Quatsch oder Aufklärung?
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Die heute show in der ersten Jahreshälfte 2016<br />
Die Satire der heute show ist immer auch<br />
Metakommunikation (Huber 2013), also Verständigung<br />
darüber, wie wir kommunizieren.<br />
Einerseits operiert sie als Zweitverwerter<br />
journalistischer Inhalte, andererseits nimmt<br />
sie gerne Journalisten aufs Korn, wenn diese<br />
gedankenlos Floskeln verbreiten <strong>oder</strong> sich in<br />
absurdem Gleichklang äußern.<br />
Sie verwertet eine Fülle von „Schnipseln“<br />
aus den Medien und konzentriert sich stark<br />
auf die Inszenierung von Politik. Wenn dies<br />
ungelenk geschieht, wie beim baden-württembergischen<br />
CDU-Spitzenkandidaten Guido<br />
Wolf, macht sie sich darüber lustig. Ist die Inszenierung<br />
so professionell wie die Wahlspots<br />
von Winfried Kretschmann und Julia Klöckner,<br />
dann dekonstruiert sie diese. Klammert sich<br />
die FDP an den frischen Start-up-Jargon, dann<br />
simulieren die Macher der heute show diesen<br />
Vorgang. Sie „haben auf eine sehr tiefe Weise<br />
verstanden, nach welchen Gesetzen die Medienwelt<br />
funktioniert“ (Huber 2013). In ihrer<br />
spielerischen Medienkritik befassen sie sich<br />
natürlich viel mit der Verpackung, man könnte<br />
auch sagen, der „Oberfläche“ der Politik. Das<br />
unterscheidet sie von allen Formen direkter<br />
politischer <strong>Aufklärung</strong>sarbeit. Viele Lacher<br />
mögen da verharren. Es kann aber auch eine<br />
Einladung sein, noch tiefer zu den politischen<br />
Inhalten vorzudringen.<br />
Spielerische<br />
Medienkritik<br />
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