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Profile von Senioren mit Autounfällen (PROSA)

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Im Falle einer Teil(Schuld) oder unklaren Schuldfrage<br />

sprechen 13,3% <strong>von</strong> einer besonderen Verfassung<br />

kurz vor dem Unfall und meinen dabei vor<br />

allem einen gestressten Zustand. Das passt zu<br />

dem Ergebnis, dass 10% angeben, kurz vor dem<br />

Unfall Zeitdruck gespürt zu haben. 9,4% legen dar,<br />

durch irgendetwas abgelenkt gewesen zu sein.<br />

Nur drei einzelne Nennungen sprechen sich für eine<br />

schlechte körperliche Verfassung zum Unfallzeitpunkt<br />

aus. Den größten Faktor, der nach Meinung<br />

der Probanden <strong>mit</strong> zu dem Unfall führte, stellt<br />

allerdings <strong>mit</strong> 58,2% eine Erschwernis an der Unfallstelle<br />

dar (N=122, Mehrfachnennung möglich).<br />

Von den Probanden, die eine Erschwernis an der<br />

Unfallstelle angegeben haben, geben 50,7% an,<br />

dass es sich um eine schwierige Verkehrsregelung<br />

oder –situation <strong>mit</strong> z.B. fehlerhaftem Verhalten anderer<br />

Teilnehmer handelte. 35,8% sprechen <strong>von</strong><br />

unvorteilhaften Wetter- oder Lichtbedingungen und<br />

32,8% geben wieder, dass es sich um eine besonders<br />

enge Verkehrsstelle handelte (N=67).<br />

Unfallfolgen<br />

In Bezug auf die Unfallfolgen zeigt sich, dass in<br />

8,6% der Fälle der Unfall gesundheitliche Folgen<br />

für die <strong>Senioren</strong> hatte. 9,2% haben ein anderes Erleben<br />

<strong>von</strong> Schwierigkeit oder Gefährlichkeit seit<br />

dem Unfall und 11,4% zeigen eine kritische Auseinandersetzung<br />

<strong>mit</strong> der eigenen Person oder dem<br />

Autofahren an sich. Vor allem geben aber 57,1%<br />

der Probanden an, seit dem Unfall etwas anders<br />

zu machen (N=180).<br />

Dies betrifft nach ihren Angaben vor allem den eigenen<br />

Fahrstil und das Fahrverhalten (84,2%) und<br />

zeigt sich z.B. in einer erhöhten Aufmerksamkeit<br />

oder defensiven Fahrweise an der spezifischen<br />

Unfallstelle oder generalisiert in unfallähnlichen Situationen<br />

(N=101).<br />

Polizeiliche Unfallanzeigen<br />

Es war möglich, <strong>von</strong> insgesamt 131 Teilnehmern<br />

die polizeiliche Unfallanzeige zu erhalten, die aufgrund<br />

des Hauptunfalls bei der Polizei Bonn erstattet<br />

wurde. Als Informationen, die nicht bereits <strong>von</strong><br />

den Probanden selbst wiedergegeben wurden,<br />

konnte aus den Unfallanzeigen die polizeiliche<br />

Schätzung des Gesamtsachschadens abgelesen<br />

werden. Nur in 2,3% der Fälle kam es laut Polizei<br />

zu keinem Sachschaden. In allen anderen Fällen<br />

51<br />

kam es durchschnittlich zu einem Schaden <strong>von</strong><br />

3489,14 EUR. Dabei reicht die Spannweite <strong>von</strong> einem<br />

Mindestschaden <strong>von</strong> 10,-EUR und Maximalschaden<br />

<strong>von</strong> 45.300,-EUR. Am häufigsten wird <strong>mit</strong><br />

7,8% ein Gesamtschaden <strong>von</strong> 2.000,-EUR geschätzt.<br />

Durch einen Gegenüberstellung der Probandenangaben<br />

im Interview <strong>mit</strong> den Unfallanzeigen ist<br />

ein Vergleich möglich, wie die Schuldfrage des<br />

Probanden durch die Probanden selbst und durch<br />

die Polizei wahrgenommen wurde.<br />

Schuldfrage aus<br />

Sicht der Polizei Unklar<br />

Unschuld<br />

Schuldfrage aus Sicht der Probanden<br />

Unklar<br />

Unschuld <br />

Teilschuld <br />

Alleinschuld<br />

Anzahl 3 1 3 0<br />

Prozent 2,3% 0,8% 2,3% 0%<br />

Anzahl 0 28 1 2<br />

Prozent 0% 21,4% 0,8% 1,5%<br />

Alleinschuld Anzahl 7 11 8 67<br />

Prozent 5,3% 8,4% 6,1% 51,1%<br />

Tab. 8: Schuldfrage des Probanden – aus Sicht des Probanden<br />

und aus Sicht der Polizei; die hervorgehobenen<br />

Zahlen spiegeln die Übereinstimmung wider<br />

Tabelle 8 macht deutlich, dass insgesamt 74,8%<br />

der Angaben übereinstimmen. Dies bedeutet, dass<br />

rund drei Viertel der Probanden die Schuldfrage<br />

auch noch im Nachhinein genauso sehen wie die<br />

Polizisten, die vor Ort eine Abschätzung gaben.<br />

Der Großteil der Antworten, der nicht übereinstimmt,<br />

findet sich in der Kategorie, in der die Polizei<br />

den Probanden als schuldig einstufte, er sich<br />

selbst aber als unschuldig oder teilschuldig sieht<br />

bzw. die Schuldfrage für ungeklärt hält.<br />

8.2 Ergebnisse der diagnostischen<br />

Untersuchung<br />

Nachdem die deskriptiven Ergebnisse des Interviews<br />

dargestellt wurden, sollen im Folgenden die<br />

beschreibenden Resultate der diagnostischen Untersuchungen<br />

dargelegt werden, die an einer Teilstichprobe<br />

<strong>von</strong> N=50 durchgeführt wurden.<br />

Medizinische Untersuchung<br />

Bei 78% der Teilstichprobe stellte der Verkehrsmediziner<br />

Erkrankungen <strong>mit</strong> potentiellem Einfluss<br />

auf die Fahrtüchtigkeit fest. Der Tabelle 9 ist zu<br />

entnehmen, welche Erkrankungsarten dabei im<br />

Besonderen festgestellt wurden. Ähnliche hohe

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