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Profile von Senioren mit Autounfällen (PROSA)

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40<br />

BEIM BUNDESMINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT<br />

(2000). Diese fordern für die Mehrzahl der Verfahren<br />

ein Erreichen oder Überschreiten des Prozentranges<br />

16 bzw. eines T-Wertes <strong>von</strong> 40 bezogen<br />

auf altersunabhängige Normwerte. So<strong>mit</strong> sollen<br />

auch für die Ergebnisauswertung des Projektes<br />

<strong>PROSA</strong> die prüfrelevanten T-Werte ≥ 40 entscheidende<br />

Größen darstellen.<br />

7.2.3 Fahrverhaltensprobe<br />

Als weitere diagnostische Untersuchung wurde in<br />

dem Projekt <strong>PROSA</strong> eine standardisierte Fahrverhaltensprobe<br />

an der Teilstichprobe <strong>von</strong> 50 Probanden<br />

durchgeführt. Diese liefert bedeutsame<br />

Hinweise darauf, welches Fahrverhalten die Probanden<br />

im realen Verkehrsgeschehen zeigen und<br />

ist wesentlich, um abzuschätzen, inwiefern sich<br />

Beeinträchtigungen tatsächlich auf die Fahrtüchtigkeit<br />

auswirken.<br />

Auch die Fahrverhaltensprobe wurde <strong>mit</strong> Unterstützung<br />

des Neurologischen Rehabilitationszentrums<br />

Godeshöhe entwickelt. Das Zentrum blickt<br />

auf eine langjährige und vielfältige Erfahrung im<br />

Bereich der Fahrverhaltensproben zurück. So<br />

konnte besonders auf die Erfahrungen des laufenden<br />

Projektes „Fahreignung nach neurologischen<br />

Erkrankungen“ zurückgegriffen werden. Die für<br />

dieses Projekt entwickelte Fahrverhaltensprobe im<br />

Raum Bonn bewährte sich in jeglicher Hinsicht. So<br />

wurde sie als Grundlage für die Konstruktion der<br />

<strong>PROSA</strong>-Fahrverhaltensprobe gewählt.<br />

Die Fahrverhaltensprobe der Godeshöhe orientiert<br />

sich wiederum an dem bewährten Verfahren des<br />

„Kölner Fahrverhaltenstest“ (KROJ & PFEIFFER,<br />

1973). Das Fahrverhalten wird demnach in Form<br />

einer Merkmalsregistrierung beschrieben. Durch<br />

einen geschulten Beobachter wird protokolliert, ob<br />

ein Fahrverhalten korrekt oder inkorrekt durchgeführt<br />

worden bzw. nicht überprüfbar/ beobachtbar<br />

gewesen ist. Letzterer Punkt betrifft z.B. das Abstandverhalten<br />

gegenüber dem Vordermann, das<br />

nur dann prüfbar ist, wenn es einen auf dem betreffenden<br />

Streckenabschnitt gibt. In Anlehnung an<br />

den „Kölner Fahrverhaltenstest“ sind Merkmalskategorien<br />

wie das Einhalten eines Abstandes, Blinken,<br />

Einfädeln, Geschwindigkeitsverhalten, Sichern<br />

etc. in jeder Fahrsituation zu bewerten.<br />

Hinsichtlich der Streckenkonstruktion wurde die<br />

bereits bestehende Fahrprobe der Godeshöhe auf<br />

ihre Merkmale hin untersucht und an die speziellen<br />

Anforderungen <strong>von</strong> <strong>Senioren</strong> im Straßenverkehr<br />

angepasst. Das beinhaltete auch eine Kürzung der<br />

standardisierten Strecke <strong>von</strong> 90 auf ca. 45 Fahrminuten<br />

und entspricht da<strong>mit</strong> eher der reduzierten<br />

Fahrdauer <strong>von</strong> <strong>Senioren</strong>. Trotz der Verkürzung der<br />

Strecke wurde darauf geachtet, dass sie wesentliche<br />

Variationen und typische Verkehrssituationen<br />

beinhaltet. So bezieht die Strecke sowohl Stadtverkehr<br />

als auch Überlandstrecken und eine Autobahnfahrt<br />

<strong>mit</strong> ein. Des Weiteren gliedert sich vor<br />

allem der Bereich des Stadtverkehrs in typische<br />

Fahraufgaben wie Abbiegen, Vorfahrt gewähren,<br />

Orientieren oder Einparken. Hinsichtlich Straßentypen<br />

und Verkehrssituationen wurde darauf<br />

geachtet, dass sowohl Fußgängerüberwege, Radwege,<br />

Bushaltestellen, Straßenbahn, Einbahnstraßen,<br />

Vorfahrtstraßen, Kreisverkehr, Tempo-30­<br />

Zonen als auch diverse Verkehrszeichen wie Ampeln<br />

oder Stoppschilder Inhalt der Strecke sind.<br />

Die standardisierte Fahrverhaltensprobe wird in<br />

Begleitung eines erfahrenen Fahrlehrers in einem<br />

Fahrschulwagen <strong>mit</strong> Doppelpedal durchgeführt.<br />

Für das Projekt <strong>PROSA</strong> konnte eine Kooperation<br />

<strong>mit</strong> der Bonner Fahrschule Bergrath geschlossen<br />

werden. Da diese auch die Studien der Godeshöhe<br />

begleitet, ist sie sowohl im Umgang <strong>mit</strong> Probanden<br />

jeglicher Altersklassen als auch <strong>mit</strong> den<br />

Beurteilungsbögen erfahren und vertraut. Während<br />

der Fahrt gab der Fahrlehrer keinerlei Beurteilungen<br />

ab, sondern sicherte die Wegvorgabe sowie<br />

eine unfallfreie Fahrt. Nach Abschluss der Fahrverhaltensprobe<br />

jedoch beurteilte er ebenso wie<br />

der geschulte Beobachter des Projektes <strong>PROSA</strong><br />

verschiedene Einzelaspekte des Fahrverhaltens<br />

sowie eine generelle Fahrkompetenz. Alle Beurteilungsbögen<br />

der Fahrverhaltensprobe sind im Anhang<br />

einzusehen. Neben der generellen Beurteilung<br />

der Fahrkompetenz, die eine wesentliche kritische<br />

Größe für die Ergebnisauswertung darstellen<br />

soll, ist des Weiteren die Berechnung eines<br />

gesamten Fehlerquotienten über die Fahrprobe<br />

möglich. Dieser gibt im Verhältnis wider, wie viele<br />

Fahrsituationen <strong>von</strong> allen beobachtbaren Situation<br />

als fehlerhaft beurteilt wurden. Sind alle Situationen<br />

beobachtbar, sind insgesamt 283 Merkmalsregistrierungen<br />

vorzunehmen.

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