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324 BuB | Foyer Verbände
Verbände
Monika Braß ist neue
Geschäftsführerin der BID
Helmut Rösner scheidet mit 70 Jahren
aus dem Dienst
In der Geschäftsstelle von Informationsverbände hatte in
Bibliothek & Information den Neunzigerjahren an Profi l
Deutschland (BID) hat es zum und auch an Aufgaben gewon-
1. April einen personellen nen, sodass für die weitere Ent-
Wechsel gegeben: Mit fast 70 wicklung die organisierende
Jahren zieht sich der langjährige und koordinierende Hand eines
Geschäftsführer, Helmut Rös- Geschäftsführers nötig geworner,
nun wirklich in den mehr als den war. Als Rösner mit dieser
verdienten Ruhestand zurück; – aus fi nanziellen Gründen im-
ihm folgt in dieser Funktion mer noch als »Nebenamt« defi -
Monika Braß nach, die damit nierten und auch so vergüteten er sich aktiv einmischte, auch
die Stafette des Dachverbandes – Aufgabe anfi ng, hatte er nicht auf der internationalen Bühne
weitertragen und diesen zusam- viel mehr als ein paar Akten, die bei EBLIDA, dem europäischen
men mit dem Vorstand und der davor als »Wanderpokale« von Bibliotheksverband.
Präsidentin fortentwickeln wird. Sprecher zu Sprecherin unseres
Dachverbandes gewechselt hat- Ausbildung am Mozarteum
Doch, wenn jemand wie Helten.mut Rösner deutlich mehr als Helmut Rösner richtete als Das Publizieren selber hat ihn
die Hälfte seiner bisherigen erstes unsere Geschäftsstelle immer gereizt, wie er selber von
Lebenszeit für die deutschen in Berlin ein, die sich bald zur sich sagt, und daher ist es nur
Bibliotheken zugebracht hat, Anlaufstelle für viele Fragen zu konsequent, dass er nicht nur
dann ist ein Blick auf diesen Le-
über Jahrzehnte die Redaktion
bensweg sicherlich angebracht.
des »Bibliotheksdienstes« inne-
Ich verbinde hiermit auch eine
Würdigung für einen wichtigen
deutschen Bibliothekar, der viel
für die deutschen Bibliotheken
getan hat, ohne dass er ständig
im Vordergrund des Verbandsgeschehens
stand.
Als Helmut Rösner im Jahr
2003 das Deutsche Bibliotheks-
Helmut Rösner richtete als
erstes unsere Geschäftsstelle
in Berlin ein, die sich bald zur
Anlaufstelle für viele Fragen
zu deutschen Bibliotheken
und viele Anliegen im
Bibliotheks- und Informationssektor
mauserte.
hatte, sondern auch die Publikationsabteilung
des dbi leitete.
Dabei schlug sein Herz nicht
nur für Bibliotheken, sondern
auch – und vielleicht vor allem
– für die Musik. Schon als Schüler
erfuhr er eine musikalische
Ausbildung am Mozarteum in
Salzburg! Eine Adresse, die hoinstitut
»zwangsweise« verließ,
noriger nicht sein kann.
weil sich sein Arbeitsplatz buch- deutschen Bibliotheken und Dass er – mit musikbibliostäblich
in »Un-wohlgefallen« viele Anliegen im Bibliotheks- thekarischem Zusatzexamen
beziehungsweise Luft aufge- und Informationssektor, ins- versehen – seine ersten Stationen
löst hatte, wollte er sich noch besondere auch für Menschen in der Bibliothekswelt dann in
nicht völlig ins Privatleben oder außerhalb unserer Profession, Musikbibliotheken (München
gar nur auf sein Altenteil als mauserte. Er war seitdem die und Frankfurt am Main) hatte –
Pensionär zurückziehen. Der personifi zierte Schnittstelle und wen wundert’s. Auch für die ekz
Vollblutbibliothekar und lang- der kontinuierliche Dreh- und war er einige Zeit tätig, bevor es
jährige Redakteur war die ge- Angelpunkt für die BID, zu ihn – auch wegen des Kulturanradezu
ideale Besetzung für die ihren Mitgliedern und zu den gebotes – nach Berlin zog, wo
Position des Geschäftsführers verschiedensten Partnerorgani- er seitdem mit hohem persön-
der damaligen BDB, die er nun sationen. Bibliothekspolitisch lichen Einsatz, aber immer mit
fast sechs Jahre ausfüllte. Und waren seine großen Anliegen, größter Bescheidenheit, wirkte.
mit dieser Aufgabe begann für denen er sich immer verpfl ichtet Jetzt kann er sich noch mehr
Helmut Rösner ein echter »Un- fühlte, das Menschenrecht auf seinen außerhalb der Bibliotheruhestand«.
freien Zugang zur Informatiken liegenden Interessen wid-
Die vor knapp 20 Jahren on und auf das freie Wort. Das men und mit seiner Frau und
gegründete Dachorganisation Urheberrecht war ebenfalls ein Familie sein Leben richtig ge-
der deutschen Bibliotheks- und Thema, in dessen Diskussion nießen.
Mit fast 70 Jahren zieht sich der langjährige Geschäftsführer der BID,
Helmut Rösner, in den verdienten Ruhestand zurück; ihm folgt in dieser
Funktion Monika Braß nach.
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Seine Position hat am 1. April
Monika Braß übernommen,
die als Bibliotheksrätin an der
Württembergischen Landesbibliothek
zurzeit aus familiären
Gründen beurlaubt ist und seit
2006 in Berlin lebt. Ihre berufl
ichen Stationen in der Bibliothekswelt
führten sie nach einem
Studium der Anglistik und
Germanistik sowie folgender
Promotion nach Bonn und Köln
(Referendariat) sowie nach Weimar
und dann nach Stuttgart.
Ihre ehrenamtliche Tätigkeit
in der BID an der Schnittstelle
zwischen Bibliothekssektor und
Politik betrachtet Monika Braß
als spannende Herausforderung,
sie sieht »in der Verbandsarbeit
eine gute Möglichkeit, die
Rolle der Bibliotheken in der
Wissensgesellschaft zu stärken
und deren Interessen gegenüber
Politik und Gesellschaft zu vertreten«.
Barbara Lison,
Präsidentin der BID
BuB | 61 (2009) 05