Quatsch oder Aufklärung?
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<strong>Quatsch</strong> <strong>oder</strong> <strong>Aufklärung</strong>?<br />
ber 2014 ist auch extra 3 ein Element in dieser<br />
Mischung. Dafür wurde vereinbart, dass die<br />
Ausgaben für das Erste Programm immer Originale<br />
sind und nicht identisch mit Versionen,<br />
die bereits im Dritten Programm ausgestrahlt<br />
wurden <strong>oder</strong> anschließend dort gesendet werden.<br />
Seitdem gibt es also extra 3 wöchentlich<br />
im NDR und zusätzlich eine eigenständige<br />
Sendung in der ARD, der man im Namen die<br />
Herkunft aus dem Dritten Programm anmerkt.<br />
Selbst für Menschen, die sich intensiver mit<br />
diesem Programmplatz befassen, ist kaum ersichtlich,<br />
nach welchen Kriterien, nach welcher<br />
Programmweisheit und in welchem Rhythmus<br />
die einzelnen Sendungen im Ersten auftauchen.<br />
extra 3 war im ersten Halbjahr 2016 monatlich<br />
dabei – zwar immer an einem Donnerstag,<br />
aber im Februar war dies Mitte des Monats<br />
(18.2.), im Juni gleich zu Monatsanfang (2.6.).<br />
Andere Sendungen, mit denen sich extra 3 in<br />
der ARD abwechselt, sind z. B. Dieter Nuhrs etwas<br />
konservative Poesie des Satiregipfels, das<br />
eher auf ältere Semester zugeschnittene Damen-Programm<br />
Ladies Night <strong>oder</strong> demnächst<br />
Carolin Kebekus’ Pussy Terror TV.<br />
Im Jahr 2009, als extra 3 noch ein regionales<br />
Phänomen, aber natürlich auch bundesweit<br />
zu empfangen war, hat die TV-Plattform<br />
Quotenmeter einen detaillierten „Quotencheck<br />
extra 3“ (17.7.2009) vorgenommen und kam auf<br />
durchschnittlich 540.000 Zuschauer bundesweit,<br />
was einem Marktanteil von 2,6 Prozent<br />
entsprach. Für das jüngere Publikum bis zum<br />
Alter von 49 Jahren lag der Marktanteil bei bundesweit<br />
1,5 Prozent. Damit rangierte die Sendung<br />
beim Gesamtpublikum etwas unter dem<br />
durchschnittlichen Marktanteil des NDR, bei<br />
den jüngeren Zuschauern ein wenig darüber.<br />
Im Jahr 2015, als extra 3 bereits auch im<br />
ARD-Programm war, schalteten bundesweit<br />
durchschnittlich 510.000 Zuschauer ein, was<br />
einem Marktanteil am Gesamtpublikum von<br />
2,6 Prozent entspricht. Im Norden sehen im<br />
Schnitt 260.000 Menschen zu, was im Verbreitungsgebiet<br />
des NDR zu einem Marktanteil von<br />
7,6 Prozent führt.<br />
Die erste Sendung in der ARD im Oktober<br />
2014 erreichte 1,43 Millionen Zuschauer und<br />
somit einen Marktanteil von 8,4 Prozent am<br />
späten Abend. Im Jahr 2016 startete die Sendung<br />
in der ARD schlecht – am 21. Januar erreichte<br />
sie nur einen Marktanteil von 6,8 Prozent.<br />
Insgesamt bewegt sich extra 3 in der<br />
ARD bei rund 9 Prozent Marktanteil, was einer<br />
Zuschauerzahl von 1,7 Millionen entspricht.<br />
extra 3 überragt damit aber nicht die anderen<br />
Programme auf dem gleichen Sendeplatz.<br />
Ein grandioser Quotenhöhepunkt waren<br />
für das nur regional ausgestrahlte extra 3 am<br />
30. März – also die erste Ausgabe, nachdem<br />
die Auseinandersetzung mit dem türkischen<br />
Staatspräsidenten Erdogan ihren Höhepunkt in<br />
der Öffentlichkeit erreicht hatte – 880.000 Zuschauer<br />
bundesweit, was ein Plus von mehr<br />
als 300.000 Zuschauern gegenüber den gewöhnlichen<br />
extra-3-Sendungen im Dritten<br />
Programm bedeutet. Allein im Norden schauten<br />
410.000 Zuschauer das Programm, was<br />
im NDR-Gebiet zum höchsten Marktanteil von<br />
11,6 Prozent führte.<br />
Diese Zahlen sind alle auf das lineare Fernsehen<br />
bezogen. Gerade jene Programme, de-<br />
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