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Profile von Senioren mit Autounfällen (PROSA)

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gelmäßig zu sich, so dass <strong>von</strong> einer deutlichen<br />

Mehrheit gesprochen werden muss, der eine Multimedikation<br />

verordnet ist (N=178).<br />

Um eine präzisere Aussage zur Medikation machen<br />

zu können, wurden die exakten Namen einzelner<br />

Medikamente aufgeführt. Im Anschluss bewertete<br />

ein Verkehrsmediziner aus seiner Sicht als<br />

beratender Arzt, bei welchen Medikamenten er eine<br />

potentiell negative Auswirkung auf die Fahrtüchtigkeit<br />

zu Grunde legt und da<strong>mit</strong> <strong>von</strong> einer<br />

Verkehrsteilnahme als Pkw-Fahrer abraten würde.<br />

So zeigt sich, dass 14,4% der Teilnehmer, die<br />

mindestens ein Medikament nehmen, regelmäßig<br />

ein oder mehrere Medikamente <strong>mit</strong> negativer Auswirkung<br />

auf die Fahrtüchtigkeit verwenden<br />

(N=146). Bezieht man den Anteil auf die gesamte<br />

Stichprobe, d.h. auch auf die Probanden, die keine<br />

Medikamente nehmen, sinkt der prozentuale Anteil<br />

auf etwa 11,7%. Das bedeutet, dass 11,7% aller<br />

Teilnehmer Medikamente zu sich nehmen, die<br />

nach Einschätzung des Verkehrsmediziners das<br />

Fahren eines Pkws ausschließen. Dies entspricht<br />

einer Absolutzahl <strong>von</strong> 21 Probanden. Bei der<br />

Überprüfung, wie viele dieser 21 Teilnehmer noch<br />

aktiv Auto fahren, zeigt sich, dass nur ein Senior<br />

nicht mehr fährt. So verbleiben 11,1% der Gesamtstichprobe,<br />

die trotz Medikament <strong>mit</strong> beeinträchtigender<br />

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit aktiv<br />

am Straßenverkehr teilnehmen. Drei dieser Probanden<br />

wurde zwar geraten, dass Autofahren einzuschränken<br />

oder aufzugeben. Darunter fällt jedoch<br />

nur ein Proband, der den Rat <strong>von</strong> einem Arzt<br />

erhielt und keiner dieser drei setzte den Ratschlag<br />

um.<br />

Fahrverhaltensfehler<br />

Weiterhin wurden die <strong>Senioren</strong> zu aktuellen Fahrverhaltensfehlern<br />

befragt, die sie in den letzten<br />

drei Monaten an sich wahrgenommen haben. Tabelle<br />

7 zeigt der Häufigkeit nach geordnet, welche<br />

Fehler <strong>von</strong> den Teilnehmern angeführt werden.<br />

49<br />

Fahrverhaltensfehler Prozent<br />

Ich bin aus Versehen über eine Kreuzung gefahren, obwohl<br />

die Ampel schon <strong>von</strong> gelb auf rot umgesprungen war.<br />

25,3%<br />

Ich habe beim Zurücksetzen einen Gegenstand angefahren,<br />

den ich vorher nicht gesehen habe.<br />

20,0%<br />

Ich habe an einer Kreuzung jemandem unbeabsichtigt die<br />

Vorfahrt genommen.<br />

10,6%<br />

Ich habe beim Rechtsabbiegen fast einen Radfahrer<br />

übersehen.<br />

4,7%<br />

Ich bin in die falsche Spur geraten, als ich mich einer<br />

Kreuzung näherte.<br />

4,7%<br />

Ich habe beim Überholen die Geschwindigkeit eines<br />

entgegenkommenden Fahrzeuges eher unterschätzt.<br />

4,1%<br />

Ich habe an einer Kreuzung plötzlich nicht mehr gewusst,<br />

wer nun zuerst Vorfahrt hat.<br />

3,5%<br />

Ich habe auf einer rutschigen oder nassen Straße zu scharf<br />

gebremst und bin ins Schleudern geraten.<br />

1,2%<br />

Tab. 7: Wahrgenommene Fahrverhaltensfehler der letzten<br />

drei Monate<br />

Es zeigt sich, dass die einzigen Fahrverhaltensfehler,<br />

die <strong>von</strong> einem Viertel bzw. einem Fünftel der<br />

Probanden wahrgenommen werden und da<strong>mit</strong><br />

häufiger vertreten sind, das unbeabsichtigte Fahren<br />

über eine rote Ampel sowie das unbemerkte<br />

Zurücksetzten gegen einen Gegenstand darstellen.<br />

Alle anderen Fehler sind nur sehr selten vertreten.<br />

Unfallgeschichte<br />

Die Teilnehmer wurden des Weiteren zu ihrer Unfallgeschichte<br />

als Autofahrer befragt. Sie geben<br />

an, im Durchschnitt in 3,31 Unfälle in ihrem Leben<br />

verwickelt gewesen zu sein. Da<strong>von</strong> sind sie in<br />

durchschnittlich 1,65 Fällen schuldig und in 1,41<br />

Fällen unschuldig beteiligt. Nur sehr selten kommt<br />

es zu einem Unfall <strong>mit</strong> Teilschuld oder unklarer<br />

Schuldfrage. Die Anzahl der Unfälle näher betrachtend,<br />

wird ersichtlich, dass <strong>mit</strong> 30,7% am häufigsten<br />

zwei Unfälle als Autofahrer im Leben der Probanden<br />

zu verzeichnen sind. Immerhin sind aber<br />

noch 17,9% der Teilnehmer bereits fünfmal oder<br />

häufiger in einen Unfall verwickelt gewesen (siehe<br />

Bild 19).

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