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Dokument 2013 Erwachsen glauben

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<strong>Erwachsen</strong> <strong>glauben</strong>50suchen. Es geht nicht um ein Leistungsdenken, es geht nicht darum, eine heimliche Listeabzuarbeiten und mein Unternehmen so vorwärts zu bringen. Das verstellt eher geistlichesWachstum. Es geht viel eher darum, das zu entwickeln, was Gott längst in mich als Individuum, alssein geliebtes Kind hineingelegt hat. Und schliesslich geht geistliches Wachstum, von diesem Gott sozu lernen, dass ich ein Mensch einer übergrossen, göttlichen Liebe zu werden.Ich möchte drei Stufenmodell aus der christlichen Spiritualität nun vorstellen, die alle drei uns einegewisse Bandbreite aufzeigen. Ich gehe zunächst auf Abt Benedikt von Nursia ein, dann auf dieBegine Margareta Porète und dann auf den Trappistenmönch Thomas Merton.Benedikt: Stufen der DemutDen Weg der Heiligkeit als ein Weg mit verschiedenen Stufen zubeschreiben, hat eine ganz lange Tradition in der christlichenSpiritualität. Viele der frühen Mönche und Kirchenväter, Cassian,Augustinus, Klemens von Alexandrien wie Irenäus haben hierwichtige Impulse geliefert. Am stärksten und einflussreichsten hatdies der heilige Benedikt in seiner Mönchsregel ausgeführt.Benedikt von Nursia war ein Einsiedler und Abt. Er lebte in der Zeitdes Übergangs von der Spätantike zum Frühmittelalter. In dieserZeit gründet er eine Klostergemeinschaft von Mönchen, und seineRegel wird wegweisend werden für die meisten späteren religiösenGemeinschaften. Benedikt übernimmt von Cassian, das der Wegder Heiligkeit ein Weg der Demut sein muss, mit dem ich den Tanzum das eigene Ich beende und mein Herz ganz an Gott binde. Derzwölfstufige Weg der Demut gilt als ein Herzstück der Benediktsregel. 101. Gottesfurcht2. Nicht nach Lust und Laune leben3. christusgemässer Liebesgehorsam4. Starkmut, Belastbarkeit, Ausdauer und Geduld im Kloster5. Eröffnung, Aussprache und Bekenntnis6. Anspruchslosigkeit und Dienstbereitschaft des Mönchs7. Verwurzelung der Demut im Herzen8. Anerkennung der bewährten Lebensform des Klosters9. Zurückhaltung in der Art des Sprechens und Schweigens10. Überlegte Worte11. Zurückhaltung beim ungehörigen Lachen12. Erreichung der geistgewirkten, furchtfreien LiebeDas ist ein Klassiker. Und wenn uns das ein oder andere auch überrascht oder seltsam anmutet, solässt uns dieses Stufenmodell doch erahnen, dass sich darin viele alltägliche Erfahrungen im Klosterniederschlagen. Benedikt und seine Mönche haben lange geübt und ausprobiert, bevor sie sich dieseRegel gegeben haben. Wenn ich in der Benediktsregel die Erläuterungen genauer lese und vielleichtauch noch zwischen den Zeilen stöbere, dann kommen viele kleine Alltagsanekdoten heraus. Ichgehe auf die fünfte und sechste Stufe zur Demut näher ein.Die Benediktsregel sagt zur fünften Stufe der Demut, dass der Mönch seinem Abt alle bösenGedanken und Taten anvertrauen soll und nicht verbergen soll. Angefügt sind einige Bibelstellen, dienicht nur das Bekenntnis mit Bibelstellen untermauert empfehlen, sondern darin auch eine Übung10 vgl. Die Benediktsregel. Eine Anleitung zu christlichem Leben; übersetzt und erklärt von Georg Holzherr,Freiburg 2005, 137.

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