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326 BuB | Foyer Ausland<br />
sowie die Metadaten und die<br />
angehängten Scans von Re<strong>de</strong>n,<br />
Reports, Fotos, Postern und<br />
ähnlichen Materialien via Internet<br />
<strong>de</strong>r in- und ausländischen<br />
Klientel zur Verfügung zu stellen.<br />
Bei Projektbeginn umfasste<br />
die Bibliothek rund 3 000 Bücherbän<strong>de</strong>,<br />
90 laufen<strong>de</strong> Zeitschriften,<br />
303 Newsletter und<br />
260 AV-Medien, die von drei<br />
Bibliotheksmitarbeiterinnen in<br />
<strong>de</strong>n nicht-klimatisierten Räumen<br />
mit 20 Benutzerplätzen bereitgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n. Anstelle <strong>de</strong>s<br />
handgeschriebenen Katalogs<br />
gibt es seit mehreren Jahren <strong>de</strong>n<br />
intern zugänglichen Katalog auf<br />
<strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r indischen Software<br />
Libsuite in einer Standard-Version.<br />
Zur technischen Ausrüstung<br />
gehören unter an<strong>de</strong>rem vier PC.<br />
Rücksprache mit Experten<br />
in Köln<br />
Die Website <strong>de</strong>r Stiftung (<strong>www</strong>.<br />
nrcissi.org) wird gegenwärtig<br />
überarbeitet. Als Grundlage für<br />
die digitale Bibliothek wur<strong>de</strong><br />
nach Rücksprache mit Experten<br />
Dr.<br />
Ekkehard<br />
Henschke,<br />
geboren<br />
1940, war<br />
zuletzt Direktor<br />
<strong>de</strong>r<br />
Universitätsbibliothek<br />
Leipzig. Nach <strong>de</strong>m Studium<br />
von Geschichte, Anglistik<br />
und Volkswirtschaftslehre,<br />
Mitarbeiter am Institut für<br />
Wirtschafts- und Sozialgeschichte<br />
<strong>de</strong>r FU Berlin,<br />
Promotion und danach Bibliotheksreferendar<br />
mit <strong>de</strong>r Assessor-Arbeit»Entwicklungshilfe<br />
für eine Hochschulbibliothek<br />
<strong>de</strong>r Dritten Welt. Die<br />
Unterstützung <strong>de</strong>r Bibliothek<br />
<strong>de</strong>s Indian Institute of Technology<br />
Madras durch die Universitätsbibliothek<br />
<strong>de</strong>r Technischen<br />
Universität Berlin«<br />
(1975). Er lebt und arbeitet<br />
als Historiker überwiegend in<br />
Oxford. – Kontakt: ekkehardhenschke@yahoo.<strong>de</strong><br />
in Köln, Göttingen und Pune<br />
(Indien), die Greenstone-Digital-Library-Software<br />
(<strong>www</strong>.<br />
greenstone.org) ausgewählt. Sie<br />
wur<strong>de</strong> mit Mitteln <strong>de</strong>r Unesco<br />
in Neuseeland für die Zwecke<br />
<strong>de</strong>r Schwellen- und Entwicklungslän<strong>de</strong>r<br />
entwickelt und ist<br />
kostenlos erhältlich.<br />
Als beson<strong>de</strong>rs vorteilhaft<br />
für indische Verhältnisse mit<br />
Die Freundlichkeit<br />
und Hilfsbereitschaft <strong>de</strong>r<br />
Menschen von ADAPT half<br />
über vieles hinweg.<br />
<strong>de</strong>n vielen verschie<strong>de</strong>nen Sprachen<br />
erwies es sich, dass für die<br />
Greenstone-Software Interfaces<br />
für Hindi, Bengali und Marathi<br />
entwickelt wor<strong>de</strong>n sind und dass<br />
es eine größere Zahl von qualifi<br />
zierten Greenstone-Fachleuten<br />
in Indien selbst gibt.<br />
Nach<strong>de</strong>m sich auch die Leitung<br />
<strong>de</strong>r Stiftung mit <strong>de</strong>m Verfasser<br />
über die Aufgaben einer<br />
