<strong>Erwachsen</strong> <strong>glauben</strong>12Programm. Manchmal auch ein Ausflug, oder Leute kommen zu Besuch, oder man ist selbstirgendwo eingeladen. So geht das, Jahr für Jahr, immer derselbe Trott.“• „<strong>Erwachsen</strong>e erzählen gern, wie viel Spass sie hatten, als sie noch jung waren. Was sie allesvorhatten, was für verrückte Sachen sie gemacht haben…! Jetzt ist ihr Leben so eingefahren,sie ändern sich nicht mehr, sie haben keine Träume mehr.“• „<strong>Erwachsen</strong>e sind oft genervt. Sie sehen vieles furchtbar eng. Immer wieder gibt´s Streit. Siestreiten nicht nur mit ihren Kindern, sie streiten auch untereinander!“• „Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als <strong>Erwachsen</strong>er einer zubleiben.“ Pablo Picasso• "Es kommt fast für jeden Menschen der Augenblick, wo die überkommene und angelernteReligion von ihm abfällt wie der Mörtel von der Wand. Erziehung, Haus und Familie,religiöses Milieu, alles kann nichts helfen, denn es muss so kommen, damit der Mensch erselbst wird". Albert Schweitzer• „Die Kinder, die das Leben spielen, erfassen seine wahren Gesetze und Beziehungen richtigerals die <strong>Erwachsen</strong>en, die nicht fertigbringen, es würdig zu leben, sich aber durch Erfahrung,das heiss: das Fehlschlagen ihrer Pläne, für weiser halten.“ Henry David Thoreau• „Und wenn du etwas bedauerst, bist du genau so töricht wie einer, der bedauert, dass ernicht in einem anderen Zeitalter geboren wurde, oder der noch Kind sein möchte, währender doch schon erwachsen ist, oder der lieber in einem anderen Land lebte, und der dieVerzweiflung, die ihn ständig begleitet, mit solch albernen Träumereien nährt.“ Antoine deSaint-Exupéry• „Zum <strong>Erwachsen</strong>werden gehört die Erkenntnis, dass wir unsere eigene Realität erschaffen.Wir mögen unsere Lebensumstände nicht bestimmen können, doch wir haben die Macht zuentscheiden, wie wir mit ihnen umgehen. Irgendetwas geht immer schief, doch was zählt, ist,wie wir damit klarkommen.“ Gabrielle Roth• „Das Selbst des Menschen ist das Pferd. Das Ich der Reiter. Um seinen Weg im Leben zugehen, muss der Reiter die Signale des Pferdes wahrnehmen und die Zügel fest in der Handführen. Solange das Kind klein ist, hältst du die Zügel in der Hand und nimmst die Signale desKindes wahr, bis es selber stark genug ist, die Zügel in der Hand zu führen und aus eigenerKraft seinen Lebensweg zu vollenden.“ Sigrid Leo• „Habe Mut, Dich Deines Verstandes zu bedienen.“ Immanuel Kant• „Kinder sind Raupen und <strong>Erwachsen</strong>e sind Schmetterlinge. Und kein Schmetterling erinnertsich mehr daran, wie es sich anfühlte, eine Raupe zu sein.“ Erich Kästner• „Mit der Religion ist es wie mit der Kindheit. Man muss darüber hinauswachsen.“ ChristophTürcke• „An einen allweisen Weltschöpfer <strong>glauben</strong>, der sein Gesetz, seinen Sohn oder seinenPropheten zu unser aller Bestem gesandt habe, ist eine grosse Kinderei.“ Christoph Türcke1.4 GruppenaustauschIch möchte einige Hinweise zu der Zeit in den Gruppen geben.• Alles ist freiwillig. Es muss niemand etwas sagen.• Sinn der Gruppe ist der Austausch. Also keine Diskussionen, sondern miteinander teilen, wasuns bewegt. Im Austausch erfahren wir Solidarität, die gegenseitig ermutigt und stützt: „Was,dir geht es auch so?“• Wir geben niemandem Ratschläge: „Du musst es nur so und so machen.» Wir könnenhöchstens sagen: «Ich habe dies so erfahren…“• Was in den Gruppen ausgetauscht wird, tragen wir nicht nach aussen.
<strong>Erwachsen</strong> <strong>glauben</strong>13• Es besteht auch die Möglichkeit in Stille nach draussen zu gehen oder einfach hier im Raumzu bleiben. Sie können gerne auch die anwesenden Seelsorger ansprechen, denn dafür sindwir ja da.Und ich gebe Ihnen ein paar Fragen als Hilfestellung mit auf Ihren Weg in die Austauschrunde:• Vorstellen & Erwartungen: Warum bin ich gekommen? Was hat mich im Vorfeldangesprochen?• Was hat mich heute im Referat angesprochen?• Wie wirkt auf mich der Austausch über verschiedene Facetten von <strong>Erwachsen</strong>werden?• Was ist für mich der Bereich im Glauben, wo ich meine am ehesten erwachsen werden zukönnen, zu müssen, zu wollen?• Welche Fragen bleiben für mich offen?1.5 SchlussbetrachtungIch lade ein zu einer Schlussbetrachtung, die ich dann mit einem Gebet abschliessen werde.Als Schlussbetrachtung möchte ich dazu einladen, dass wir einmal unsere Schuhe betrachten. Wirtragen in der Regel alle Schuhe, die passen. Vielleicht mussten wir uns vor vielen Jahren mal vonKinderschuhen trennen, die wir einen ganzen Sommer über immer getragen haben, aber selten hieltein Kinderschuh länger als ein Jahr, weil die Füsse einfach wachsen. Manchmal war ich traurigdarüber, dass ein liebgewonnen Schuhpaar nicht mehr passte, manchmal überwog die Freude auf einpaar neue, passende neue Schuhe. Dieses Wachstum war notwendig. Heute sind meine Füsse grossund ausgewachsen. Ich bin mit meinen Schuhen mündig geworden: ich habe sie nicht übernommen,ich habe sie mir verdient, dafür gearbeitet, ich habe sie mir ausgesucht und bezahlt. Es kommendiese Wege, nach denen ich meine Schuhe mal wieder etwas putzen und pflegen muss. Auf manchenWegen leidet das Leder, hier und da geht eine Schramme nicht mehr weg, und die Sohle spiegeltmeine rauhen Wege wieder. Manche Schuhe im Schrank erzählen noch heute Geschichten. So ergehtes auch mit unserem Glauben an Gott.Guter Gott,danke, dass wir als Kinder Kinderschuhe trugen und als <strong>Erwachsen</strong>e die Schuhe, die unseren Füssenpassen und uns gefallen. Danke, Gott, dass Du das Wachstum geschenkt hast, dass Du unserWachstum fest in unsere Natur wie in unseren Geist hineingelegt hast.Hilf uns, als geisterfüllte Menschen zu leben, als Mündige in Jesus Christus. Lass uns Deine festeSpeise vertragen, und gib, dass wir alles, was von Dir kommt, auch vertragen und so verdauenkönnen, dass wir wahrlich geistlich wachsen können.Amen.