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Dokument 2013 Erwachsen glauben

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<strong>Erwachsen</strong> <strong>glauben</strong>566 Sechster Abend: Das Kind ins Boot holen6.1 EinstimmungWir beginnen bereits ein wenig die Ernte einzufahren, indem wir eine Reihe von Aussagen malzusammenstellen, die im Laufe der vorhergehenden Abende hier gemacht wurden:• Zu wissen um die Säulen meines Glaubens: Ich darf und soll als <strong>Erwachsen</strong>er meinen Glaubensicher und mehrfach abstützen.• Meine religiösen Erfahrung ernst zu nehmen: Ich möchte erinnern an die Erfahrung, die wirmit dem Labyrinth gemacht haben. Es ging dabei darum zu überlegen auf intuitive Weise,was Gott mir hier oder da wohl sagen will.• Zu wachsen in meinem Glauben: Wir haben uns eine ganze Reihe von Stufenmodellengenutzt, um religiöse Wachstumsprozesse einzuordnen, um eine Selbsteinschätzungvorzunehmen, um auch Entwicklungspotentiale zu sehen.• Meine Gaben – auch Vernunft und Verstand – zu nutzen: Man hat früher gerne dem Kindunterstellt, es hätte ja den vollen Vernunftgebrauch noch nicht erlangt. Aber man das ohneWenn und Aber unterschreiben will, sei einmal dahingestellt, aber sicherlich können wirohne Probleme unterschreiben, dass ich als <strong>Erwachsen</strong>er meinen Glauben und meinenVerstand versuche zu integrieren, zu verbinden, so dass ich weder zu naiv denke noch zu naivglaube.• Als Christ Verantwortung zu übernehmen in der Welt: Dies Punkt haben wir allerdings nichtausgeführt, ich möchte ihn aber trotzdem nennen. So sehr es mir als <strong>Erwachsen</strong>er zukommt,dass ich Entscheidungen fälle, Rechte wie Pflichten wahrnehme, so nehme ich als<strong>Erwachsen</strong>er auch Verantwortung wahr. Ein erwachsener Gläubiger ist demnach auchjemand, der sich mit seinen Gaben auf die eine oder andere Weise einbringt.• Vor Gott ein Kind zu bleiben oder zu werden: Auch das gehört zum <strong>Erwachsen</strong>werden imGlauben. Das haben wir bislang noch nicht aufgegriffen, weil wir das für den heutigen Abendzum Thema machen.Wir haben diese Reihe von Abenden damit begonnen zu sagen, dass wir manches von unseremKinder<strong>glauben</strong> hinter uns lassen. Der Übergang von einem Kinder<strong>glauben</strong> zu einem gereiften,gewachsenen, erwachsenen Glauben ist selten einfach, vollzieht sich mit Brüchen und Umwegen undlegt des öfteren mal gewaltige Pausen ein. Aber irgendwie scheint uns der Kinderglaube auch nichtganz los zu lassen, und wir mögen mit dem heutigen Abend sagen,dass das auch gut so ist. Dass ich mir sage, dass ich wertvoll bin vorGott, dass er mich einzigartig geschaffen hat, dass er mich ohneWenn und Aber bedingungslos als sein Kind angenommen hat, dassich niemals verloren sein werde sondern zur Freiheit berufen undbefreit bin, das sind Mosaiksteine einer wahrlich erwachsenenGlaubens, der die Hoffnungen der Kindheit nicht über Bordgeworfen hat, der die Bindungen der Kindheit nicht einfachverschüttet hat, sondern ein erwachsener Glaube, der denKinderglaube in sich integriert hat.Als wir herangingen einen Glaubenskurs zusammenzustellen zum erwachsenen Glauben, bin ich beieinigen Kollegen und Kolleginnen herumgegangen und habe gefragt, was ihnen zu diesem Titel alleinspontan einfällt. Am meisten ist mir ein Kommentar von einem Franziskaner von der Insel Werth inErinnerung geblieben. Er sagte einfach, dass je länger er erwachsen geworden ist, desto mehr hätteer den Eindruck, im Glauben ein Kind zu werden. <strong>Erwachsen</strong> zu <strong>glauben</strong> heisst auch und vor allem,vor Gott ein zu bleiben oder erst zu werden.

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