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Dokument 2013 Erwachsen glauben

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<strong>Erwachsen</strong> <strong>glauben</strong>18anwenden auf das eigene Glaubensleben: Was sind die Säulen, auf denen mein eigener Glaubeeigentlich ruht? Dem wollen wir weiter nachgehen. Was die Säulenheiligen an allgemeiner kirchlicherIdentität aufrufen, kann ich für mich in meiner individuellen religiösen Identität zu benennenversuchen. Was die Säulen nach Petzold für meine individuelle Identität beschreiben, kann ich aufden Bereich meiner individuellen Religiosität auf festen Grund zu stellen.2.2.3 Die Säulen meines individuellen GlaubensMit Blick auf die Säulen meines individuellen Glaubens möchte ich erst eine Begründung liefern,warum das für meinen Glauben so wichtig ist, dann nenne ich einen Haufen von Beispielen undschliesse mit der Betrachtung einer Bibelstelle.Christopherus und der MönchVielleicht müssen wir uns erst vergewissern, warum wir uns nachden Säulen meines eigenen Glaubens vergewissern wollen. Wirkönnten ja auch im Sinne der Säulenheiligen in der Lateranbasilikasagen, dass die Lehre der Apostel genügt. Aber ich meine, dabeiwird leicht Weg und Ziel verwechselt: ich muss schauen, wo ichjetzt im Moment stehe, und das ist der Beginn meines Weges, undvon dort mag ich mich fragen, wie ich weiterkomme, undwomöglich trägt mich der Glaube dann schliesslich so, wie er dieHeiligen und die Apostel trägt. Ich möchte darum lieber ein Beispiel aufgreifen, dass wir eigentlichalle kennen und wobei wir doch eins vergessen. Wir kennen alle in groben Zügen die Geschichte desheiligen Christopherus, der als grosser starker Mann nur dem Grössten dienen will, und der ersteinem König, dann dem Teufel, schliesslich Gott dienen will. Aber wie ich Gott dienen kann, ist ihm jaerst überhaupt nicht klar.Wenn wir uns die Geschichte vom Christopherus vergegenwärtigen, vergessen wir oft, was derMönch Christopherus rät. Der Mönch gibt ihm nämlich drei Ratschläge, von denen Christopherus erstden dritten annehmen kann. Der erste Rat des Mönches ist, wenn er Gott finden wolle, dann müsseer beten. Christopherus sagt: „Das kann ich nicht.“ Ich habe mich immer gewundert, warum derMönch ihm dazu nicht das ein oder andere sagt, aber Christopherus soll ja einen Weg beginnen mitetwas, das er bereits kann und so soll er seinen Weg zu Gott beginnen. Der zweite Rat des Mönchesist, wenn Christopherus Gott finden und dienen wolle, dann solle er fasten. Christopherus sagt: „Daskann ich nicht.“ Erst dann rät ihm der Mönch, er soll doch den Weg der Nächstenliebe beschreitenund dort am Fluss helfen, weil er dank seiner Grösse so gut durch den Fluss kommt und weil er dankseiner Kraft andere Menschen tragen kann.Das ist die besondere, persönliche, subjektive Seite meines Glaubens. Diese Individualisierung desGlaubens braucht es ja auch. Tue nur das, was du auch kannst! Manchmal tut es wohl gut, das einoder andere auch einmal auszuprobieren! Diese anfängliche Bestandsaufnahme tut ausgesprochengut. Worauf ruht mein Glaube hier und jetzt? Womöglich stelle ich fest, dass weder Beten und damitmeine Beziehung zu Gott mich sonderlich tragen noch Fasten mir etwas helfen. Aber welche Säulentragen mich dann.Dem Christopherus wünschen wir natürlich, dass sowohl Gebet und Fasten ihm auch irgendwann zueiner Säule im Glaubensleben werden. Auch hier gilt: Krisenfest werde ich durch mehrere Säulen! Beiihm hat allerdings dieses eine Fundament seines Glaubens auch schon genügt. Das hat ihn schongenügend getragen. Was aber ist hier die Basis, die ihn nach Gott suchen lässt? Der eigene Stolz aufseine Stärke, seine spirituelle Suche nach dem Grössten, sein Mitgefühl für Menschen in Not? Auch

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