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BuB | Lesesaal<br />
Schwerpunkt<br />
350 Bibliothekartag 2009<br />
Christoph Deeg<br />
Kultur und Bildung gehen spielen<br />
Zukunftswerkstatt bietet neue Wege in <strong>de</strong>r Informations- und<br />
Wissensvermittlung<br />
In <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt beschäftigen sich<br />
Menschen aus öffentlichen Institutionen<br />
und Unternehmen mit <strong>de</strong>r Frage, wie kulturelle<br />
und wissenschaftliche Inhalte in<br />
<strong>de</strong>r Zukunft vermittelt wer<strong>de</strong>n. Die Grenzen<br />
zwischen Lernen und Spielen, zwischen<br />
Education und Entertainment beginnen zu<br />
zerfließen. Es entstehen nicht nur neue virtuelle<br />
Welten o<strong>de</strong>r neue Freizeitoptionen,<br />
es geht um neue interaktive, multioptionale,<br />
individuelle und globale Kommunikations-<br />
und Lernsysteme, die für die Vermittlung<br />
und Verwertung wissenschaftlicher<br />
und kultureller Inhalte von zentraler<br />
Be<strong>de</strong>utung sein wer<strong>de</strong>n. Wie das in <strong>de</strong>r Praxis<br />
aussehen kann, zeigt die Zukunftswerkstatt<br />
im Ausstellungsbereich <strong>de</strong>s Bibliothekartags.<br />
Die Nutzer, User, Gamer, wie immer man sie<br />
nennen möchte, arbeiten und spielen mit<br />
<strong>de</strong>n neuen Vermittlungsformen. Man vernetzt<br />
sich, kollaboriert, erschließt, spielt,<br />
und entwickelt gemeinsam neue Inhalte.<br />
Damit verbun<strong>de</strong>n entstehen neue Erwar-<br />
Die permanente Beobachtung<br />
neuer Entwicklungen sowie das<br />
Ausprobieren und die Weiterentwicklung<br />
neuer Angebote gehört<br />
zum zukünftigen Bibliotheksalltag.<br />
tungshaltungen an die Kultur- und Wissensvermittlung.<br />
Inhalte, Institutionen und Unternehmen,<br />
die in diesen neuen Welten nicht<br />
auffindbar sind, wer<strong>de</strong>n letztlich nicht mehr<br />
wahrgenommen. Akzeptiert man diese Zusammenhänge<br />
entsteht ein neuer Kreislauf<br />
<strong>de</strong>r Kommunikation mit neuen Netzwerken,<br />
neuen Chancen aber auch Risiken und vor<br />
allem neuen Kooperationsmöglichkeiten.<br />
Die drei Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt<br />
kommen aus völlig unterschiedlichen Bereichen.<br />
Julia Bergmann ist Diplom-Bibliothekarin<br />
und Trainerin für Informationskompetenz.<br />
Sie studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement<br />
und sucht seit vielen<br />
Jahren nach neuen Möglichkeiten <strong>de</strong>r Wissensvermittlung.<br />
Für sie sind Bibliothekare<br />
wie Wissensagenten: Menschen, die an<strong>de</strong>ren<br />
helfen, aus <strong>de</strong>r schier grenzenlosen Fülle<br />
von Informationen die passen<strong>de</strong> herauszufin<strong>de</strong>n.<br />
Jin Tan ist Bibliothekar an <strong>de</strong>r Staatsbibliothek<br />
zu Berlin. Er ist in China geboren und<br />
aufgewachsen und ist vor allem auf <strong>de</strong>r Suche<br />
nach Zukunftsmo<strong>de</strong>llen für Bibliotheken.<br />
Dabei ist ihm die reale Welt genauso<br />
wichtig wie die virtuelle. Seine Vision einer<br />
Symbiose bei<strong>de</strong>r Welten schafft neue Optionen<br />
für die Wissensgesellschaft von morgen.<br />
Seine Forschung im Bereich Bibliotheken<br />
und Second Life brachten ihm 2008 <strong>de</strong>n<br />
BIT-Online Innovationspreis ein.<br />
Christoph Deeg ist kein Bibliothekar. Der<br />
diplomierte Jazzmusiker arbeitete bereits<br />
während seines Musikstudiums in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Marketing und Vertrieb in <strong>de</strong>r Musikindustrie.<br />
Schon damals interessierte ihn<br />
die Frage, wie Unternehmen und öffentliche<br />
Institutionen bei <strong>de</strong>r Vermittlung wissenschaftlicher<br />
und kultureller Inhalte kooperieren<br />
können und sollten. In <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren arbeitete er unter an<strong>de</strong>rem im<br />
Bereich Computer Games für die Walt Disney<br />
Company. Für ihn geht es vor allem darum,<br />
allen Menschen kulturelle und wis-<br />
senschaftliche Inhalte zu vermitteln – auch<br />
wenn dies zeitweise unorthodoxe Metho<strong>de</strong>n<br />
und Kooperationen erfor<strong>de</strong>rt.<br />
Überangebot an Informationen<br />
In einem ersten Schritt beschäftigen wir uns<br />
mit <strong>de</strong>m Thema »Zukunft <strong>de</strong>r Bibliotheken«.<br />
Stellt man sich die Frage, was Bibliotheken<br />
und Bibliothekare <strong>de</strong>r Zukunft leisten<br />
sollten, ist ein zentraler Punkt sicherlich<br />
die Kenntnis neuer Medien und die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit <strong>de</strong>n Möglichkeiten, die in<br />
diesen Medien stecken. Sie wer<strong>de</strong>n zu Mediendienstleistern,<br />
die <strong>de</strong>r Gesellschaft helfen,<br />
das neue Überangebot an Informationen<br />
und Medien zu nutzen und zu beherrschen.<br />
Erkennt man dies an, dann gehört die<br />
permanente Beobachtung neuer Entwick-<br />
Programm-Tipp 1<br />
lungen sowie das Ausprobieren und die<br />
Weiterentwicklung neuer Angebote zum<br />
zukünftigen Bibliotheksalltag. Wir glauben,<br />
dass vor allem die Bereiche Computer<br />
Games und Web 2.0 einen starken Einfluss<br />
auf die Kultur- und Wissensvermittlung <strong>de</strong>r<br />
Zukunft haben wer<strong>de</strong>n.<br />
Wie aber wer<strong>de</strong>n zukünftige Projekte<br />
und Partnerschaften aussehen? Welche<br />
Netzwerke müssen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, um die<br />
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BuB | 61 (2009) 04