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Profile von Senioren mit Autounfällen (PROSA)

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58<br />

Erkrankung <strong>PROSA</strong> FRAME<br />

Diabetes 14,0% 11,6%<br />

Bluthochdruck 55,0% 43,5%<br />

Herzerkrankung 27,1% 33,3%<br />

neurologische Erkrankung 15,3% 1,9%<br />

Schlaganfall/ Gehirnoperation 4,1% 2,6%<br />

Lungenkrankheit 12,9% 8,4%<br />

Epilepsie 0,6% 1,3%<br />

Nieren-/ Leberkrankheit 4,7% 1,3%<br />

Bewegungsapparat 59,6% 32,9%<br />

Tab. 13: Erkrankungen der Stichproben <strong>PROSA</strong> und FRAME<br />

Hinsichtlich der subjektiven Beurteilung der eigenen<br />

Gesundheit und Beweglichkeit zeigen sich<br />

keine Unterschiede zwischen den Stichproben. Bei<br />

der Einstufung des aktuellen Gesundheitszustandes<br />

weisen die Gruppen <strong>mit</strong> Mittelwerten <strong>von</strong> 3,39<br />

(<strong>PROSA</strong>) und 3,40 (FRAME) fast identische Werte<br />

auf (F=0,031; df=1; p=0,860). Da der Wert drei für<br />

die Antwortkategorie „Eher gut“ und vier für die<br />

höchste Antwortkategorie „Gut“ steht, wird deutlich,<br />

dass beide Gruppen <strong>mit</strong> ihren Mittelwerten<br />

zwischen drei und vier eine recht hohe Einschätzung<br />

eingeben. Ähnliche Werte finden sich für die<br />

subjektive Einschätzung der aktuellen Beweglichkeit.<br />

Die Mittelwerte <strong>von</strong> 3,25 (<strong>PROSA</strong>) und 3,36<br />

(FRAME) sind nicht signifikant unterschiedlich und<br />

deuten ebenfalls auf eine hohe Einstufung<br />

(F=1,563; df=1; p=0,212).<br />

Zusammenfassend sei auf folgende Punkte verwiesen:<br />

eine ähnliche Bildungsnähe der FRAME-<br />

Stichprobe deutet daraufhin, dass die <strong>PROSA</strong>-<br />

Stichprobe nicht bildungsnäher als andere Probandengruppen<br />

freiwilliger Untersuchungen zu<br />

sein scheint. Außer einer höheren jährlichen Fahrleistung<br />

der verunfallten Stichprobe können keine<br />

weiteren Unterschiede bezüglich der Fahrbiographie<br />

festgestellt werden. Dagegen scheint sich die<br />

verunfallte <strong>PROSA</strong>-Stichprobe <strong>von</strong> der unfallfreien<br />

FRAME-Stichprobe vor allem durch die Anzahl der<br />

Erkrankungen zu unterscheiden. So haben die<br />

verunfallten Personen mehr Erkrankungen, schätzen<br />

ihre Gesundheit aber ähnlich gut ein.<br />

10 Unfall und Schuldfrage: Vergleich<br />

der Schuldigen und<br />

Unschuldigen<br />

Bisher konnte ein Vergleich der verunfallten PRO­<br />

SA-Stichprobe <strong>mit</strong> den unfallfreien Stichproben der<br />

bereits abgeschlossenen Studien AEMEЇS und<br />

FRAME dargestellt werden. Dies ermöglichte es,<br />

Unterschiede zwischen Gruppen aufzudecken, die<br />

sich dadurch unterscheiden, aktuell unfallfrei oder<br />

<strong>von</strong> einer Unfallverwicklung in den letzten zwei<br />

Jahren betroffen zu sein. Des Weiteren ist es aber<br />

unverzichtbar und in der Forschung immer wieder<br />

gefordert, einen Vergleich innerhalb der verunfallten<br />

Stichprobe anzustreben, der die Schuldfrage<br />

der aktuellen Unfallverwicklung berücksichtigt<br />

(MAUKISCH, 1990). Angewandt bei der <strong>PROSA</strong>-<br />

Stichprobe, ermöglicht dies zu untersuchen, ob bei<br />

der Gruppe der Schuldigen bestimmte Merkmale<br />

stärker ausgeprägt sind, die möglicherweise zur<br />

schuldhaften Verursachung des Unfalls führten.<br />

Demgemäß kann die Gruppe der unschuldig Beteiligten<br />

als eine Kontrollgruppe aufgefasst werden,<br />

deren Vergleichswerte wertvolle Hinweise zur Entstehung<br />

<strong>von</strong> Unfällen dienen können.<br />

In der Anwendung bedeutet dies für die Studie<br />

<strong>PROSA</strong>, nach der Schuldfrage des Unfalls zu differenzieren,<br />

aufgrund dessen die Probanden rekrutiert<br />

wurden. Um einen reinen Vergleich zwischen<br />

den AlleinschuIdigen und Unschuldigen anzustreben,<br />

wurden die Personen, deren Unfallverwicklung<br />

nach eigenen Angaben unklar (N=11) oder<br />

<strong>mit</strong> einer Teilschuld (N=16) belastet war, <strong>von</strong> der<br />

Analyse ausgeschlossen. Übrig blieben 97 Personen,<br />

die an dem Unfall die alleinige Schuld hatten<br />

und 56 Personen, die nach eigenen Angaben unschuldig<br />

waren. Um Unterschiede <strong>von</strong> vornherein<br />

zwischen den Gruppen zu vermeiden, war es elementar,<br />

möglichst viele Variablen außer der<br />

merkmalsbildenden Variable der Unfallverwicklung<br />

konstant zu halten. Es war möglich, die beiden<br />

Gruppen hinsichtlich demographischer Variablen<br />

wie Alter, Geschlecht und höchstem Schulabschluss<br />

zu matchen. So kann für den Vergleich erneut<br />

vermieden werden, dass Effekte nicht auf die<br />

Art der Unfallbeteiligung, sondern auf demographische<br />

Unterschiede zurückgeführt werden müssen.<br />

Durch das Parallelisieren entstanden zwei gleich<br />

große Gruppen <strong>mit</strong> jeweils 53 Personen und folgender<br />

Alters-, Geschlechts und Bildungsverteilung:

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