digitalen Bibliothek und die<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Greenstone-Software<br />
genauer abgestimmt hatte,<br />
führte er Vorstellungsgespräche<br />
in Berlin und Köln. Im Sommer<br />
2008 wur<strong>de</strong>n in Abstimmung<br />
mit <strong>de</strong>r Stiftung in Mumbai<br />
zwei Absolventinnen <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />
Köln, Annika Fricke<br />
und Meike Gran, gewonnen.<br />
Mit ihnen wur<strong>de</strong> vereinbart,<br />
von Oktober bis Dezember für<br />
das Projekt einer digitalen Bibliothek<br />
<strong>de</strong>r Stiftung in Mumbai<br />
zu arbeiten.<br />
Am 5. September wur<strong>de</strong>n die<br />
bei<strong>de</strong>n jungen Bibliothekarinnen<br />
in <strong>de</strong>r Kölner Fachhochschule<br />
von Achim Osswald mit<br />
Einzelheiten <strong>de</strong>r Greenstone-<br />
Software vertraut gemacht. Am<br />
1. Oktober trafen sie in Mumbai<br />
ein, wo sie im Schulungszentrum<br />
(National Resource Centre<br />
for Inclusion) mit <strong>de</strong>r Bibliothek,<br />
im nördlichen Bezirk<br />
Bandra gelegen, von <strong>de</strong>r Leiterin<br />
sowie <strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern <strong>de</strong>r Stiftung<br />
sehr freundlich aufgenommen<br />
und zunächst in die Arbeit von<br />
ADAPT eingeführt wur<strong>de</strong>n. In<br />
<strong>de</strong>n ersten zwei Wochen besich-<br />
tigten sie das Hauptquartier von<br />
ADAPT im südlich gelegenen<br />
Bezirk Colaba, die Schule in <strong>de</strong>r<br />
großen Shanty Town Dharavi<br />
und das östlich gelegene National<br />
Job Development Centre.<br />
Bereits am 6. Oktober erstellten<br />
die bei<strong>de</strong>n Deutschen in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n AD-<br />
APT-Mitarbeiterinnen eine <strong>de</strong>taillierte<br />
Projektstudie mit Zeitplan<br />
und Aufgabenverteilung.<br />
Danach begannen sie mit <strong>de</strong>m<br />
Herunterla<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Greenstone-<br />
Software und <strong>de</strong>ren Installation<br />
in <strong>de</strong>n ADAPT-Zweigstellen in<br />
Bandra und Colaba. Die Einarbeitung<br />
in die neue Software,<br />
die Bearbeitung <strong>de</strong>r Benutzeroberfl<br />
äche für die Eingabe <strong>de</strong>r<br />
künftigen Metadaten und vieles<br />
an<strong>de</strong>re war anfangs mühsam,<br />
zumal nur zwei unverbun<strong>de</strong>ne<br />
PCs zur Verfügung stan<strong>de</strong>n.<br />
Von <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Raumtemperatur,<br />
die bis Mitte Oktober<br />
auf 35 Grad im Schatten<br />
stieg, ganz zu schweigen. Aber<br />
die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft<br />
<strong>de</strong>r Menschen von<br />
ADAPT half über das meiste<br />
hinweg.<br />
Mit Mithu Alur und <strong>de</strong>n<br />
Mitarbeiterinnen <strong>de</strong>r Bibliothek<br />
wur<strong>de</strong> vereinbart, die<br />
Metadaten und Scans folgen<strong>de</strong>r<br />
Medientypen mithilfe <strong>de</strong>r<br />
Greenstone-Software zu speichern:<br />
Re<strong>de</strong>n, veröffentlichte<br />
Aufsätze, vorgetragene Papiere,<br />
Fotos, audio-visuelle Materialien,<br />
Zeitungsausschnitte, Broschüren,Präsentationsmaterialien,<br />
Newsletter und ähnliche<br />
Materialien.<br />
Ein ausführlicher Vergleich<br />
