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334 BuB | Foyer Nachrichten<br />
As-salam alaikum<br />
Eine ganz persönliche Betrachtung <strong>de</strong>s<br />
3. IFLA Presi<strong>de</strong>ntial Meetings<br />
Mit <strong>de</strong>m freundlichen Gruß<br />
»As-salam alaikum« wur<strong>de</strong> ich<br />
gleich bei <strong>de</strong>r Registrierung zum<br />
3. IFLA Presi<strong>de</strong>ntial Meeting<br />
von Fares Al-Saqqaf vom »General<br />
Authority for Book« aus<br />
<strong>de</strong>m Jemen angesprochen. Angesichts<br />
meiner Son<strong>de</strong>rrolle als<br />
<strong>de</strong>utscher Staatsbürger marokkanischer<br />
Herkunft hatte die Tagung<br />
mit zahlreichen Vertretern<br />
aus arabischen und islamisch<br />
geprägten Län<strong>de</strong>rn für mich<br />
eine ganz beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung.<br />
Im Einzelnen waren Kollegen<br />
aus Ägypten, Afghanistan,<br />
Algerien, Indonesien, Jemen, Libanon,<br />
Malaysia, Marokko, aus<br />
<strong>de</strong>n Palästinensischen Autonomiegebiete,<br />
Saudi-Arabien, Syrien<br />
und <strong>de</strong>n Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten angereist.<br />
Für mich war es eine einmalige<br />
Gelegenheit, mit Vertretern<br />
<strong>de</strong>s Bibliotheks- und Informationswesens<br />
aus diesen verschie<strong>de</strong>nen<br />
islamischen Län<strong>de</strong>rn zu<br />
diskutieren und mich mit ihnen<br />
– auch in meiner Muttersprache<br />
– auszutauschen. Vor allem war<br />
es interessant, die Unterschie<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Bibliothekswesens zwischen<br />
<strong>de</strong>n islamischen Län<strong>de</strong>rn und<br />
Deutschland zu erfahren.<br />
Zu<strong>de</strong>m konnte ich eine Reihe<br />
von Kontakten knüpfen, die<br />
hier nur kurz umrissen wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
Es wur<strong>de</strong> zum Beispiel vereinbart,<br />
mit <strong>de</strong>m »Abu Dhabi<br />
Culture & Heritage« – vertreten<br />
durch Khaled Al Dhaheri und<br />
Shaheen Al Husseini – auszuloten,<br />
welche Möglichkeiten einer<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Arbeitsstelle<br />
Forschungstransfer<br />
(AFO) <strong>de</strong>r Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
Münster, wo<br />
ich zurzeit neben meinem Studium<br />
beschäftigt bin, bestehen.<br />
Ferner ist geplant, dass die AFO<br />
Vertreter aus Abu Dhabi zum<br />
Bibliothekartag in Erfurt einla<strong>de</strong>n<br />
wird.<br />
Intensiv habe ich mit <strong>de</strong>m Direktor<br />
<strong>de</strong>r marokkanischen Nationalbibliothek,<br />
Driss Khrouz,<br />
über neuere Entwicklungen <strong>de</strong>r<br />
Digitalisierung <strong>de</strong>r marokkanischen<br />
handschriftlichen und gedruckten<br />
Rara gesprochen. Dabei<br />
stellte sich zu<strong>de</strong>m heraus,<br />
dass er aus meiner Heimatstadt<br />
stammt und mit meinem Vater<br />
bekannt ist. Driss Khrouz seinerseits<br />
schlug vor, mich im Oktober<br />
2009 zum AFLI-Tag – Arab<br />
Fe<strong>de</strong>ration for Libraries & Information<br />
– in Rabat, Marokko,<br />
einzula<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r arabischen Parallelorganisation<br />
zum dbv.<br />
Intensiv habe ich mit<br />
<strong>de</strong>m Direktor <strong>de</strong>r marokkanischenNationalbibliothek,<br />
Driss Khrouz, über<br />
neuere Entwicklungen <strong>de</strong>r<br />
Digitalisierung <strong>de</strong>r marokkanischenhandschriftlichen<br />
und gedruckten<br />
Rara gesprochen.<br />
Beson<strong>de</strong>rs freute mich, von<br />
Fares Al-Saqqaf zu erfahren,<br />
dass bald eine jemenitische Nationalbibliothek<br />
in <strong>de</strong>r Hauptstadt<br />
Sana’a entsteht. Al-Saqqaf<br />
versicherte mir, mich zur Buchmesse<br />
in Sana’a im November<br />
2009 einla<strong>de</strong>n zu wollen.<br />
Ich möchte und wer<strong>de</strong> meinen<br />
Beitrag zur Realisierung<br />
<strong>de</strong>ssen leisten, was Professorin<br />
Claudia Lux durch das 3. IFLA-<br />
Presi<strong>de</strong>ntial Meeting, <strong>de</strong>m »Networking«<br />
mit Bibliotheken und<br />
Informationsstellen in islamischen<br />
Län<strong>de</strong>rn, angestoßen hat<br />
und bin sicher, dass die geknüpften<br />
Kontakte für mich und für<br />
mein bibliothekarisches Berufsleben<br />
sehr wertvoll sein wer<strong>de</strong>n.<br />
Mohame<strong>de</strong> Chraibi,<br />
Studieren<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Masterstudiengangs<br />
Library and<br />
Information Science an <strong>de</strong>r<br />
Fachhochschule Köln<br />
Integration von Zweigstellen<br />
in Einkaufszentren o<strong>de</strong>r auch<br />
<strong>de</strong>r Vertrieb eines Buches für<br />
Babys im Rahmen <strong>de</strong>s »Every<br />
