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Dokument 2013 Erwachsen glauben

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<strong>Erwachsen</strong> <strong>glauben</strong>61HeilenDie Grundannahme in der Arbeit mit dem inneren Kind spiegelt sich in einem in diesemZusammenhang häufig zitierten Satz: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“. Es wirdangestrebt, auf der einen Seite positives Erleben aus der Kindheit ins Bewusstsein zu heben unddamit als Ressource nutzbar zu machen und auf der anderen Seite im „Hier und Jetzt“ die emotionaleZuwendung, die in der Kindheit gefehlt hatte, sich selbst eigenständig zu geben und psychischeVerletzungen aus der Kindheit zu heilen.Das innere Kind zu heilen bedeutet, sich selbst mit den ureigenen Wünschen und Qualitätenauseinander zu setzen, um eine neue innere Stärke aufzubauen, die wir in alle Lebensbereiche hinaustragen können. Diese Arbeit wirkt in allen Lebensbereichen, in denen wir in blockierenden Musternfesthängen. Ganz gleich, ob das eine gestörte Beziehung zu den Eltern ist, ob es Angst vor Prüfungenist, ob es sich um Ehe- und Beziehungsprobleme handelt oder Störungen im Verhältnis zuVorgesetzten oder Kollegen.Es gibt eine Vielzahl therapeutischer Methoden, die mich als <strong>Erwachsen</strong>er mir helfen, mein inneresKind wieder zu entdecken, kennenzulernen und damit auf wieder den Zugang zu den tiefen Quellenvon Freude, von Wahrnehmung, Intuition, Phantasie, Spontaneität zu erlangen. Ich kann mich in dieGeschichte meiner Kindheit vertiefen und versuchen, mich und meine damalige Familiensituationkennenzulernen. Was waren damals meine Bedürfnisse, meine Empfindungen? Ich kann auch imerwachsenen Leben manche Erfahrungen gleichsam nachholen. Wenn zum Beispiel jemand einengrossen Vertrauensbruch gegenüber den Eltern als Kind erlebt hat, kann sich im <strong>Erwachsen</strong>enalterdie Möglichkeit ergeben, dieses Vertrauensgefühl nachzuerleben, etwa indem ich gleichsam wie einKind ein tiefes Vertrauen zu einer Vater- oder Mutterfigur erlebe, oder auch, indem ich an demVertrauen, das eigene Kinder schenken, reife. Therapeutische Methoden wie das Familienstellen istzu einem grossen Teil eine Arbeit am inneren Kind.Zur Heilung ist es nötig, dass der innere <strong>Erwachsen</strong>e sich dafür entscheidet, das Kind anzunehmenund sich mit seiner „inneren Wahrheit“ zu verbinden. Sie ist für den <strong>Erwachsen</strong>en eine Orientierungdabei, die falschen Glaubensmuster zu beseitigen und bessere Glaubenssätze zu finden, nach denener leben möchte. Wenn das innere Kind angenommen wird, können solche guten Glaubenssätzeheissen:• Ich bin selbst verantwortlich für mein Glück.• Ich bin bereit, meine Gefühle wahrzunehmen und anzunehmen.• Ich bin offen für Neues und Veränderungen in meinem Leben.• Ich bin stark genug, für mich selbst zu sorgen und für mein Wohlgefühl die Verantwortung zuübernehmen.• Ich darf neugierig und verspielt, albern und spontan, lebendig und sensibel sein.• Ich darf aber auch zornig und traurig sein, denn durch meine Selbstliebe erkenne ich, dassalle Gefühle wichtige Teile meiner selbst sind.Zur Verdeutlichung: Es heisst nicht, dass ich als <strong>Erwachsen</strong>er Kind spiele. Mein <strong>Erwachsen</strong>en-Ich mussaber das Kindheits-Ich wieder bewusst mit ins Boot holen, weil sonst wenig Freude bei derPaddeltour des Lebens mitschwingt.Cartoon von Calvin & Hobbes einfügenWenn wir vom inneren Kind reden oder hören, dann schwingt schnell die Vorstellung mit, dass ichnatürlich ein liebes und braves Kind gewesen bin, dass ich auch als <strong>Erwachsen</strong>er ein liebes, nettes,ruhiges inneres Kind in mir tragen möchte. Aber das Kind in mir ist ein Kind, das deutliche

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