Verkehrsstrafrecht Ordnungswidrigkeiten
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Wolfgang Ferner<br />
Aktuelles Verkehrsrecht 2011 V 5.11<br />
Die vorbehaltslose Anerkennung von Fahrerlaubnissen innerhalb der EU<br />
dient der Gewährleistung der Freizügigkeit. Wenn allerdings dieses Recht<br />
überhaupt nicht in Anspruch genommen wird, sondern unter bewusster<br />
Umgehung der Regeln für die Erteilung einer Fahrerlaubnis im EU-<br />
Ausland eine Fahrerlaubnis erworben wird, kann ein Führerscheininhaber<br />
sich auf dieses Recht nicht berufen.<br />
LG Meiningen, Beschluss vom 20.8.2009, 2 Qs 152/09=BA 2009, 428<br />
Die Verurteilung wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis begegnet keinen<br />
verfassungsrechtlichen Bedenken, wenn dem Kraftfahrer zuvor unter<br />
Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit wirksam untersagt wurde, von<br />
einer im EU Ausland erworbenen Fahrerlaubnis im Inland Gebrauch zu<br />
machen.<br />
BVerfG, Beschluss vom 13.2.2008, 2 BvR 42/08 = DAR 2008, 386 = VRR<br />
2008, 187<br />
Ein im Ausland ausgestellter Führerschein berechtigt dann nicht zum<br />
Führen eines Kraftfahrzeuges in Deutschland, wenn in ihm als Wohnsitz<br />
ein Ort in Deutschland angegeben ist. Bei einem Verbotsirrtum muss<br />
angegeben werden, welches Ergebnis eine Erkundigung bei einer<br />
deutschen Führerscheinbehörde ergeben hätte.<br />
OLG Oldenburg, Beschluss vom 6.4.2010, 1 Ss 25/10= SVR 2010, 219 =<br />
VA 2010, 123 = DAR 2010, 338 = NZV 2010, 305<br />
§ 28 Abs. 4 S. 1 Nr. 3 FeV ist mit der jetzt gültigen dritten<br />
Führerscheinrichtlinie vereinbar (2006/126/EG).<br />
OLG Stuttgart, Beschluss vom 26.5.2010, 2 Ss 269/10 = NZV 2010, 631 =<br />
NJW 2010, 2818 = DAR 2010, 481 = StRR 2010, 353 = VA 2010, 156 =<br />
VRS 119, 51 = VRR 2010, 309<br />
Ausländische Fahrerlaubnis<br />
Das OLG spricht einen Angeklagten frei, der mit einem tschechischen<br />
Führerschein unterwegs war, der am 14.11.2005 ausgestellt war. Es kommt<br />
darauf an, dass die Benutzung der Fahrerlaubnis nach Ablauf einer<br />
inländischen Sperrfrist erfolgt.<br />
Thüringer OLG, Urteil vom 6.3.2007, 1 Ss 251/06= SVR 2010, 187<br />
Verbotsirrtum<br />
Einem juristischen Laien muss nicht zwangsläufig klar sein, dass eine auf<br />
zwei Monate befristete Nebenstrafe (Fahrverbot) sich auf unbestimmte<br />
Zeit verlängert, wenn der Führerschein nicht in amtliche Verwahrung<br />
gegeben wird. Dies gilt insbesondere, wenn der Annahme des<br />
Beschuldigten eine falsche Auskunft des Verteidigers vorliegt.<br />
OLG Koblenz, Beschluss vom 6.4.2010, 1 Ss 185/09 = VRR 2010, 271<br />
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