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empowerment this technology has given
people underscores my belief that computers
can really make a difference in the
lives of others.« 6 Die Vision der Stiftung
lautete deshalb bei ihren Bemühungen: »If
you could reach a public library, you could
reach the Internet.« 7
Die Stiftung begann das Programm zunächst
in »low-income communities« – in
diesen leben wenigstens zehn Prozent der
Von der Stiftung wurde eine
bestimmte Hardware geliefert, auf der
die Microsoft-Programme bereits
vorinstalliert waren.
Bewohner unter der Armutsgrenze – umzusetzen,
in denen der Bedarf an Computern
und Internetzugang am größten war.
Ziel war es dabei von Anfang an, die lokale
Gemeinde und andere potenzielle Geldgeber
einzubinden, um eine dauerhafte
Wirkung und Sicherung des Programms
zu gewährleisten.
Es wurde Hardware und Software zur
Verfügung gestellt und ein kostenfreier
Internetzugang eingerichtet. Technische
Unterstützung konnte jederzeit über Telefon
und eine spezielle Website erfolgen.
Das Besondere am US Library Program
war, dass das Bibliothekspersonal intensiv
von Mitarbeitern der Stiftung vor Ort
geschult wurde. Für Bibliothekare, deren
Bibliothek für mehr als 100 000 Einwohner
zuständig war, gab es »train the
trainer«-Workshops in der Zentrale der
Stiftung in Seattle.
Das Programm war auf fünf Jahre angelegt
und erzielte bis Ende 2003 beeindruckende
Erfolge: Fast 50 000 PCs waren in
etwa 11 000 Bibliotheksgebäuden aufgestellt
und über 62 000 Bibliothekare und
Volunteers geschult worden. Nach Aussage
der Stiftung konnten 95 Prozent der
Öffentlichen Bibliotheken für eine Zusammenarbeit
gewonnen und damit eine
annähernd fl ächendeckende Versorgung
der Bevölkerung erreicht werden. 8
Einen besonders positiven Effekt hatte
das Programm auf die große Anzahl der
Öffentlichen Bibliotheken im strukturschwachen
ländlichen Raum, da diese oft
schlecht mit Personal und Mitteln ausgestattet
und deshalb nicht in der Lage
waren, eine Grundversorgung an Infor-
mation zu gewährleisten. Nutzer und
Bibliothekare sahen nun im Internetzugang
eine deutlich verbesserte Möglichkeit,
an Information zu gelangen.
Die neuen oder ausgebauten Nutzungsmöglichkeiten
der Öffentlichen Biblio-
theken führten allgemein zu einer verstärkten
Benutzung der Einrichtungen.
Es wurde ein Anstieg um 36 Prozent im
Benutzerverkehr und um 9 Prozent in der
Buchausleihe verzeichnet. Besonders Jugendliche
besuchten vermehrt die Büchereien,
hauptsächlich um die Computer zu
nutzen.
Nach Abschluss des konkreten US Library
Program 2003 verlagerte die Stiftung
ihre Aktivitäten ins Ausland und begann
mit dem Global Libraries Program ähnliche
Projekte unter anderem in Chile und
Mexiko, sowie seit 2007 in den osteuropäischen
Ländern Litauen, Lettland, Rumänien
und der Ukraine durchzuführen.
In Litauen etwa wird besonders in
ländlichen Gebieten der allgemeine Internetzugang
ausgebaut. Bislang haben
nur ungefähr 57 Prozent der Öffentlichen
Bibliotheken dort Zugang zum Internet.
1 200 Öffentliche Bibliotheken werden
mit 4 000 PCs und Software ausgestattet
und ein Internetzugang hergestellt, 2 000
Bibliothekare sollen technisch geschult
werden und an die 50 000 Nutzer einweisen.
Auch vergibt die Stiftung seit 2000
jährliche den »Access to Learning Award«
im Wert von einer Million Dollar, welcher
die Aktivitäten Öffentlicher Bibliotheken
auf dem »Gebiet des öffentlichen Zugangs
zur neuen Informationstechnologie« auszeichnet.
Unter den Preisträgern waren
bisher etwa die Stadtbibliothek Helsinki,
die Northern Territory Library in Australien
oder die Öffentliche Bibliothek Aarhus
in Dänemark.
Kritik am US Library Program
Neben der großen positiven Resonanz, die
das Engagement der Stiftung für die Öffentlichen
Bibliotheken in den USA weltweit
hervorrief, äußerten sich von Anfang
an auch kritische Stimmen. Der Hauptkritikpunkt
bestand darin, dass Gates mit
der Software seiner Firma ein Produkt
kostenfrei zur Verfügung stellt, an dessen
Verbreitung er ohne Zweifel großes Interesse
hat: 50 000 öffentlich zugängliche
PCs ausgestattet mit Microsoft-Produkten
entfalten eine enorme Wirkung.
Kritiker bezeichnen deshalb das Programm
als gezielte Marketingstrategie
zur Gewinnung neuer Kunden, zumal
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Ausland
Mutter und Tochter nutzen das Internet in der Jefferson Parish Library (Louisiana). Nach der Zerstörung
durch den Wirbelsturm Katrina half die Bill and Melinda Gates Foundation beim Wiederaufbau
des Bibliothekswesens in den Bundessaaten Mississippi und Louisiana.
das Product-plus-Cash Prinzip besonders
bei Computerfi rmen ein weit verbreitetes
Phänomen ist. 9
Als potenzielle Neukunden kamen zum
einen die Bibliotheken selbst in Frage, die
nach Ende der Förderzeit von drei Jahren
an die Microsoft-Produkte, die ihnen in
Schulungen vermittelt worden waren, gebunden
waren. Als zweites aber vor allem
jeder einzelne Nutzer, der durch Training
in der Bibliothek mit der Microsoft-Software
vertraut gemacht wurde.
BuB | 61 (2009) 05