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Downloads - Österreichischer Kommunal-Verlag

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68<strong>Kommunal</strong>: KatastrophenschutzLand unter in Ardagger: Oben undrechts die Donau, innerhalb derUmfahrung (gleichzeitig derSchutzdamm) der Ort und außerhalbdas Überflutungsgebiet.Hochwasser 2013: Die Forderung nach mehr Raum für Flüsse steht „im Raum“Ardagger zeigt es vor und gibtdem Strom mehr PlatzEine zentrale Forderung nach dem Hochwasser 2013 – wie auch schon2002 – ist, den Flüssen mehr Platz zu geben, damit die Wucht der Flutgebremst wird, sich das Wasser „verlaufen“ kann und die Geschwindigkeitverringert wird. Im niederösterreichischen Ardagger wird diesesZiel seit den 60er-Jahren verfolgt und wurde auch 2013 „durchgehalten“.Ein Lokalaugenschein von Hans Braun.Um halb zehn wollten wir unsauf dem Gemeindeamt treffen,doch die Auskunft vom Bauhofleiterwar, dass sich der Bürgermeisterentschuldigt, er mussteins Überflutungsgebiet, weil dieBaggerarbeiten zur Wegesanierungund Freibringung von Abflusskanälenauf Hochtourenlaufen. Also wieder rein ins Autound die paar hundert Meter insÜberflutungsgebiet. Das alleinzeigt, wie nah hier alles beisammenist: Die schmucke kleineGemeinde und das landwirtschaftlichgenutzte Gebiet, dasbei Hochwasser bis zu acht Meterunter Wasser steht.Als ich Johannes Pressl sehe,überkommen mich leichte Zweifel:Der Bürgermeister hat kniehoheGummistiefel an und ichkomme mit Büro-Halbschuhendaher – ob das wohl gut geht mitdem Lokalaugenschein? Späterin seinem Auto erzählt er, dassseit den 60er-Jahren hier Absiedlungbetrieben wird. „Anfangswollte natürlich niemand weg,immerhin sind die meisten Höfe– also rund 60 Häuser – seitvielen, vielen Jahren hier. Mitder Errichtung des KraftwerksYbbs-Persenbeug hatten die Bauernauch die Garantie, dass dasWasser wenn möglich niedrig gehaltenwird. Aber irgendwann istes zu viel geworden.“ Dabei bekommendie „Absiedler“ nur 80Prozent des Zeitwerts des Hausesersetzt – „das ist ein Anreiz,aber umgekehrt auch nicht viel,wenn man sein Lebenswerk verlassenmuss“, wie Pressl meint,als er mir einige der Vierkanterzeigt. Besser gesagt zeigt er mirErinnerungssäulen und alte Stadelin unterschiedlichen Stadiendes Zerfalls. „Mehr bleibt nicht“,so Pressl. Aus mehreren Gründenführt kein Weg an einer Absiedlungvorbei: Die Schädendurch die wiederkehrendenHochwässer sind nicht mehr zudecken, die Gefahr für die Menschenist zu groß, um nur zweizu nennen.Die Spuren des Hochwassers2013 sind noch überall zu sehen,während wir entlang des Donau-Radweges fahren. Weite Flächenmit abgestorbenem Jungwald(„Die alten Bäume halten es jaaus, aber die jungen nicht“)wechseln mit bereits wieder unglaublichdichten frischen Triebenab. „Hier wachsen schon die

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