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Profile von Senioren mit Autounfällen (PROSA)

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ren, Alkohol und falsches Verhalten gegenüber<br />

Fußgängern. Aus den Jahren 2004 und 2005 gingen<br />

die Unfälle in die Statistiken ein, die für eine<br />

örtliche Unfallauswertung <strong>von</strong> besonderer Relevanz<br />

waren. So sind alle folgenden Aussagen und<br />

Feststellungen immer unter dem Aspekt zu betrachten,<br />

dass keine vollständige und umfassende<br />

Abbildung, sondern nur Auszüge aus den Statistiken<br />

der Bonner Unfälle vorliegen. Hinzu kommt,<br />

dass sich mehrere Datensätze auf einen Unfall beziehen<br />

können, so dass die Zahl <strong>von</strong> 61.589 nicht<br />

der Anzahl an Unfällen in dem Zeitraum entspricht,<br />

sondern sich auf die Anzahl verunfallter Personen<br />

bezieht. Die Statistiken sollen im Folgenden unter<br />

der Fragestellung, welche Auffälligkeiten und Besonderheiten<br />

sich bei Unfällen <strong>von</strong> <strong>Senioren</strong> ab<br />

dem Alter <strong>von</strong> 65 Jahren ergeben, analysiert und<br />

ausgewertet werden.<br />

1.4.1 Unfallverwicklung und Unfallverursachung<br />

In der Unfallstatistik wird unterschieden zwischen<br />

Hauptverursachern 2 und Beteiligten 3 des Unfalls.<br />

So ergeben sich zwei Grundgesamtheiten, die im<br />

Folgenden jeweils getrennt untersucht werden sollen.<br />

Zum einen gilt es, Auffälligkeiten <strong>von</strong> <strong>Senioren</strong><br />

bei der Unfallverwicklung zu untersuchen. Dabei<br />

gehen sowohl Hauptverursacher als auch Beteiligte<br />

in die Statistik ein. Zum anderen werden nur die<br />

Verursacher eines Unfalls auf Auffälligkeiten geprüft.<br />

Es wird jeweils nur eine Person als Hauptverursacher<br />

eines Unfalls eingestuft. Die Größe<br />

dieser Grundgesamtheit entspricht so<strong>mit</strong> der Anzahl<br />

registrierter Unfälle.<br />

In Bezug auf die Unfallverwicklung umfasst die<br />

Statistik 61.589 Datensätze, bei denen Altersangaben<br />

vorlagen und die daher in die Berechnungen<br />

<strong>mit</strong>einbezogen werden konnten. Der Großteil<br />

der Daten ist logischerweise <strong>mit</strong> 56.326 Datensätzen<br />

den unter 65-Jährigen zuzuordnen. Die Gruppe<br />

der <strong>Senioren</strong> ab 65 Jahren ist <strong>mit</strong> 5.263 Datensätzen<br />

vertreten. Das heißt, dass sie in der vorlie­<br />

2 Der Hauptverursacher ist der Beteiligte, der nach Einschätzung<br />

der Polizei die Hauptschuld an dem Unfall<br />

trägt (STATISTISCHES BUNDESAMT, 2001).<br />

3 Beteiligte meint alle Fahrzeugführer oder Fußgänger,<br />

die selbst oder deren Fahrzeug Schäden erlitten oder<br />

hervorgerufen haben (STATISTISCHES BUNDESAMT,<br />

2001).<br />

genden Unfallstatistik einen Anteil <strong>von</strong> 9,34%<br />

ausmacht. Ihr Bevölkerungsanteil in Bonn stieg in<br />

dem gleichen Zeitraum <strong>von</strong> 2000 bis 2005 <strong>von</strong><br />

16,22% auf 17,38% an (STADT BONN, 2006). So<br />

ist erkennbar, dass <strong>Senioren</strong> in Bezug auf die Verunfallung<br />

unterrepräsentiert sind. Diese Tatsache<br />

entspricht auch weiteren, deutschlandweiten Unfallanalysen<br />

(STATISTISCHES BUNDESAMT,<br />

2007). Da Pkw-Unfälle <strong>von</strong> besonderer Relevanz<br />

für die Fragestellung des Projektes <strong>PROSA</strong> sind,<br />

sollen im Folgenden nur sie zur Auswertung herangezogen<br />

werden. Alle weiteren Unfalltypen, wie<br />

z.B. Fahrrad-, Motorrad- und Lkw-Unfälle, bleiben<br />

unberücksichtigt. Zu den registrierten Pkw-Unfällen<br />

gehören 48.157 Datensätze in der Altersgruppe ab<br />

18 Jahren. Da<strong>mit</strong> beziehen sich die folgenden<br />

Auswertungen bzgl. der Pkw-Unfallverwicklung aller<br />

Altersklassen auf eine Stichprobengröße <strong>von</strong><br />

N=48.157. Die <strong>Senioren</strong> sind darunter <strong>mit</strong> 4.432<br />

registrierten Fällen verzeichnet. Alle Auswertungen,<br />

die sich nur <strong>mit</strong> den Altersgruppen ≥ 65 Jahren<br />

befassen, basieren folglich auf der Stichprobengröße<br />

<strong>von</strong> N=4.432. Die <strong>Senioren</strong> machen da<strong>mit</strong><br />

einen Anteil <strong>von</strong> 9,2% an der Pkw-<br />

Unfallstatistik aus. Erneut sind sie gegenüber ihrem<br />

Bevölkerungsanteil unterrepräsentiert. Differenziert<br />

man die über 64-Jährigen weiter nach Altersgruppen,<br />

ist ersichtlich, dass die Unfallverwicklung<br />

<strong>mit</strong> dem Alter abnimmt. Während die „jungen“<br />

Alten <strong>mit</strong> 65-69 Jahren einen Anteil <strong>von</strong> 36,9% an<br />

den Daten der registrierten Pkw-Unfälle im Alter<br />

über 64 Jahren ausmachen, sind die 70-74­<br />

Jährigen zu 26,8%, die 75-79-Jährigen zu 21,2%<br />

und die 80-84-Jährigen zu 10,2% beteiligt. Die<br />

höchste Altersstufe <strong>mit</strong> <strong>Senioren</strong> über 85 Jahren<br />

macht nur noch einen Anteil <strong>von</strong> 4,9% aus (siehe<br />

Bild 1). Bei statistischer Überprüfung zeigt sich,<br />

dass sich die beobachtete Unfallverwicklung <strong>von</strong><br />

<strong>Senioren</strong> über die Altersklassen nicht wie erwartet<br />

verteilt (χ²=1453,241; df=4; p=0,000). In Bezug auf<br />

die geschlechtliche Verteilung der Unfallverwicklung<br />

ist festzustellen, dass insgesamt deutlich<br />

mehr Männer in die registrierten Daten zu Pkw-<br />

Unfällen eingehen. Sie machen einen Anteil <strong>von</strong><br />

65,6% aus. Auffällig ist, dass in der Gruppe der<br />

über 64-Jährigen dieser Anteil noch größer ist. So<br />

handelt es sich bei 69,5% der über 64-Jährigen,<br />

die in einen Unfall verwickelt sind, um Männer. Sie<br />

sind da<strong>mit</strong> signifikant häufiger an einem Unfall beteiligt<br />

als erwartet, während die über 64-Jährigen<br />

Frauen <strong>mit</strong> 30,5% signifikant seltener in einen Unfall<br />

verwickelt sind als erwartet (χ²32,175; df=1;

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