklungstendenzen<br />

eine Anpassung bzw. eine Änderung<br />

in der Strategie der Unternehmen.<br />

Der Trend zur Generalunternehmerstruktur,<br />

der sich in Zukunft vermutlich noch<br />

verstärken wird, ist mit einer zunehmenden<br />

Zahl interner Schnittstellen verbunden.<br />

Die Bewältigung dieser Schnittstellen<br />

ist eine komplexe Aufgabe <strong>für</strong> den Generalunternehmer,<br />

da er mit Unternehmen<br />

und Gewerken zu tun hat, die er selbst<br />

nicht ausführen will oder kann, diese aber<br />

trotzdem gegenüber dem Bauherren verantworten<br />

muss. Für eine bessere Bewältigung<br />

dieser Schnittstellen benötigt der<br />

Generalunternehmer funktionierende<br />

Controllingkonzepte.<br />

Dabei muss das Controlling auf die Gegebenheiten<br />

der jeweiligen Branchen und<br />

Unternehmen abgestimmt sein. Aus diesem<br />

Grund können i.d.R. bestehende<br />

Konzeptionen nicht einfach von einem<br />

Unternehmen auf das andere übertragen<br />

werden. Die Umsetzung erfordert Strukturentwürfe,<br />

die auf die spezifischen<br />

Rahmenbedingungen bzw. Bedürfnisse<br />

der Betriebe zugeschnitten sind. [3]<br />

Für Unternehmen mit Massen, Sorten-<br />

und Großfertigung existieren sowohl in<br />

der betriebswirtschaftlichen Literatur als<br />

auch in der Praxis Strategien und zahlreiche<br />

differenzierte Systeme <strong>für</strong> die ganzheitliche<br />

Unternehmensführung, <strong>für</strong> teilbetriebliche<br />

Prozesse sowie das entsprechende<br />

Controlling. Für Unternehmen mit<br />

vorwiegender Projektleistung finden sich<br />

hingegen nur partielle Ansätze, bei denen<br />

zudem organisatorische und ablauftechni-<br />

<strong><strong>Institut</strong>sbericht</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Baubetrieb</strong> <strong>2007</strong>-<strong>2009</strong> 29

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