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Dokument 2013 Erwachsen glauben

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<strong>Erwachsen</strong> <strong>glauben</strong>9Wahrscheinlich hat dieser Junge einen <strong>Erwachsen</strong>en gefragt, was denn der Himmel ist, und dieAntwort war, dass der Himmel im Gegensatz zur Erde sehr schön und sehr friedlich ist. Faszinierendist, was der Junge daraus macht: wie mit einer Rakete fliegt er auf dem Rücken des Engels einmal hinund schaut sich alles an.Kinder können manchmal sehr direkt sehr existentielle Fragen zu Gott und Glaube stellen, und<strong>Erwachsen</strong>e sind dann schnell um die Antwort verlegen. Wenn ich bei Kindern aber nachfrage, undsie dann weiter beschreiben und erklären, dann wird schnell deutlich, wie zentral eigentlich dieseKinderfragen oft sind.Halten wir für den Moment zunächst einmal fest, dass der Kinderglaube häufig fünf Grundfragenstellt und meist auch beantwortet. Wenn wir jegliche Phantasie und Magie, jeglicheErinnerungsfetzen und das persönliche Erleben einmal wegnehmen, ergeben sich diese folgendenGrundfragen:• Wer bin ich und wer darf ich sein? - Die Frage nach mir selbst.• Warum musst du sterben? - Die Frage nach dem Sinn des Ganzen.• Wo finde ich Schutz und Geborgenheit? - Die Frage nach Gott.• Warum soll ich andere gerecht behandeln? - Die Frage nach dem Grund ethischen Handelns• Warum <strong>glauben</strong> manche Kinder an Allah? - Die Frage nach der Religion der anderen.Dem können wir gleichsam fünf elementare Zusagen gegenüberstellen, die religiöse Erziehung undBegleitung bei Kindern anrührt. Das sind gleichsam die Zusprüche, die wir im Kindheits<strong>glauben</strong>oftmals verinnerlichen:• „Du bist besonders wertvoll!“• „Du bist einzigartig!“• „Du bist angenommen!“• „Du bist nicht verloren!“• „Du bist zur Freiheit befreit!“Wir können uns glücklich schätzen, wenn unsere religiöse Erziehung uns diese Grunderfahrungen haterfahrbar machen können, denn damit ist ein Grundvertrauen in das eigene Leben, zumMitmenschen und zu Gut im Werden. Was wir in diesen wenigen Aussagen vor uns haben, könnenwir die „Milch des Glaubens“ nennen.1.2.3 Was löst den Kindheits<strong>glauben</strong> ab? Fleisch!Zur Ablösung vom Kindheits<strong>glauben</strong>Die einen werden gerne belächelt: „Die <strong>glauben</strong> ja immer noch. Die sind immer noch in ihrer Kindheitsteckengeblieben!“ Die anderen lächeln zurück: „Die sind ja immer noch nicht aus demKindheits<strong>glauben</strong> ihrer Kindheit herausgekommen!“Jugendliche und <strong>Erwachsen</strong>e sehen die Welt anders als mit Kinderaugen. Manche scheinen für denKinder<strong>glauben</strong> anzunehmen, dass er geradlinig mit den körperlichen und seelischen Kräften reift. Daskann, ist aber sehr selten. Wenn der Kinder<strong>glauben</strong> nicht mehr trägt, wird er nicht selten abgelegtwie ein zu klein gewordenes Kleidungsstück. Wie rasch wird der Kinderglaube als löchrig wie einLumpen angesehen, weil er keine Antworten auf die neuen Fragen bietet; ein Windhauch genügtschliesslich, um das ganze Gebäude zum Einsturz zu bringen. Die Trümmer blieben liegen, Neuesentsteht auf der Baustelle nicht. Daran wird erkennbar, wie wichtig es ist, nicht nur in der

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