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Quatsch oder Aufklärung?

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<strong>Quatsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Aufklärung</strong>?<br />

Autoren und Darsteller<br />

Ein Drehbuch für jede<br />

Sendung<br />

Sendungen gibt. Mark Löb schreibt auch für<br />

Carolin Kebekus Texte, Dietmar Jakobs ist<br />

„Head- Autor“ der Mitternachtsspitzen im WDR,<br />

Christian Ehring tritt in der heute show auf und<br />

m<strong>oder</strong>iert extra 3, Ralf Kabelka schreibt und<br />

tritt als Außenreporter in der heute show auf<br />

und ist zugleich für das Neo Magazin Royale<br />

von Jan Böhmermann tätig.<br />

Ob und in welcher Sendung Carolin<br />

Kebekus <strong>oder</strong> Monika Gruber, Serda Somuncu<br />

<strong>oder</strong> Gernot Hassknecht auftreten, hängt keineswegs<br />

vom Inhalt ab, sondern schlicht vom<br />

jeweiligen Tourplan der Akteure. Deswegen<br />

wechselt das Ensemble so stark und diffundiert<br />

zugleich in alle möglichen anderen Sendungen<br />

hinein: Abdelkarim, Monika Gruber,<br />

Hazel Brugger <strong>oder</strong> Christine Prayon sind auch<br />

in Die Anstalt zu sehen. Christine Prayon und<br />

Carolin Kebekus treten auch in der Ladies Night<br />

(ARD) auf. Olaf Schubert und Carolin Kebekus<br />

haben zudem eigene Sendungen. Die Mitglieder<br />

des Ensembles unterscheiden sich aber<br />

auch darin, ob sie eigene Texte mitbringen, wie<br />

etwa Dietmar Wischmeyer, Olaf Schubert und<br />

Torsten Sträter, <strong>oder</strong> hauptsächlich als Darsteller<br />

agieren, wie etwa Martina Hill, Carolin<br />

Kebekus sowie die Figuren Albrecht Humboldt<br />

und Ulrich von Heesen.<br />

Im Buch wird festgelegt, welche Sketche im<br />

Studio gespielt werden, was als vermeintliches<br />

„Schalt-Gespräch“ vor der Greenscreen läuft<br />

und welche „Außenreportagen“ als vorproduzierte<br />

Filme in den Sendungsablauf eingespielt<br />

werden. Der Produzent Georg Hirschberg behält<br />

den Überblick. Die „Außenreporter“ wie<br />

Lutz van der Horst, Carsten van Ryssen, Ralf<br />

Kabelka <strong>oder</strong> neuerdings Ingmar Stadelmann<br />

und Hazel Brugger werden zu ausgesuchten Ereignissen<br />

wie Parteitagen <strong>oder</strong> Demonstrationen<br />

geschickt, wo sie in der Regel schlagfertig<br />

zu agieren haben und viel gedrehtes Material<br />

mitnehmen, das dann zu einem bunten Potpourri<br />

skurriler Szenen montiert wird. Diese<br />

„Reportagen“ werden nicht einfacher, da sich<br />

inzwischen natürlich viele professionelle Akteure<br />

auf die Methode der heute show eingestellt<br />

haben. Betreut werden sie in der Regel im<br />

Lauf einer Woche von einem festen Redakteur.<br />

Ab Donnerstagabend arbeiten dann zwei,<br />

drei Grafiker unter hohem Zeitdruck in langen<br />

Schichten. Sie stellen jene Grafiken her, die<br />

im Jargon der Redaktion „Kacheln“ genannt<br />

werden. In der Regel werden mit Slogans <strong>oder</strong><br />

Wortspielen versetzte Fotomontagen hergestellt.<br />

Oft werden dafür Redewendungen,<br />

Buch- <strong>oder</strong> Filmtitel verballhornt. Durch diese<br />

„Kacheln“ wird die Bildgestaltung interessanter,<br />

weil nicht immer nur der am Schreibtisch<br />

sitzende M<strong>oder</strong>ator bildfüllend zu sehen ist.<br />

Vor allem aber wird die Sendung durch die Vielzahl<br />

der Einblendungen beschleunigt. Ein weiteres<br />

Element der Beschleunigung und Garant<br />

einer Pointendichte sind die vielen kleinen, oft<br />

nur wenige Sekunden langen Einspielfilme.<br />

Viele stammen aus Nachrichtensendungen aller<br />

Art – gerne werden sie auch von Phönix,<br />

N24 <strong>oder</strong> n-tv übernommen. Kurze Schnipsel<br />

aus Filmbeiträgen, die in politischen Magazin-<br />

Sendungen wie Monitor <strong>oder</strong> Panorama liefen,<br />

werden noch einmal gezeigt. Hierfür ist ein<br />

umfangreicher „Sichtungsapparat“ notwendig.<br />

Meist studentische Hilfskräfte sichten an<br />

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