zwischen <strong>de</strong>r Greenstone-Software<br />
und <strong>de</strong>r bereits genutzten<br />
kommerziellen Libsuite-Katalogisierungssoftware<br />
ergab, dass<br />
erstere für das La<strong>de</strong>n und Katalogisieren<br />
von digitalisierten<br />
Dokumenten beson<strong>de</strong>rs geeignet<br />
war. Die Libsuite-Software<br />
stellte sich dagegen für die Ausleihe-Prozeduren<br />
von konventionellen<br />
Medien als geeignet<br />
heraus.<br />
Nach einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Präsentation vor <strong>de</strong>n ADAPT-<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
sowie <strong>de</strong>m Verfasser,<br />
<strong>de</strong>r vom 20. Oktober bis zum<br />
<strong>www</strong>.<strong>B–u–B</strong>.<strong>de</strong><br />
2. November ADAPT besuchte<br />
und unter an<strong>de</strong>rem zusammen<br />
mit <strong>de</strong>r Bibliotheksleiterin eine<br />
abgestimmte Deskriptorenliste<br />
erstellte, entschied die Leitung<br />
<strong>de</strong>r Stiftung, die Greenstone-<br />
Software als die maßgebliche<br />
Software für die Eingabe aller<br />
Daten zu verwen<strong>de</strong>n und die<br />
Libsuite-Metadaten künftig in<br />
die Greenstone-Datenbank zu<br />
überführen. Danach begannen<br />
die bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Bibliothekarinnen<br />
mit <strong>de</strong>r Eingabe<br />
<strong>de</strong>r Metadaten und <strong>de</strong>m La<strong>de</strong>n<br />
von Scans im Word- und PDF-<br />
Format.<br />
Auf Einladung von Mithu<br />
Alur gab Shubhada Nagarkar,<br />
Informationswissenschaftlerin<br />
an <strong>de</strong>r Universität von Pune<br />
und Greenstone-Expertin, am<br />
27. Oktober in <strong>de</strong>r ADAPT-<br />
Bibliothek einen ersten kleinen<br />
Greenstone-Workshop und half<br />
bei einer Reihe von technischen<br />
Problemen, zum Beispiel bei<br />
<strong>de</strong>r Venetzung <strong>de</strong>r Bibliotheks-<br />
PC. Am 31. Oktober besichtigte<br />
Marilen Daum, Leiterin <strong>de</strong>r<br />
Bibliothek- und Informationsdienste<br />
<strong>de</strong>r Goethe-Institute in<br />
Südasien, die Stiftung mit <strong>de</strong>r<br />
Bibliothek.<br />
Die Arbeit in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />
Wochen galt weiter <strong>de</strong>r Eingabe<br />
<strong>de</strong>r Metadaten und <strong>de</strong>m La<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Scans, die<br />
im Hauptquartier in Colaba<br />
Mit <strong>de</strong>m Arbeitsaufenthalt<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />
Bibliothekarinnen in Mumbai<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>r digitalen<br />
Bibliothek vorbereitet.<br />
hergestellt und im Auto – die<br />
Verbindung <strong>de</strong>r Rechner in allen<br />
Zweigstellen <strong>de</strong>r Stiftung<br />
war und bleibt vorerst eines <strong>de</strong>r<br />
drängen<strong>de</strong>n Kommunikationsprobleme<br />
– zur Bibliothek<br />
transportiert wur<strong>de</strong>n. Vor <strong>de</strong>m<br />
En<strong>de</strong> ihres Arbeitsaufenthalts<br />
stellten die bei<strong>de</strong>n Deutschen<br />
<strong>de</strong>r Stiftungsvorsitzen<strong>de</strong>n ihre<br />
Fortschritte vor und gaben<br />
schließlich vor allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
<strong>de</strong>r Zweigstelle in Bandra, das<br />
BuB | 61 (2009) 05