baby a book«-Projektes konnten<br />
ebenfalls beeindrucken, da sie<br />
in Malaysia – im Gegensatz zu<br />
Deutschland – eine Selbstverständlichkeit<br />
darstellen.<br />
In <strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong>n Podiumsdiskussion<br />
wur<strong>de</strong> insbeson<strong>de</strong>re<br />
durch die Beiträge<br />
von Sami Batrawi vom Ministerium<br />
für Kultur und Kunst<br />
in <strong>de</strong>n Palästinensischen Autonomiegebieten<br />
<strong>de</strong>utlich, dass<br />
es Orte gibt, in <strong>de</strong>nen nicht<br />
einmal die Grundbedürfnisse<br />
<strong>de</strong>r Nutzer an Information<br />
durch Bibliotheken befriedigt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Es waren sehr<br />
eindringliche Darstellungen<br />
<strong>de</strong>r vorherrschen<strong>de</strong>n Situation,<br />
die einen Mangel schon an<br />
grundlegen<strong>de</strong>n Infrastrukturen<br />
und Ressourcen aufzeigten: Es<br />
fehlt nicht nur an geeignetem<br />
Personal und Literatur für die<br />
Bestän<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn die Erlaubnis<br />
Bibliotheken überhaupt zu<br />
öffnen o<strong>de</strong>r Bücher durch bestehen<strong>de</strong><br />
Checkpoints zu transportieren.<br />
Batrawi betonte, dass<br />
unter diesen Bedingungen <strong>de</strong>r<br />
wie<strong>de</strong>rholten Zerstörung bibliothekarischer<br />
Infrastrukturen<br />
schon eine Kontinuität traditioneller<br />
bibliothekarischer Arbeit<br />
ein Erfolg wäre.<br />
Diese Beispiele, wie auch viele<br />
an<strong>de</strong>re Vorträge und Gespräche<br />
am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s offi ziellen<br />
Programms, machten <strong>de</strong>utlich,<br />
mit welchem Enthusiasmus in<br />
vielen Län<strong>de</strong>rn Perspektiven<br />
und innovative Konzepte geschaffen<br />
und pragmatisch umgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>m Mangel<br />
an Informationsversorgung zu<br />
begegnen. Diese Motivation,<br />
auch unter größten Schwierigkeiten<br />
bibliothekarische Aufgaben<br />
wahrzunehmen, hat in hohem<br />
Maße beeindruckt und ermuntert,<br />
sich <strong>de</strong>n im Vergleich<br />
teilweise klein erscheinen<strong>de</strong>n<br />
Problemen hierzulan<strong>de</strong> zu<br />
<strong>www</strong>.<strong>B–u–B</strong>.<strong>de</strong><br />
widmen.<br />
Guido Kippelt,<br />
Dr. Astrid Recker; Studieren<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Masterstudiengangs Library<br />
and Information Science an <strong>de</strong>r<br />
Fachhochschule Köln<br />
Nachrichten<br />
Größte Bibliothek in<br />
Skandinavien<br />
Aarhus (Dänemark). Der Wettbewerb<br />
für die geplante größte<br />
Bibliothek in Skandinavien ist<br />
entschie<strong>de</strong>n. Nur drei Architekturbüros<br />
hatten sich an <strong>de</strong>m<br />
internationalen Wettbewerb <strong>de</strong>r<br />
»Urban Mediathek« in Aarhus<br />
beteiligt. Das Büro Schmidt<br />
Hammer Lassen hat <strong>de</strong>n ersten<br />
Preis mit <strong>de</strong>m Konzept gewonnen,<br />
einen sozialen Knotenpunkt<br />
zu schaffen, <strong>de</strong>r Innenund<br />
Außenräume zum Arbeiten<br />
und Studieren bietet sowie für<br />
Multimedia- und Kulturevents<br />
Platz schafft. Der siebeneckige<br />
Grundriss bietet Panoramablicke<br />
über <strong>de</strong>n Hafen und<br />
Ausgänge zum Wasser. Eine<br />
Gesamtnutzfl äche von 30 000<br />
Quadratmetern ist geplant; die<br />
Gesamtkosten betragen 228<br />
Millionen Euro. Weitere Informationen<br />
unter <strong>www</strong>.multime<br />
diehuset.dk.<br />
Blick in die<br />
neue Bibliothek<br />
Augsburg. Am 20. Juni dieses<br />
Jahres soll die neue Stadtbücherei<br />
am Ernst-Reuter-Platz eröffnet<br />
wer<strong>de</strong>n. Für die Freun<strong>de</strong> und<br />
För<strong>de</strong>rer, die das Projekt durch<br />
ihr Bürgerengagement ins Laufen<br />
gebracht hatten, gab es En<strong>de</strong><br />
März bereits einen ersten Blick<br />
in die neuen Räume. Bei dieser<br />
Veranstaltung betonte Büchereileiter<br />
Manfred Lutzenberger,<br />
dass in Augsburg eine bun<strong>de</strong>sweit<br />
mo<strong>de</strong>llhafte Einrichtung<br />
entstehe. Die Jugendbücherei<br />
»Relax« wer<strong>de</strong> zusammen mit<br />
<strong>de</strong>m Stadtjugendring entworfen.<br />
Eine große Abteilung<br />
»Schule und Wissen« befi n<strong>de</strong><br />
sich im Aufbau. Dank ehrenamtlicher<br />
Hilfe (»in diese Bücherei<br />
wird sich die Bürgerschaft<br />
aktiv einbringen«) könne<br />
künftig 50 Stun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Woche<br />
geöffnet wer<strong>de</strong>n. Die Architektur<br />
sei fl exibel, transparent<br />
und besitze fl ießen<strong>de</strong> Übergän-<br />
BuB | 61 (2009) 05